210370 PS C1: Grundkurs Politische Theorien (2006W)

Im Mittelpunkt des Grundkurses stehen Konzeptionen von Männlichkeit in mehr als zwei Jahrtausenden politischer Ideengeschichte. Klassische Texte - von der griechischen Antike bis ins 20. Jahrhundert - werden im Lauf des Semesters ebenso vorgestellt und diskutiert wie themenrelevante Sekundärtexte. Die Untersuchung der Konzeption von Männlichkeit ist selbstverständlich nicht möglich ohne Entwürfe von Weiblichkeit bzw. Geschlecht insgesamt in den Blick zu nehmen. Im Kursverlauf soll untersucht werden, welche Rolle und welche Funktion Geschlecht und insbesondere Männlichkeit in verschiedenartigen Herrschaftsmodellen spielt. Im Zentrum der ausgewählten Texte stehen unterschiedliche Formen gemeinschaftlichen Zusammenlebens - von der Familie über die polis bis hin zum Staat. In kleinen wie in großen Einheiten ist der Entwurf gemeinschaftlicher Organisationsmodelle nicht ohne Einbezug der Kategorie Geschlecht denkbar. Implizit oder explizit beziehen sich nahezu alle AutorInnen der politischen Philosophie und Ideengeschichte darauf. Im Grundkurs soll gemeinsam versucht werden, vor allem Männlichkeitsentwürfe aus den Texten herauszuschälen und zu untersuchen, inwieweit diese sich in der Ideengeschichte veränderten, in welchem Verhältnis Männlichkeit zu Konzepten wie Herrschaft und Macht steht und welche Rolle Geschlecht innerhalb verschiedener Formen menschlichen Zusammenlebens zugewiesen wird.