Universität Wien

210383 PS G4: Deutsche und österr. Vergangenheitspolitik (2007S)

Deserteure der Wehrmacht: Deutsche und österreichische Vergangenheitspolitik im Vergleich (G4)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Erreichbarkeit: Nach Vereinbarung, im Anschluss an die Lehrveranstaltung oder per E-Mail: thomas.geldmacher@univie.ac.at und hannes.metzler@univie.ac.at

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 13.03. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 20.03. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 27.03. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 17.04. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 24.04. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 08.05. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 15.05. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 22.05. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 05.06. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 12.06. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 19.06. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Dienstag 26.06. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Bis vor wenigen Jahren galten Deserteure aus der deutschen Wehrmacht als "Feiglinge" oder "Verräter", die ihre heroisch kämpfenden Kameraden schmählich im Stich gelassen hätten. In Deutschland setzte sich ab Anfang der 80er-Jahre, in Österreich wie üblich etwas später ein Diskussionsprozess in Gang, der diese Vorurteile zwar reviderte, aber dennoch nicht ganz zum Verschwinden brachte.
Das Proseminar will zum einen die Situation von Deserteuren im Zweiten Weltkrieg beleuchten, indem etwa der Charakter der NS-Militärjustiz analysiert und exemplarische Biografien nachgezeichnet werden. Weiters geht es um die praktische Vergangenheitspolitik in den Nachkriegsjahren; Deserteure wurden in Österreich ganz bewusst marginalisiert, weil sie gewissermaßen an der Bruchstelle des Opfermythos stehen, der konstitutiv für die Nachkriegsidentität der jungen Republik war. Schließlich sollen die politischen Prozesse verglichen werden, die sich in Deutschland und Österreich um die Rehabilitierungsbemühungen entspannen und die Anfang des neuen Jahrtausends in höchst unterschiedliche Gesetze mündeten. Diese Analysen sollen die Basis für die Formulierung eines Antrags an die Wiener Landesregierung sein, in dem die Errichtung eines Deserteursdenkmals gefordert wird.
Um den Feinheiten der Vergangenheitpolitik in Deutschland und Österreich halbwegs detailliert nachspüren zu können, ist ein gewisses Grundwissen der Studierenden erforderlich. Daher findet in der vierten Lehrveranstaltungseinheit (Mitte April) eine kleine Zwischenklausur auf Literaturbasis statt, um die Ebene zu definieren, von der aus gearbeitet wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

-Teilnahme an der Zwischenklausur
-mündliche Mitarbeit
-Respektierung der Anwesenheitspflicht

Prüfungsstoff

Literatur

Fritsche, Maria: Entziehungen. Österreichische Deserteure und Selbstverstümmler in der Deutschen Wehrmacht. Wien 2004.
Metzler, Hannes: Die politischen Debatten um die Rehabilitierung der Opfer der NS-Militägerichtsbarkeit in Deutschland und Österreich. In: Manoschek, Walter (Hg.): Opfer der NS-Militärjustiz. Urteilspraxis - Strafvollzug - Entschädigungspolitik in Österreich. Wien 2003, S. 617-650.
Wette, Wolfram: Deserteure der Wehrmacht rehabilitiert. Ein exemplarischer Meinungswandel in Deutschland (1980-2002). In: Zeitschrift für Geschichte 6 (2004), S. 505-527.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38