Universität Wien

230011 UE B4 Guided Reading: Klassische soziologische Texte (2025S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 27 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 07.03. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 22.03. 09:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 12.04. 09:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 10.05. 09:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 14.06. 09:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der Lehrveranstaltung geht es darum, klassische soziologische Werke durch eine interpretative Lektüre von Schlüsseltexten zu analysieren, die Beiträge und Konzepte früher AutorInnen (Marx, Durkheim, Weber u.a.) zur modernen Gesellschaftstheorie zu diskutieren und über den Entstehungskontext und die Rezeption klassischer Werke zu debattieren. Abschließend befassen wir uns mit der Aktualität klassischer Gesellschaftstheorien bzw. -analysen.

Inhaltlicher Schwerpunktsetzungen der Lehrveranstaltung:

1. Recht: Wir erarbeiten uns sowohl Primär- als auch Sekundärliteratur mit einem Schwerpunkt auf Theorien des Rechts (und angrenzenden Bereichen, insbesondere Theorien des abweichenden Verhaltens). Warum spielte für die entstehende Soziologie die Auseinandersetzung mit dem Recht eine zentrale Rolle? Welche Erkenntnisse ergaben sich aus der Einsicht, dass Gesellschaft durch rechtliche Strukturen geprägt und in diesem Sinn auch rechtlich verfasst ist?

Émile Durkheim, Ferdinand Tönnies und Max Weber schlossen an die großen rechtstheoretischen Debatten des neunzehnten Jahrhunderts an (vgl. Bora 2023, Schweitzer 2021). Jüngere Klassiker wie etwa Theodor Geiger, Niklas Luhmann, Michel Foucault und Pierre Bourdieu haben dem Recht ebenso erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet. Mit den Problemen der Kriminalsoziologie befassten sich zentral u.a. die Begründer der Chicago School of Sociology, Robert E. Park und William I. Thomas, aber auch female founders wie zum Beispiel Jane Addams und Dorothy Swaine Thomas.

2. Religion: Neben dem Recht gehört auch Religion zum klassischen Kernbestand soziologischer Theoriebildung. Sowohl für Durkheim als auch für Weber war die Auseinandersetzung mit Religionen wichtig für die Grundlegung der soziologischen Methodologie. Webers Untersuchung des Einflusses großer Weltreligionen (Protestantismus, Konfuzianismus, Taoismus, Hinduismus, Buddhismus, antikes Judentum) auf Wirtschaft, Geschichte, Politik, Recht und Kultur hat nicht nur die Entwicklung der Religionssoziologie nachhaltig geprägt, sondern gehört zu den bedeutendsten, einflussreichsten und umstrittensten Studien in der Soziologie überhaupt (Ulfig 2005). Welche Rolle spielen Religionen und Wertesysteme bei der Entwicklung von Gesellschaften? Mit den Gesetzmäßigkeiten aber auch der Vielfalt von Religiosität beschäftigte sich u.a. William James.

3. Herrschaft: Der Schwerpunkt dieses Themenkomplexes liegt auf der Genese des französischen (soziologischen) Denkens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Auseinandersetzung mit der Kolonialherrschaft: die Theorien von Intellektuellen wie Michel Foucault, Pierre Bourdieu, Jacques Derrida, Jean-François Lyotard, Hélène Cixous u.a. wurden maßgeblich in Nordafrika oder in der Auseinandersetzung mit den französischen Kolonien geformt (Erdur 2024). Diesen Entstehungskontext werden wir anhand aktueller Sekundärliteratur (u.a. Steinmetz 2023) besprechen.

Gelesen werden die jeweiligen Originaltexte sowie Sekundärliteratur.

Als schriftliche Abschlussarbeit ist auf der Basis der Lektüre eines soziologischen Klassikers / einer Klassikerin und weiteren fachlichen Quellen ein Essay zu verfassen. Eine Liste der zur Auswahl stehenden Bücher und detaillierte Informationen zum Verfassen des Essays werden am Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Ziele:

Die Studierenden verfügen über Grundkenntnisse in soziologischen Theorien, von Vergangenheit bis Gegenwart. Sie verstehen den Einfluss bedeutender Denker*innen und sind mit den grundlegenden Begriffen zur Analyse sozialer Probleme vertraut. Sie kennen unterschiedliche Anwendungen soziologischer Theorien und wissen über die Funktionen von Theorien in der soziologischen Forschung Bescheid. Darüber hinaus können sie Theorien mit gesellschaftspolitischen Kontexten verknüpfen.

Methoden:
Gemeinsame Lektüre (Primär- und Sekundärliteratur)
Vorträge, Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum
schriftliches Essay

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Alle Teilleistungen müssen für eine positive Beurteilung erbracht werden. Anwesenheit, zweimaliges Fehlen wird toleriert.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung ist die positive Absolvierung aller Teilleistungen erforderlich.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

gemeinsame Lektüre, Vorbereitung eines Referats schriftlich und mündliche Präsentation desselben (40%), schriftliche Übungsarbeit (60%).
Beurteilungsmaßstab:
1 (sehr gut) 100 - 90 Punkte
2 (gut) 89 - 81 Punkte
3 (befriedigend) 80 - 71 Punkte
4 (genügend) 70 - 61 Punkte
5 (nicht genügend) 60 - 0 Punkte

Prüfungsstoff

Literatur wird am Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

Literatur

Wird in der ersten Einheit bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Im auslaufenden Bachelorstudiengang Soziologie: Äquivalent zu BA T1 UE Grundlagen Theorien ("Klassiker*innen lesen)

Letzte Änderung: Di 25.02.2025 15:46