Universität Wien

210390 PS D1, D3, G8: Politische Ökonomie der Hausarb. (2007S)

Zur politischen Ökonomie der Hausarbeit und des Reproduktionssektors (D1/D3/G8)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Erreichbarkeit: Sprechstunde während der Vorlesungszeiten Dienstag 18 bis 20 Uhr reservierter Stammtisch im Café Berg, 1090 Wien, Berggasse 8 oder per Mail: gudrun.hauer@univie.ac.at
Verwendung der Plattform eLearning

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 19.03. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 26.03. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 16.04. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 23.04. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 30.04. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 07.05. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 14.05. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 21.05. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 04.06. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 11.06. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 18.06. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Montag 25.06. 18:00 - 19:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die "klassische" marxistische Ökonomie vernachlässigt weitgehend Hausarbeit und den Reproduktionssektor - etwa in den Begriffsdefinitionen von Wert, Arbeit, Mehrwert, Kapital etc. Feministische Kritikerinnen der marxistischen politischen Ökonomie setzen an diesem "blinden Fleck" marxistischer Theoriebildung an und betonen die ungebrochene Fortwirkung der Trennung zwischen öffentlicher und privater Sphäre und die fortdauernde geschlechterspezifische Teilung des Arbeitsmarktes. Aktuelle Bestandsaufnahmen auch feministischer Ökonomiedebatten zeigen ein sehr heterogenes Bild: Vertreterinnen des Subsistenzansatzes konzentrieren sich u.a. auf feministisch-entwicklungspolitische, ökofeministische und internationale Aspekte - in diesen Kontext gehören auch feministische Globalisierungsanalysen etwa unter dem Gesichtspunkt der internationalen Arbeitsteilung auch zwischen Frauen selbst. Befürworterinnen des "Grundeinkommens für alle" fordern u.a. eine Neudefinition und -bewertung des Arbeitsbegriffes selbst und weiters eine Rücknahme der Demontage des Sozialstaates. Befürworterinnen von Frauenfördermaßnahmen in den unterschiedlichsten Bereichen der Arbeitswelt (etwa in Form von Gender Mainstreaming - korrekterweise ist hier eigentlich der Begriff "Sex Mainstreaming" angebracht!) erhoffen sich von diesen langfristig eine schrittweise Überwindung des nach Geschlechtern geteilten Arbeitsmarktes. In diesen Bereich fallen etwa auch die Diskussionen um "Lohn für Hausarbeit" oder auch die Kampagne "halbe-halbe". Weitere Aspekte sind die (Re)Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie (insbesondere in bezug auf Kinderbetreuung). Auffällig ist: Gerade in aktuellen politischen feministischen Debatten wurden insbesondere marxistische Konzepte und Forderungen wie etwa die nach Vergesellschaftung von Hausarbeit und Reproduktionsarbeit von Strategien des "privaten Aushandelns" zwischen den Geschlechtern sowie dessen rechtlichen Regelungen abgelöst: Erneute Politisierung dieses Themas oder aber eine neue Grenzziehung zwischen "privater" und "öffentlicher" Sphäre und somit deren Zementierung?
Lernziele: Einführung in Grundbegriffe der marxistischen politischen Ökonomie, Einführung in feministische Ökonomietheorien, Analysen der Begriffe "Hausarbeit" sowie "Reproduktionsarbeit", Erarbeitung von unterschiedlichen Aspekten sowie von Pro und Kontra der Debatte um Grundeinkommen, Analysen von Maßnahmen der österreichischen Sozial-, Arbeitsmarkt- sowie Familienpolitik

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Methoden: Formen der Textinterpretation, Medienanalysen, Methoden empirischer Sozialforschung (Interviews, Fragebögen)
Beurteilungsmaßstäbe: Anwesenheitspflicht, kleine schriftliche Prüfung über Inhalte der Pflichtlektüre (siehe Punkt 3) in der 3. Lehrveranstaltungseinheit, Thesenblatt, mündlicher Vortrag bzw. schriftliches Referat, geschlechtergerechte Sprache, Anwesenheit bei den beiden Arbeitsbesprechungen in der Sprechstunde, Proseminararbeit

Prüfungsstoff

Literatur

Pflichtlektüre (Prüfung in der dritten Lehrveranstaltungseinheit):
Anderson, Bridget: Doing the Dirty Work? Migrantinnen in der bezahlten Hausarbeit in Europa. Assoziation A 2006, S. 28-49 (Kapitel: Dr. Jekyll und Mrs. Hyde. Die Definition von Hausarbeit)
Sauer, Birgit: "Feminisierung" eines männlichen Projekts? Sozialstaat im Zeitalter der Globalisierung. In: Appelt, Erna/Weiss, Alexandra (Hg.): Globalisierung und der Angriff auf die europäischen Wohlfahrtsstaaten. Argument 2001, S. 67-83
Tálos, Emmerich: Grundsicherung: Eine alte und aktuelle Debatte. In: Tálos, Emmerich (Hg.): Bedarfsorientierte Grundsicherung. Mandelbaum 2003, S. 157-172


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38