Universität Wien

230019 WS Gesellschaftsdiagnosen: Norm(alität) der Geschlechter (2024S)

Zwischen Gleichstellungsanspruch und anhaltender Ungleichheit

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 28 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 06.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 13.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 20.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 10.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 17.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 24.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 15.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 22.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 29.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 05.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 12.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 19.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 26.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Westliche Gesellschaften sind durch eine Reihe an Ungleichheitsverhältnissen geprägt, die für die soziologische Analyse von zentraler Relevanz sind. Geschlecht ist eine Achse der Ungleichheit, die in Zusammenspiel mit anderen, etwa Race und Klasse, das öffentliche wie das Alltagsleben prägt, von normativen Erwartungen über die Verteilung von Arbeit und Ressourcen hin zu eingeübten Handlungsroutinen. Da die Differenzierung nach Geschlecht nach wie vor enge Bahnen der Existenz vorgibt und mit Privilegierungs- und Marginalisierungsprozessen einhergeht, muss sie als Machtstruktur gefasst werden.
Mit dieser Machtstruktur setzen wir uns in der Lehrveranstaltung aus unterschiedlichen Blickwinkeln auseinander: Wir beleuchten ihre prägende Wirkung auf die Gesellschaft und ihre Mitglieder, setzen uns mit Mechanismen auseinander, mit denen sich bestehende Ungleichheit reproduziert und stellen die Frage, warum sie sich so hartnäckig hält, wenn sie doch weitgehend als ungerecht angesehen wird und Gleichstellung als Teil eines westlichen Selbstverständnisses gilt.

Ziele:
- Sensibilisierung auf die Bedeutung von Geschlecht in der Gesellschaft und ihrer sozialwissenschaftlichen Analyse.
- Theoretische Kenntnisse über Geschlecht, wobei sozialwissenschaftliche Dimensionen verbunden werden mit interdisziplinären Perspektiven der Gender Studies, mit denen auch Aspekte der Materialität (etwa körperliche und gemeinhin als "natürlich" geltende Geschlechterunterschiede) integriert werden.
- Verständnis von Geschlechterdifferenz als intersektional wirkende Machtstruktur und Kenntnis ihrer Reproduktionsweisen, etwa durch Institutionen, Diskurse, Alltagswissen und -routinen, Gefühle etc.

Methoden:
- Lektüre der vorgegebenen Texte und gemeinsame Auseinandersetzung damit, in Form von Diskussion, Klärung von Fragen und Kritik.
- Vor- und nachbereitende Inputs durch die Lehrveranstaltungsleitung (mündlich, Präsentationen, Videos).
- Anwendung der theoretischen Auseinandersetzung auf konkrete Beispiele, sowohl in den Einheiten als auch individuell, in Form schriftlicher Aufgaben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Lektüre
Für jede Einheit (ausgenommen der ersten und letzten) ist ein Text vorbereitend zu lesen und eine kurze Zusammenfassung zu schreiben (ein Absatz bis zu einer halben Seite).

- Mitarbeit
In den Einheiten ist Mitarbeit sowohl im Plenum als auch in Kleingruppen gefordert.

- Schriftliche Aufgaben
Auseinandersetzung mit ein bis zwei im Rahmen der LV-Inhalte selbstgewählten Themen (im Umfang von insgesamt etwa vier Seiten), entweder anhand vorgegebener Arbeitsblätter oder in Form einer Buchzusammenfassung. Die Aufgaben sind während der laufenden Lehrveranstaltung abzugeben.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Als Mindestanforderung gilt
- die Anwesenheitspflicht (max. eine unentschuldigte Fehlstunde)
- die fristgerechte Abgabe aller Teilleistungen
- das Erreichen von 60 von 100 möglichen Punkten

Beurteilungsmaßstab:
- Mitarbeit (22 Punkte)
- Lesen und Zusammenfassen der Pflichttexte (48 Punkte, 4 Punkte/Text)
- Schriftliche Aufgaben (30 Punkte)

Notenschlüssel
1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Content of the lectures (will be available on the web), basic and selected specific scientific literature

Literatur

Engel, S. und H. Holme (2014): "Begriffe von Gewicht". In: "Interdisziplinäres Kolloquium zur Geschlechterforschung II: NEUE BEITRÄGE", Frankfurt am Main: PL ACADEMIC RESEARCH, 11-32
Gill, R. (2016): "Postfeministische Medienkultur: Elemente einer Sensibilität". In: "Gender & Medien-Reader" (1. Auflage), Berlin: Diaphanes 541556

Henninger, A. (2020): "Antifeminismen: ’Krisen’-Diskurse mit gesellschaftsspaltendem Potential?" In: "Antifeminismen: ’Krisen’-Diskurse mit gesellschaftsspaltendem Potential?", Bielefeld: Transcript, 942

Herrmann, S.K. (2015): "Politischer Antagonismus und sprachliche Gewalt". In: Anti-Genderismus: Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen, Bielefeld: Transcript, 79-92

Lykke, N. (2013): "Feministischer Postkonstruktionismus". In: "Critical Matter: Diskussionen eines neuen Materialismus", Münster: Edition Assemblage, 3647
Pohl, R. (2013): "Die feindselige Sprache des Ressentiments: Über Antifeminismus und Weiblichkeitsabwehr in männerrechtlichen Diskursen". In: L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 24: 125136.

Villa, P.-I., (2011): "Sexy Bodies: eine soziologische Reise durch den Geschlechtskörper". Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaften

West, C. und D.H. Zimmermann (1987): "Doing Gender". In: Gender and Society 1: 125151.

Wetterer, A. (Hrsg.) (2008): "Geschlechterwissen: Zur Geschichte eines neuen Begriffs". In: "Geschlechterwissen und soziale Praxis: theoretische Zugänge, empirische Erträge". Königstein/Taunus: U. Helmer, 13-32

Winkel, H. (2019): "Postkolonialismus: Geschlecht als koloniale Wissenskategorie und die weiße Geschlechterforschung". In: B. Kortendiek, B. Riegraf & K. Sabisch (Hg.), Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Bd. 65, Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 293302

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA T2 Workshop Gesellschaftsdiagnosen

Letzte Änderung: Mi 28.02.2024 06:06