Universität Wien

230022 WS Gesellschaftsdiagnosen: Arbeitslosigkeit und die Bedeutung von Erwerbsarbeit (2023W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 26 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Achtung: Der erste Termin findet außertourlich am Standort Rathausstraße 19, im Seminarraum H10 statt. Alle weiteren Termine finden regulär am Institut für Soziologie im Seminarraum 3 statt.

  • Dienstag 03.10. 09:00 - 11:15 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 10.10. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 17.10. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 24.10. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 31.10. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 05.12. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 12.12. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 09.01. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 16.01. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 23.01. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 30.01. 09:00 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Mit Blick auf aktuelle soziologische Befunde kann trotz abweichender Prognosen auch heute noch von einer „Arbeitsgesellschaft“, im engen Sinn von einer Erwerbsarbeitsgesellschaft, gesprochen werden. All jene, die im erwerbsfähigen Alter nicht vermögend sind, sind auf Einkommen aus Erwerbsarbeit angewiesen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Darüber hinaus ist sie ein zentrales Element für soziale Teilhabe und Anerkennung. Trotzdem ist Erwerbsarbeitslosigkeit kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen inhärent und strukturelle bzw. Langzeitarbeitslosigkeit hat sich inzwischen auf einem hohen Niveau verfestigt. Das bedeutet, dass bestimmte Gruppen von Menschen durch die Mechanismen des Arbeitsmarkts von der Teilhabe über Erwerbsarbeit ausgeschlossen bleiben. Und nicht zuletzt wurde Erwerbsarbeitslosigkeit zum individuellen und selbstverschuldeten Problem deklariert, wodurch insbesondere langzeitarbeitslose Menschen Stigmatisierung erfahren. In jüngster Zeit wird international die Idee der Arbeitsplatzgarantie für Langzeitarbeitslose als beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Lösung diskutiert, die in Österreich in einem Modellprojekt kürzlich in die Praxis umgesetzt wurde.

Ausgehend von der historischen Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ von Marie Jahoda, Paul F. Larzarsfeld und Hans Zeisel, werden wir uns in diesem Workshop zunächst mit den Folgen von Erwerbsarbeitslosigkeit und den Funktionen von Erwerbsarbeit beschäftigen. Daran anschließend setzen wir uns mit der Rolle und Entwicklung des Arbeitsmarktes, der Arbeitsmarktpolitik und unterschiedlichen Beispielen geförderter Beschäftigung in diesem Zusammenhang auseinander. Und schließlich diskutieren wir das Konzept der Arbeitsplatzgarantie als Recht auf Arbeit sowohl theoretisch, als auch in der praktischen Umsetzung im Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal (Gramatneusiedl, Niederösterreich). Ziel ist es, das Phänomen Langzeitarbeitslosigkeit in Erwerbsarbeitsgesellschaften analytisch einzuordnen und unterschiedliche arbeitsmarktpolitische Zugänge und Entwicklungen zu diskutieren. Der Workshop baut zentral darauf auf, dass Studierende der Soziologie Inhalte anhand von Auseinandersetzung mit der Literatur selbstständig erarbeiten und in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen und -größen miteinander diskutieren. Am Ende soll ein Forschungskonzept erarbeitet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Im Rahmen dieses Workshops sollen Inhalte selbstständig erarbeitet und anschließend mit anderen diskutiert werden. Dazu ist die individuelle Vorbereitung der Literatur essentiell. Die Vorbereitung beinhaltet das Lesen der relevanten Literatur, sowie jeweils ein kurzes Exzerpt und zwei Fragen, die gut begründet an den Text gerichtet werden. Diese Form der schriftlichen Vorbereitung ist jeweils pünktlich bis Sonntag vor der Einheit auf Moodle hochzuladen und wird bewertet. Darüber hinaus sind Anwesenheit und Mitarbeit wichtige Teilleistung für diesen Workshop. Einmalige vorab entschuldigte Abwesenheit ist unter bestimmten Voraussetzungen (Erkrankung, Erwerbsarbeits- /Pflege- oder Betreuungsverpflichtung) gestattet. Mündliche Beteiligung aller Teilnehmer:innen wird erwartet und benotet. Zum Abschluss des Workshops soll aus den Inhalten ein mögliches Forschungskonzept schriftlich erarbeitet werden.

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung ein "Notenrelevantes Gespräch" (Plausibilitätsprüfung) der abgegebenen schriftlichen Arbeit vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht. Für eine positive Beurteilung sind neben der regelmäßigen und aktiven Beteiligung an den Sitzungen folgende Teilleistungen zu erbringen:

• Regelmäßige und pünktliche Abgabe der schriftlichen Vorbereitung der Fachliteratur (30%)
Die Studierenden sollen die in der LV bekannt gegebene Basisliteratur lesen, ein Exzerpt dazu verfassen (max. 1/2 Seite) und anhand der Lektüre gut begründete Fragen an den Text richten (ca. 200 Wörter pro Frage). Die schriftliche Bearbeitung ist jeweils bis Sonntag vor der Einheit auf Moodle hochzuladen.
• Aktive Diskussion der Fachliteratur in Kleingruppen und im Plenum (30%)
Mündliche Beteiligung aller Studierenden wird sowohl in Kleingruppen, als auch im Plenum erwartet.
• Forschungskonzept (40%)
Am Ende des Semesters soll ein Forschungskonzept zu den im Workshop diskutierten Inhalten anhand der bearbeiteten Fachliteratur und ergänzt um eigene Literaturrecherche ausgearbeitet werden. Die genauen inhaltlichen und formalen Anforderungen werden in der LV bekannt gegeben.

Prüfungsstoff

Literatur s. unten.

Literatur

Jahoda, M., Lazarsfeld, P., und Zeisel, H. (1960 [1933]). Die Arbeitslosen von Marienthal: ein soziographischer Versuch mit einem Anhang zur Geschichte der Soziographie. Allensbach: Ver-lag für Demoskopie.

Jahoda, M. (2019). Arbeitslose bei der Arbeit. In J. Bacher, W. Kannonier-Finster, M. Ziegler (Eds.) Marie Jahoda. Arbeitslose bei der Arbeit (pp. 13–154). Studien Verlag, Wien, Innsbuck, Bozen: Studien Verlag.

Kronauer, M. (2019). Konzepte der Teilhabe: Bedingungsloses Grundeinkommen oder Recht auf Arbeit?. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 49(197), 617–630. https://doi.org/10.32387/prokla.v49i197.1847

Weitere Literatur wird über Moodle bekannt gegeben und zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA T2 Workshop Gesellschaftsdiagnosen

Letzte Änderung: Mi 20.09.2023 14:48