Universität Wien

230012 WS Gesellschaftsdiagnosen: Männlichkeiten zwischen Arbeit und Care (2016S)

Theoretische Zugänge, empirische Befunde und aktuelle Debatten

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 04.03. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 12.03. 09:00 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 08.04. 13:15 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 22.04. 13:15 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 10.06. 13:15 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wer putzt, wer pflegt, wer arbeitet und wer macht Karriere? Feministische Soziologie hat aufgezeigt, dass die Verteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Care-Tätigkeit eine zentrale Rolle für die Reproduktion von Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis spielt. Diese Erkenntnis aufgreifend, wird in dem Seminar der Blick auf Männer gerichtet und nach aktuellen Veränderungen in dem Verhältnis von Männlichkeit, Arbeit und Care gefragt. Während Männer etwa noch immer mehr Geld verdienen, sich weniger an Haushaltstätigkeiten und Kindererziehung beteiligen, gibt es auch Prozesse, die die etablierte Arbeitsteilung infrage stellen: die Erwerbsbeteiligung der Frauen, die Prekarisierung der Arbeitswelt sowie der neoliberale Umbau des Sozialstaats setzen die enge Verzahnung von Männlichkeit und bezahlter Arbeit unter Druck. Parallel dazu wird die geringe Männerbeteiligung an Care-Tätigkeiten öffentlich diskutiert und problematisiert. Veränderungen in diesem Bereich werden auch von jenen Männern selbst mitgestaltet, die etwa längere Väterkarenzen in Anspruch nehmen oder in "männeruntypischen" Arbeitsbereichen tätig sind.

Das Seminar verknüpft theoretische und empirische Erkenntnisse aus den Bereichen Männlichkeit, Arbeit und Care und fragt nach den Konsequenzen für Männlichkeitskonstruktionen und Geschlechterverhältnisse. Themen des Seminars sind:

- Männlichkeit und geschlechtliche Arbeitsteilung im Kapitalismus
- Prekarisiert und feminisiert: Männlichkeiten in der neuen Arbeitswelt
- Männerbeteiligung an Sorgetätigkeit und die Bedeutung politischer Rahmenbedingungen
- Krise der Reproduktion und Männlichkeitskrisen
- Alles neu macht der Mann? Widersprüchlichkeiten aktiver Vaterschaft und Väterbeteiligung
- Marginalisiert und/oder privilegiert: Männer in sorgenden und pflegenden Berufen

Nach Absolvierung des Seminars können TeilnehmerInnen aktuelle Veränderungen im Arbeits- und Carebereich aus einer Perspektive der kritischen Männlichkeitsforschung beschreiben und analysieren. Das Seminar vermittelt die Fähigkeit diese Veränderungen in ihren gesellschaftlichen Zusammenhängen zu erfassen und in Verbindung mit aktueller soziologischer Forschung zu setzen. Nach Abschluss des Seminars können TeilnehmerInnen Forschungsdesiderata benennen und eigenständig Konzepte für weitere Forschungstätigkeiten in dem Bereich erstellen.

Methoden:
Vor jeder LV-Einheit müssen die TeilnehmerInnen Texte aus dem Reader lesen und schriftlich bearbeiten, im Unterricht werden die Texte und deren Inhalte kritisch besprochen. Weitere Methoden im Unterricht: Inputs des Lehrenden, Übungen und Gruppenarbeiten sowie Inputs der Studierenden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Jede Teilleistung wird eigenständig bewertet. Die schriftliche Bearbeitung der Pflichtliteratur vor den Präsenzeinheiten fließt zu 30% in die Beurteilung der Lehrveranstaltung
ein, die aktive Teilnahme am Unterricht zu 30% und die Seminararbeit zu 40%.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für die positive Beurteilung ist die schriftliche Bearbeitung aller Texte der Pflichtliteratur vor den Präsenzeinheiten, die aktive Mitarbeit im Unterricht sowie die Abfassung einer Seminararbeit gemäß den Vorgaben der Lehrveranstaltungsleitung.
Es besteht Anwesenheitspflicht, ein unentschuldigtes Fehlen im Umfang von 3 x 1,5 Stunden ist gestattet.

Prüfungsstoff

Pflichtliteratur und eigenständig verfasste Seminararbeit.

Literatur

Zu Beginn des Semesters wird ein Reader mit allen Pflichttexten im PDF-Format über die E-Learning Seite der Universität Wien zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird die E-Learning-Plattform zum Austausch von LV-Informationen sowie zur Abgabe der schriftlichen Textbearbeitungen genutzt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA T2 Workshop Gesellschaftsdiagnosen

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39