Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

210323 SE BAK9 SE Theorien der Demokratie (2014S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Eine selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn über univis ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!
Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.

Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierenden, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 13.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 20.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 27.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 03.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 10.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 08.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 15.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 22.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 05.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 12.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 26.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Seminar werden moderne Theorien der repräsentativen Demokratie bzw. ihrer Kritik ausgehend von Konzepten des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart behandelt. Das System der repräsentativen Demokratie ist ein politisches Herrschaftssystem, an dem sowohl im öffentlichen Mainstream als auch in der Wissenschaft keine grundlegenden Zweifel bestehen. Forderungen nach mehr direkter Demokratie oder Kritik an einzelnen Aspekten der repräsentativen Demokratie, wie ungleiche Repräsentation oder zu starke Einflussnahme durch nicht demokratisch legitimierte Akteure, stellen zwar den Status Quo, aber nicht das gesamte System in Frage. Ungeachtet dieser Tatsache wird in den letzten Jahren verschiedlich eine Krise der repräsentativen Demokratie disgnostiziert. Im Seminar soll diskutiert werden, wie mit solchen Krisendiagnosen umgegangen werden kann.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zum erfolgreichen Absolvieren des Seminars ist eine regelmäßige Anwesenheit (max. zwei verpasste Sitzungen) sowie aktive Teilnahme an den Diskussionen Grundvoraussetzung. Als Leistungsnachweis wird sowohl die Vorbereitung einer Sitzung durch eine der zu Beginn des Seminars angesprochenen Präsentationsmöglichkeit (Referate, Podiumsdiskussionen etc.) als auch das Verfassen jeweils eines Protokolls zu zwei Sitzungen, die nicht die eigene Präsentation betreffen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Dieses Seminar zielt auf die theoretische Reflexion dieses Herrschaftssystems ab. Anhand einer Auswahl an zentralen Texten der modernen Demokratietheorie sollen die Entwicklungspfade des theoretischen Denkens zur repräsentativen Demokratie nachgezeichnet werden. Das Ziel der Veranstaltung ist es sich mit verschiedenen theoretischen Perspektiven aus verschiedenen Epochen auseinanderzusetzen, so einen fundierten Überblick über die klassischen Werke zu erlangen und ein tiefergehendes Verständnis für diese Theorien zu entwickeln. Der Einfluss des jeweiligen Zeitgeists soll dabei besonders berücksichtigt werden.

Prüfungsstoff

Es werden in jeder Sitzung idR zwei Autoren einer Epoche mittels Referaten/Podiumsdiskussionen oder weiteren Präsentationsmöglichkeiten vorgestellt, vergleichend gegenübergestellt und anschließend diskutiert werden.
Als Orientierungsfrage gelten:
Wie wird das demokratische System jeweils konzipiert?
Welches Verständnis von Demokratie steckt in den jeweiligen Texten?
Worauf basiert die Perspektive der AutorInnen?
Welche Ebene von demokratischer Herrschaft ist im jeweiligen Fokus?
Die Konfrontation mit diesen grundlegenden, theoretischen Fragen erfordert in hohem Maße die Lektüre der Texte, damit diese im Seminar aktiv und interaktiv behandelt werden können.

Literatur

Vorläufige Literarturliste:
De Tocqueville, Alexis (1987): Über die Demokratie in Amerika. Band 1. Zürich, S. 292 - 303/369 - 391.
Mill, John Stuart (1971): Betrachtungen über die repräsentative Demokratie. Paderborn, S. 59 - 76/89 - 103.
Mosca, Gaetano (1950): Die herrschende Klasse. Bern, S. 53 – 67.
Michels, Robert (1911): Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Leipzig, S. 350 - 362/383.
Kelsen, Hans (1963): Vom Wesen und Wert der Demokratie. Aalen, S. 53 - 68.
Leibolz, Gerhard (1973): Die Repräsentation in der Demokratie. Berlin, S. 224 - 240.
Schumpeter, Joseph (1950): Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. Bern, S. 427 - 450.
Downs, Anthony (1968): Ökonomische Theorie der Demokratie. Tübingen, S. 21 - 49.
Dahl, Robert (1971): Polyarchy. New Haven, S. 1 - 16.
Sartori, Giovanni (1992): Demokratietheorie. Darmstadt, S. 137 - 139/160 - 182.
Lipset, Seymour Martin (1994): The Social Requisites of Democracy revisited. In: American sociological review, Vol. 59 (1), S. 1 - 22.
MacPherson, Crawford (1983): Nachruf auf die liberale Demokratie. Frankfurt, S. 93 - 109.
Fraenkel, Ernst (1973): Deutschland und die westlichen Demokratien. Stuttgart, S. 197 - 221.
Offe, Claus (2003): Herausforderungen der Demokratie. Frankfurt, S. 11 - 41.
Barber, Benjamin (1994): Starke Demokratie. Hamburg, S. 130 - 155.
Habermas, Jürgen (1996): Die Erziehung der Anderen. Frankfurt, S. 277 - 292.
Sauer, Birgit: "Only paradoxes to offer?" Feministische Demokratie- und Repräsentationstheorie in der "Postdemokratie", in ÖZP 2011/2, 125-138.
Held, David (1995): Democracy and the Global Order. Cambridge, S. 267 - 286.
Heuer, Uwe-Jens (1989): Marxismus und Demokratie, Berlin/Baden Baden, 41-59, 341-382.
Merkel, Wolfgang (2007): Gegen alle Theorie? PVS 48, S. 413-433.
Carothers, Thomas (2002): The End of the Transition Paradigm. In: Journal of Democracy, Vol. 13 (1), S. 5 - 21.
Segert, Dieter (2013) Transformationen Osteuropas im 20. Jahrhundert, Wien, Kap. 10 (235-252)
Manin, Bernard (2007): Kritik der repräsentativen Demokratie. Berlin, S. 263 - 265/297 - 321.
Crouch, Colin (2008): Postdemokratie. Frankfurt am Main, S.
Dryzek, John (2002): Deliberative Democracy and beyond. Oxford.
Habermas, Jürgen (1994): Faktizität und Geltung. Frankfurt am Main.
Phillips, Anne (1995): Geschlecht und Demokratie. Hamburg.
Young, Iris Marion (2002): Inclusion and Democracy. Oxford.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38