210313 SE G8, G10: Neoliberalismus u. Geschlecht (2007S)
Neoliberalismus, Gouvernementalität, Geschlecht (G8/G10)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Erreichbarkeit: per E-Mail: gabriele.michalitsch@wu-wien.ac.at
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 19.03. 08:30 - 11:30 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
- Montag 26.03. 08:30 - 11:30 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
- Montag 21.05. 08:30 - 11:30 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
- Montag 04.06. 08:30 - 11:30 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
- Montag 11.06. 08:30 - 11:30 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
- Montag 18.06. 08:30 - 11:30 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
- Donnerstag 21.06. 15:00 - 18:00 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
- Montag 25.06. 08:30 - 11:30 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Anwesenheit und mündliche Mitarbeit stellen unbedingte Voraussetzungen eines erfolgreichen Seminarabschlusses dar. Beurteilungsbasis bilden mündliche Mitarbeit, Kurzreferate (auf Basis von Arbeitsgruppen) und die schriftliche Beantwortung von Diskussionsfragen zur Literatur sowie ein Seminarresümee.
Prüfungsstoff
Literatur
Willke, Gerhard (2003): Neoliberalismus, Frankfurt/Main, 34-84.
Michalitsch, Gabriele (2004): Was ist Neoliberalismus? Genese und Anatomie einer Ideologie, in: Graf, Daniela/Kaser, Karl (Hg.): Vision Europa. Vom Nationalstaat zum europäischen Gemeinwesen, Wien, 144-163.
Michalitsch, Gabriele (2004): Was ist Neoliberalismus? Genese und Anatomie einer Ideologie, in: Graf, Daniela/Kaser, Karl (Hg.): Vision Europa. Vom Nationalstaat zum europäischen Gemeinwesen, Wien, 144-163.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Do 27.07.2023 00:20
Eine wesentliche Grundlage neoliberalen Denkens bilden (implizit wie explizit) geschlechtlich strukturierte wirtschaftstheoretische Modelle wie der neoklassische homo oeconomicus, Hayeks Gesellschaftsentwurf oder Beckers Humankapitaltheorie. Auf diesen Entwürfen basieren neoliberale Ideologeme wie Politiken, die Geschlechterdifferenzen entsprechend (re-)konstruieren. Besonders deutlich manifestiert sich dies etwa an neuen geschlechtsspezifischen Segmentationen von Arbeitsmärkten oder restrukturierten sozialen Leistungen.
Ausgehend von Foucaults Konzeption von Gouvernementalität untersucht die LV zunächst Grundlagen neoliberaler Denkweisen und Politiken. Geschlechterimplikationen neoliberaler Diskurse werden hierbei ebenso beleuchtet wie geschlechtsspezifische Effekte neoliberaler Praktiken. Besondere Aufmerksamkeit gilt weiters Verknüpfungen aktueller Transformationsprozesse von Staat, Ökonomie und Geschlechterverhältnissen und deren Reflexion im Kontext von Gouvernementalität, die nicht zuletzt Konvergenzen von Wissenschaft und Ideologie ins Blickfeld rückt.Methoden
Die Lehrveranstaltung ist als Literaturseminar konzipiert, die gemeinsame Analyse von Texten, deren Diskussion und Bearbeitung in Kleingruppen sowie im Plenum stehen hierbei im Mittelpunkt. Eine Einführung zu Foucaults Konzeption von Regierung und Gouvernementalität soll die theoretische Basis dieser Arbeit an und mit Texten sicherstellen.
Basis der Leistungsbeurteilung bilden mündliche Mitarbeit, kurze Impulsreferate, Test und die schriftliche Beantwortung von Diskussionsfragen zur Literatur.Lehrziele
Die LV zielt darauf, in Foucaults Konzepte von Regierung und Gouvernementalität einzuführen, Grundlagen von neoliberalen Denkweisen wie Politiken zu vermitteln, insbesondere deren Geschlechterimplikationen aufzuzeigen und damit Mechanismen von Geschlechter(re)produktion deutlich zu machen. Enge Verknüpfungen aktueller politischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Veränderungen sollen in ihrer inhärenten Geschlechtlichkeit erfaßt, Geschlechterkonstruktionen in der Verwobenheit von wissenschaftlicher Theoriebildung und Politik sichtbar werden, um die Produktion von Geschlecht und damit einhergehender Exklusion zu decouvrieren.
Die Studierenden sollen damit oft implizite Geschlechteraspekte gesellschaftlicher Problemstellungen erkennen und verstehen lernen sowie für Formen gesellschaftlichen Ausschlusses und dessen Herstellung sensibilisiert werden. Die Lehrveranstaltung strebt letztlich danach, die eigenständige Auseinandersetzung der Studierenden mit aktuellen politökonomischen Fragestellungen in ihrem gesellschaftlichen (Geschlechter-)Kontext zu fördern, um damit ihre Kritikfähigkeit gegenüber wissenschaftlichen Diskursen wie gesellschaftlichen Prozessen zu stärken.