Universität Wien

210302 VO G2, G10: Krieg (2007W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft

Erreichbarkeit: per E-Mail: irene.etzersdorfer@univie.ac.at

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 18.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 25.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 08.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 15.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 22.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 29.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 06.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 13.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 10.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 17.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 24.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 31.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal III NIG Erdgeschoß

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Krieg wird gerne mit der Raubtierseite der Seele in Verbindung gebracht, mit dem Instinkthaften und Brutalen, dem Irrationalen, Dämonischen, das sich weder durch Appelle an die Vernunft und Moral, noch durch wirtschaftliche Nachteile zum Verschwinden bringen lässt. Immanent an diesen alltäglichen Kriegsbestimmungen ist das Element der offen zur Schau gestellten Gewalt. Doch das Wesen des Krieges liegt im Geistigen verankert. Schon die Bereitschaft zu töten gehört der Welt des Krieges an, im Sinne einer Negation des Gemeinwesens. Auch die politische Gemeinschaft, um deren Willen Krieg geführt wird, sei es die nationale, ethnische oder revolutionäre, ist eine Erfindung, ein Geist, mit Hegel gesprochen, keine natürlich organische Verbindung, wie die Romantiker behaupteten. Sie existiert zunächst im Kopf, in den Wünschen und Einbildungen, nicht in einer wie auch immer gearteten Natur. Eine Gesellschaft, die zwar äußerlich scheinbar friedfertig, aber dennoch auf Gewalt beruht, ist wenig mehr als eine politische Zwangsordnung, der potenzielle Bürgerkrieg und latente Ausnahmezustand. Wer daher den Krieg verstehen willen, darf nicht in Äußerlichkeiten stecken bleiben und die Form oder Struktur des Krieges, schon gar nicht die Anzahl seiner Toten oder die Dauer von Kämpfen, zu Unterscheidungskategorien erheben, sondern muss zu seinem tieferen Kern, zu den Feinddiskriminierungen vordringen.
In dieser VO wollen wir uns dem Phänomen ¿Krieg' und seinem Wandel über seine begriffliche Erfassung in verschiedenen historischen und rezenten Kriegstheorien nähern.
Wir werden uns vor allem auf die Kriegslegitimationen konzentrieren und die Konzepte des ¿Gerechten Krieges', des ¿Revolutionären Krieges', des ¿Heiligen Krieges' oder des ¿ethnischen Krieges' einer kritischen Analyse unterziehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1. Überblick, Kenntnis und Kritik von für die Militärgeschichte, die Politik und die Geistesgeschichte prägender Kriegstheorien
2. Verständnis für den ¿Wandel des Krieges', der sich nicht auf Form und Struktur beschränkt
3. Verständnis für den Wandel Friedenskonsolidierender Maßnahmen

Prüfungsstoff

Literatur

Clausewitz Carl von (1832/34, 2005), Vom Kriege. Frankfurt/Main.
Etzersdorfer Irene (2007), Krieg - Theorien bewaffneter Konflikte. Wien
Geis Anna (Hg.)(2006), Den Krieg überdenken. Kriegsbegriffe und Kriegstheorien in der Kontroverse. Baden-Baden.
Grivas-Dighenis Giorgio (1964), Partisanenkrieg heute. Lehren aus dem Freiheitskampf Zyperns. München.
Guevara Ernesto Che (1968), Guerilla - Theorie und Methode. Hg.von Horst Kurnitzky. München
Hahlweg Werner (1968), Lehrmeister des Kleinen Krieges. Von Clausewitz bis Mao Tse-Tung und Che Guevara. Darmstadt.
Holsti Kalevi Jaakko (1996), The State, War, and the State of War. Cambridge.
Juergensmeyer Mark (1993), The New Cold War? religious Nationalism Confronts the Secular State. Berkeley
Kondyllis Panajotis (1988), Theorie des Krieges. Clausewitz-Marx-Engels-Lenin. Stuttgart.
Münkler Herfried (2006), Der Wandel des Krieges. Von der Symmetrie zur Asymmetrie. Weilerswist.
Schmitt Carl (1963), Theorie des Partisanen. Zwischenbemerkung zum Begriff des Politischen. Berlin


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38