210391 PS F, G9: Zur politischen Dimension des E-Government (2007S)

Der verstärkte Einsatz neuer IuK-Technologien im Staat bezeichnet als "E-Government" verändert nicht nur die Binnen- und Außenbeziehungen des öffentlichen Sektors in fast allen Bereichen (Organisation/Personal/Kultur, Verhältnis zu Wirtschaft/BürgerInnen, etc.), sondern hat auch vielfältige Implikationen im Hinblick auf die vielzitierte Informationsgesellschaft (Gesundheit, Bildung, Zugänge zu neuen Technologien, etc.). Im Zuge des PS sollen einerseits die Rahmenbedingungen des "E-Government", andererseits die gesellschaftspolitischen Voraussetzungen des Zusammenspiels zwischen "E-Government" und New Public Management beleuchtet und erarbeitet werden: denn im Sinne der neoliberalen Ideologie wird nicht nur eine Neuinterpretation der Staatsaufgaben beansprucht, sondern es sind Technokratietendenzen und neue Abhängigkeitsverhältnisse zu beobachten. Bedeutet nicht der Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien im Sinne des E-Government eine Erweiterung der Herrschaft der Ökonomie? Es geht immer um Macht, Herrschaft und gesellschaftliche Steuerung und um ein Paradigmenwechsel von New Public Administration zu Public Management als neoliberale Gegenbewegung. Nachgegangen wird auch u.a. der Frage, ob "E-Government" lediglich "E-Business"/E-Commerce" des Staates darstellt oder ob es sich dabei um einen "gegenreformistischen", mit betriebswirtschaftlichen Instrumenten geführten, Feldzug gegen das sozialstaatliche Verwaltungshandeln mit seiner ganzen demokratiepolitischen Problematik im Sinne der Ökonomisierung des Politischen handelt.

Didaktik:

Einführung zum Thema durch den LV-Leiter, Diskursanalyse (Regierungsprogrammatik, Medien, etc.), selbständige Recherche zum Thema, etc.