230022 WS Gesellschaftsdiagnosen: Forschungsansätze zum autoritären Charakter (2021W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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GEMISCHT
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 23.08.2021 10:00 bis Do 23.09.2021 10:00
- Anmeldung von Mo 27.09.2021 10:00 bis Di 28.09.2021 10:00
- Abmeldung bis Mi 20.10.2021 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 05.10. 09:00 - 12:00 Digital
-
Freitag
08.10.
09:00 - 14:00
Hybride Lehre
Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock - Montag 11.10. 15:00 - 19:00 Digital
- Montag 25.10. 15:00 - 19:00 Digital
- Montag 08.11. 15:00 - 19:00 Digital
- Montag 22.11. 15:00 - 19:00 Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Was treibt Menschen dazu, sich politisch für diktatorische Führung, die Exklusion national Nichtzugehöriger und aggressive Machtpolitik einzusetzen? Lassen sich bestimmte soziale Bedingungen und Persönlichkeitsstrukturen erkennen, die diese Haltung begünstigen? Seit Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswick, Daniel J. Levinson und R. Nevitt Sanford mit ihren Studien zur "Authoritarian Personality" (1950) versucht haben, den Faschismus auf psychoanalytischer Grundlage zu erklären, wird eine häufig erneuerte Diskussion über diesen Ansatz geführt. Zuletzt wurde sie in den Debatten zum neuen Rechtspopulismus wieder aufgenommen. Kann man politisch-soziale Stimmungslagen mit Bezug auf die je individuelle Psyche erklären? Wie lässt sich die Kooperation der Soziologie mit der an den Universitäten nur randständigen Psychoanalyse rechtfertigen? Arbeitet man nicht selbst mit Vorurteilen, wenn man die politischen Orientierungen ganzer Bevölkerungsgruppen auf die Couch zu legen versucht? Und was hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in den vorherrschenden Bedingungen der Charakterformierung geändert? Im Seminar diskutieren wir einschlägige Texte zu diesen Fragen, von Erich Fromms ersten Entwürfen am Institut für Sozialforschung über Kritiken der "Authoritarian Personality" bis zu gegenwärtiger Einstellungsforschung in Österreich und in Deutschland.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Mindestanforderung für die positive Beurteilung ist das Erbringen aller Seminarleistungen: aktive Beteiligung an den Sitzungen (maximal darf ein Termin versäumt werden), vorbereitende Lektüre zu den Sitzungen und die Beteiligung an einem ausführlichen Sitzungs-Ergebnisprotokoll.Die Teilleistungen gehen in folgender Gewichtung in die Note ein:
a) Vorbereitende Lektüre und Beteiligung an den Diskussionen (30%)
b) Anfertigung des Ergebnisprotokolls zu einer Sitzung mit intensiver Aufarbeitung der zugrunde liegenden Texte (30%)
c) Schriftliche Arbeit mit weiterführenden Lektüren und Reflexionen (40%)
a) Vorbereitende Lektüre und Beteiligung an den Diskussionen (30%)
b) Anfertigung des Ergebnisprotokolls zu einer Sitzung mit intensiver Aufarbeitung der zugrunde liegenden Texte (30%)
c) Schriftliche Arbeit mit weiterführenden Lektüren und Reflexionen (40%)
Prüfungsstoff
Prüfungsstoff sind die im Seminar gelesenen Texte; weitere einschlägige Texte sind für die schriftliche Arbeit eigenständig zu recherchieren und auszuwerten.
Literatur
Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswick, Daniel J. Lewinson, R. Newitt Sanford (1950/1973): Studien zum autoritären Charakter (1950), übers. v. M. Weinbrenner, Frankfurt a.M.
Ders. u. Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (1947/1988), Frankfurt a. M.
Oliver Decker, Johannes Kiess u. Elmar Brähler (2013): Rechtsextremismus der Mitte. Eine sozialpsychologische Gegenwartsdiagnose, Gießen.
Lutz Eichler (2013): System und Selbst. Arbeit und Subjektivität im Zeitalter ihrer strategischen Anerkennung, Bielefeld.
Jochen Fahrenberg u. John M. Steiner (2004): Adorno und die autoritäre Persönlichkeit, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 56(1), S. 127-152.
Sigmund Freud (1921): Massenpsychologie und Ich-Analyse, Wien.
Erich Fromm (1936/1980): Autorität und Über-Ich. Die Rolle der Familie bei ihrer Entwicklung, in: Gesamtausgabe, Bd. 1. Analytische Sozialpsychologie (I), Stuttgart, S. 144-187.
Wilhelm Heitmeyer (2018): Autoritäre Versuchungen, Berlin.
John Levi Martin (2001): The Authoritarian Personality, 50 Years Later: What Lessons Are There for Political Psychology? In: Political Psychology 22(1), S. 1-26.Weitere Texte werden zu Seminarbeginn bekanntgegeben.
Ders. u. Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (1947/1988), Frankfurt a. M.
Oliver Decker, Johannes Kiess u. Elmar Brähler (2013): Rechtsextremismus der Mitte. Eine sozialpsychologische Gegenwartsdiagnose, Gießen.
Lutz Eichler (2013): System und Selbst. Arbeit und Subjektivität im Zeitalter ihrer strategischen Anerkennung, Bielefeld.
Jochen Fahrenberg u. John M. Steiner (2004): Adorno und die autoritäre Persönlichkeit, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 56(1), S. 127-152.
Sigmund Freud (1921): Massenpsychologie und Ich-Analyse, Wien.
Erich Fromm (1936/1980): Autorität und Über-Ich. Die Rolle der Familie bei ihrer Entwicklung, in: Gesamtausgabe, Bd. 1. Analytische Sozialpsychologie (I), Stuttgart, S. 144-187.
Wilhelm Heitmeyer (2018): Autoritäre Versuchungen, Berlin.
John Levi Martin (2001): The Authoritarian Personality, 50 Years Later: What Lessons Are There for Political Psychology? In: Political Psychology 22(1), S. 1-26.Weitere Texte werden zu Seminarbeginn bekanntgegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
in 505: BA T2 WS Gesellschaftdiagnosen
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20