Universität Wien

230019 WS Gesellschaftsdiagnosen: Rassismus in der Gegenwartsgesellschaft (2023S)

Problemstellungen, Konzepte und Empirie

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 06.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 20.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 27.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 17.04. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 24.04. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 08.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 15.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 22.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 05.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 12.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 19.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 26.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ist Rassismus überhaupt (noch) ein Problem in „modernen“ Gesellschaften?
Wie kann es Rassismus geben, wenn es doch gar keine „Rassen“ gibt?
Wie hängt Rassismus mit sozialer Ungleichheit und Sozialstruktur zusammen?

Anhand aktueller Forschungsliteratur sollen im Workshop die Grundzüge gegenwärtiger Rassismusforschung herausgearbeitet und diskutiert werden. Im Vordergrund steht der „Rassismus ohne Rasse“ Ansatz (Balibar, Hall, Hund, Uri), in dem die Praktiken der Konstruktion und Zuschreibung eines „Anderem“ und „Wir“ in den Vordergrund gestellt wird, wodurch Rassismus thematisiert und erforscht werden kann, ohne auf eine Essentialisierung und Wertung vermeintlicher Gruppenunterschiede zurückzugreifen. Für eine umfassende Auseinandersetzung sollen die unterschiedlichen Formen und Erscheinungen rassifizierender Klassifizierung (Antisemitismus, Antimuslimischer Rassismus usw.) diskutiert werden. Welche Bedeutung ihr sozial und in gegebenen Machtstrukturen zukommt. Darüber hinaus soll auch die intersektionale Verwobenheit zu anderen Diskriminierungsformen thematisiert werden. Die Herausforderung einer empirischen Behandlung des Themas, sei es über die Frage der Verbreitung, der verschiedenen Erscheinungsformen, der gesellschaftlichen Auswirkungen, der historischen Entwicklung aber auch der negativen Konsequenzen für die Betroffenen, soll anhand von empirischen Arbeiten behandelt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Der Workshop lebt von der Diskussion in den Einheiten und damit von der Mitarbeit und dem Einsatz der Studierenden. Als gemeinsame Diskussionsgrundlage dienen Texte, die vom Lehrveranstaltungsleiter zur Verfügung gestellt und von allen Teilnehmer*innen im Vorhinein gelesen, bearbeitet und erschlossen werden sollen.

Das eigenständige Erarbeiten der Texte erfolgt entlang von bereitgestellten Fragen. Diese Fragen werden auch in der Einheit für die Diskussion und das Herausarbeiten der unterschiedlichen Themen, Theorien, Interpretationen und Positionen verwendet.

Die Diskussionen (in Kleingruppen) sollen von den Studierenden selbst mit Unterstützung des Lehrveranstaltungsleiters moderiert und geleitet werden. Die Fragen werden zuerst in Kleingruppen von den Studierenden untereinander besprochen und danach die verschiedenen Positionen und Widersprüche im Plenum vorgestellt.

Um die Diskussion gut vorbereiten zu können, müssen die Fragen zu den Texten drei Tage vor der jeweiligen Einheit (Freitag 12:00) beantwortet und auf Moodle hochgeladen werden.
Der Abschluss der Lehrveranstaltung bildet eine kurze (einseitige) Reflexion zu einem selbstgewählten Thema des Workshops, das eine Woche nach der Letzten Einheit auf Moodle hochzuladen ist.
Die Leistungen der Teilnehmer*innen umfassen:
- Lesen der Texte
- Schriftliches Bearbeiten der Fragen zu den Texten (ein bis zwei Seiten)
- Hochladen der Texte auf Moodle
- Anwesenheit in der Einheit (80% Anwesenheitspflicht - zweimalige Abwesenheit gestattet)
- Mitarbeit in der Einheit und aktive Teilnahme an den Diskussionen sowohl in den Kleingruppen als auch im Plenum
- Ein bis zweimal - vorbereiten einer Einheit und leiten und moderieren der Diskussionen (setzt eine intensivere Auseinandersetzung mit der Literatur voraus)
- Verfassen einer einseitigen Reflexion zu einem selbstgewählten Thema
Da im Sommersemester 2023 nur wenige Termine für die LV zur Verfügung stehen, wird voraussichtlich ein Text zur Vorbereitung der ersten Einheit zu lesen und eine schriftliche Aufgabe dazu zu bearbeiten sein. Dies wird rechtzeitig, zu Beginn des Semesters den Teilnehmer:innen bekannt gegeben.

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
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Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab:

Mindestvoraussetzung für einen positiven Abschluss:
- Es besteht Anwesenheitsplicht wobei zwei Einheiten/Termine versäumt werden dürfen.
- Es müssen zumindest zu elf Texten die gestellten Aufgabenstellungen zeitgerecht und vollständig bearbeitet werden.
- Es muss jede*r ein bis zweimal die Kleingruppendiskussionen moderieren.
- Es muss eine abschließende Reflexion abgegeben werden.

Beurteilungsmaßstab:
- Qualität und zeitgerechte Abgabe der gestellten Aufgaben (Fragen bearbeitet, Diskussion geleitet) (60%)
- Mitarbeit in den Einheiten und Beteiligung an den Diskussionen (30%)
- Qualität und zeitgerechte Abgabe der abschließenden Reflexion zur Lehrveranstaltung (10%)

Prüfungsstoff

Zu lesende Literatur:
Hasters, Alice. 2020. Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten. 6. Auflage. Berlin: Hanserblau.
Mecheril, Paul, und Karin Scherchel. 2009. Rassismus und „Rasse“. In Rassismuskritik: Rassismustheorie und -forschung, Hrsg. Claus Melter und Paul Mecheril, 39–58. Schwalbach/Ts: Wochenschau Verlag.
Terkessidis, Mark. 2018. Rassismus definieren (1998/2017). In Das Phantom »Rasse«, Hrsg. Naika Foroutan, Christian Geulen, Susanne Illmer, Klaus Vogel, und Susanne Wernsing, 65–82. Germany: Böhlau Verlag
Balibar, Etienne, und Immanuel Wallerstein. 2014. Rasse, Klasse, Nation: Ambivalente Identitäten. Übersetzt von Ilse Utz und Michael Haupt. Auflage: 3., Aufl. Hamburg; Berlin: Argument Hamburg. (Kapitel 1 Gibt es einen „Neo-Rassismus“)
Hund, Wulf D., und Malina Emmerink. 2018. Rassismus und Kolonialismus. In Deutschland postkolonial? die Gegenwart der imperialen Vergangenheit, Hrsg. Marianne Bechhaus-Gerst und Joachim Zeller, 269–298. Berlin: Metropol.
Beyer, Heiko. 2015. Theorien des Antisemitismus: Eine Systematisierung. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 67: 573–589.
Shooman, Yasemin 1980-. 2015. Angst vor dem Islam oder Rassismus gegen Muslime?: Zur Einordnung antimuslimischer Diskurse aus rassismustheoretischer Perspektive. Öffentliches Ärgernis? 141.
Weichselbaumer, Doris. 2020. Multiple Discrimination against Female Immigrants Wearing Headscarves. ILR Review 73. SAGE Publications Inc: 600–627.
Schuster, Julia, und Doris Weichselbaumer. 2021. “Just take it off, where’s the problem?” How online commenters draw on neoliberal rationality to justify labour market discrimination against women wearing headscarves. Ethnic and Racial Studies: 1–22.
Kerner, Ina. 2016. Alles intersektional? Zum Verhältnis von Rassismus und Sexismus. Feministische Studien 27: 36–50. https://doi.org/10.1515/fs-2009-0105.
Ralser, Michaela. 2016. Die Illegitimen. Grenz- und Migrationsregime in biopolitischer Perspektive. Österreichische Zeitschrift für Soziologie 41: 63–77.

Literatur

Zu lesende Literatur:
Hasters, Alice. 2020. Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten. 6. Auflage. Berlin: Hanserblau.
Mecheril, Paul, und Karin Scherchel. 2009. Rassismus und „Rasse“. In Rassismuskritik: Rassismustheorie und -forschung, Hrsg. Claus Melter und Paul Mecheril, 39–58. Schwalbach/Ts: Wochenschau Verlag.
Terkessidis, Mark. 2018. Rassismus definieren (1998/2017). In Das Phantom »Rasse«, Hrsg. Naika Foroutan, Christian Geulen, Susanne Illmer, Klaus Vogel, und Susanne Wernsing, 65–82. Germany: Böhlau Verlag
Balibar, Etienne, und Immanuel Wallerstein. 2014. Rasse, Klasse, Nation: Ambivalente Identitäten. Übersetzt von Ilse Utz und Michael Haupt. Auflage: 3., Aufl. Hamburg; Berlin: Argument Hamburg. (Kapitel 1 Gibt es einen „Neo-Rassismus“)
Hund, Wulf D., und Malina Emmerink. 2018. Rassismus und Kolonialismus. In Deutschland postkolonial? die Gegenwart der imperialen Vergangenheit, Hrsg. Marianne Bechhaus-Gerst und Joachim Zeller, 269–298. Berlin: Metropol.
Beyer, Heiko. 2015. Theorien des Antisemitismus: Eine Systematisierung. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 67: 573–589.
Shooman, Yasemin 1980-. 2015. Angst vor dem Islam oder Rassismus gegen Muslime?: Zur Einordnung antimuslimischer Diskurse aus rassismustheoretischer Perspektive. Öffentliches Ärgernis? 141.
Weichselbaumer, Doris. 2020. Multiple Discrimination against Female Immigrants Wearing Headscarves. ILR Review 73. SAGE Publications Inc: 600–627.
Schuster, Julia, und Doris Weichselbaumer. 2021. “Just take it off, where’s the problem?” How online commenters draw on neoliberal rationality to justify labour market discrimination against women wearing headscarves. Ethnic and Racial Studies: 1–22.
Kerner, Ina. 2016. Alles intersektional? Zum Verhältnis von Rassismus und Sexismus. Feministische Studien 27: 36–50. https://doi.org/10.1515/fs-2009-0105.
Ralser, Michaela. 2016. Die Illegitimen. Grenz- und Migrationsregime in biopolitischer Perspektive. Österreichische Zeitschrift für Soziologie 41: 63–77.
Weitere Literatur wird über Moodle bekannt gegeben und zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA T2 WS Gesellschaftdiagnosen

Letzte Änderung: Mi 22.02.2023 10:49