210297 SE G5, G10: Gedächtnis- und identitätspolitische Dimensionen des EU-Erweiterungsprozesses (2008S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Die LV wird vom Anreizsystem Frauenförderung der Universität Wien finanziert.
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 02.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 09.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 16.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 23.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 30.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 07.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 14.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 21.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 28.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 04.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 11.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 18.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Mittwoch 25.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
" Einführung in die Thematik durch SE-Leiterin, gemeinsame Diskussion von Basistexten in der Eingangsphase (Handapparat mit Kopiervorlagen), Impulsreferate der TeilnehmerInnen zu ausgewählten Themen/ Fallbeispielen und anschließende Diskussion im Plenum
" Regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Referat mit Thesenpapier und Handout (Einsatz visueller Medien erwünscht), schriftliche SE-Arbeit
" Einzel- und Gruppenarbeiten sind wahlweise für Referate und/ oder schriftliche Seminararbeiten möglich
" Regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Referat mit Thesenpapier und Handout (Einsatz visueller Medien erwünscht), schriftliche SE-Arbeit
" Einzel- und Gruppenarbeiten sind wahlweise für Referate und/ oder schriftliche Seminararbeiten möglich
Prüfungsstoff
Literatur
Burke, Peter (1991): Geschichte als soziales Gedächtnis. In: Assmann, Aleida/ Harth, Dietrich (Hg.). Mnemosyne. Formen und Funktionen der kulturellen Erinnerung. Frankfurt/M. 289-304.
Erll, Astrid (2005): Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Stuttgart.
Halbwachs, Maurice (1991): Das kollektive Gedächtnis. Frankfurt/M.
Maier, Charles S. (2002): Hot Memory ... Cold Memory: On the Political Half-Life of Fascist and Communist Memory. In: Transit. Europäische Revue. Heft 22/ 2002. Das Gedächtnis des Jahrhunderts. Online-Version. http://www.iwm.at/transit.htm.
Marchart, Oliver (2005): Das historisch-politische Gedächtnis. Für eine politische Theorie kollektiver Erinnerung. In: Gerbel, Christian et al. (Hg.): Transformationen gesellschaftlicher Erinnerung. Studien zur "Gedächtnisgeschichte" der Zweiten Republik. Reihe Kultur.Wissenschaften des BMBWK Band 9. Wien. 21-49.
Reynolds, David (1997): The End of Bipolarity and the rewriting of History: Western Perspectives. In: Diendorfer, Gertraud/ Jagschitz, Gerhard/ Rathkolb, Oliver (Hg.): Zeitgeschichte im Wandel. 3. Österreichische Zeitgeschichtetage 1997. 18-26.
Rousso, Henry (2004): Das Dilemma eines europäischen Gedächtnisses. In: Zeithistorische Forschungen/ Studies in Contemporary History. In: http://www.zeithistorische-forschungen.de/portal/alias__zeithistorische-forschungen/lang__de/tabID__40208268/Default.aspx.
Transit. Europäische Revue. Heft 15/ 1998. Vom Neuschreiben der Geschichte. Erinnerungspolitik nach 1945 und 1989.
Transit. Europäische Revue. Heft 22/ 2002. Das Gedächtnis des Jahrhunderts.
Zubok, Vladislav (1997): The End of Bipolarity and the Rewriting of History: Eastern Perspectives. In: Diendorfer, Gertraud/ Jagschitz, Gerhard/ Rathkolb, Oliver (Hg.): Zeitgeschichte im Wandel. 3. Österreichische Zeitgeschichtetage 1997. 27-36.
Erll, Astrid (2005): Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Stuttgart.
Halbwachs, Maurice (1991): Das kollektive Gedächtnis. Frankfurt/M.
Maier, Charles S. (2002): Hot Memory ... Cold Memory: On the Political Half-Life of Fascist and Communist Memory. In: Transit. Europäische Revue. Heft 22/ 2002. Das Gedächtnis des Jahrhunderts. Online-Version. http://www.iwm.at/transit.htm.
Marchart, Oliver (2005): Das historisch-politische Gedächtnis. Für eine politische Theorie kollektiver Erinnerung. In: Gerbel, Christian et al. (Hg.): Transformationen gesellschaftlicher Erinnerung. Studien zur "Gedächtnisgeschichte" der Zweiten Republik. Reihe Kultur.Wissenschaften des BMBWK Band 9. Wien. 21-49.
Reynolds, David (1997): The End of Bipolarity and the rewriting of History: Western Perspectives. In: Diendorfer, Gertraud/ Jagschitz, Gerhard/ Rathkolb, Oliver (Hg.): Zeitgeschichte im Wandel. 3. Österreichische Zeitgeschichtetage 1997. 18-26.
Rousso, Henry (2004): Das Dilemma eines europäischen Gedächtnisses. In: Zeithistorische Forschungen/ Studies in Contemporary History. In: http://www.zeithistorische-forschungen.de/portal/alias__zeithistorische-forschungen/lang__de/tabID__40208268/Default.aspx.
Transit. Europäische Revue. Heft 15/ 1998. Vom Neuschreiben der Geschichte. Erinnerungspolitik nach 1945 und 1989.
Transit. Europäische Revue. Heft 22/ 2002. Das Gedächtnis des Jahrhunderts.
Zubok, Vladislav (1997): The End of Bipolarity and the Rewriting of History: Eastern Perspectives. In: Diendorfer, Gertraud/ Jagschitz, Gerhard/ Rathkolb, Oliver (Hg.): Zeitgeschichte im Wandel. 3. Österreichische Zeitgeschichtetage 1997. 27-36.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38
Die komparative Perspektive bezieht sich sowohl auf Vergleiche zwischen einzelnen Staaten und europäischen Regionen als auch auf die zeitliche Achse: prägende Perioden der Geschichte, Systemwechsel, Desintegrations- und Integrationsprozesse werden hinsichtlich deren Einflüsse auf historische Narrative rekonstruiert.
Von besonderem Interesse ist die politische Instrumentalisierung von Geschichtserzählungen. Diese kommen als Mittel nationaler Identitätsstiftung ebenso zum Einsatz wie als Markierungszeichen für Positionsbestimmungen in einem größeren/ sich vergrößernden Europa. Insbesondere der EU-Erweiterungsprozess und die damit einhergehende Veränderung der politischen Landschaft Europas haben die EU-Mitglieder wie auch die Beitrittsländer der Erweiterungsrunden seit 1989 vor die Herausforderung gestellt, ihre Rolle neu zu definieren und jeweilige nationale Geschichtserzählungen zu europäischen Gedächtnispolitiken in Beziehung zu setzen.
Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf jenen gedächtnispolitischen Aspekten, die auf EU-Ebene und/ oder in den einzelnen Staaten aktuell von Bedeutung sind und politisch wie medial diskutiert werden, wie etwa die Diskussion um den Stellenwert der Erinnerung an nationalsozialistische und an stalinistische Verbrechen im Gedächtnis Europas, der Streit um die Symbolik von Denkmälern, Gedenktagen und historischen Persönlichkeiten, Spannungsfelder bzw. Interpretationsdifferenzen zwischen europäischen und nationalen Erinnerungskulturen, aber auch Ansätze für gemeinsame europäische Bezugspunkte.
Gedächtnispolitische Debatten verweisen immer auch auf Ambivalenzen und ungelöste Konflikte, die für aktuelle Politikformulierung und -gestaltung von Bedeutung sind, da sie wechselweise Wahrnehmungen politischer Akteure/AkteurInnen bestimmen und ein Reservoir für politische Argumentationen darstellen.