Universität Wien

230025 PR Werkstatt/Exkursionen: Freiwilligenarbeit im Feld der Flüchtlingshilfe (2020S)

Ehrenamt oder politische Bewegung?

2.00 ECTS (1.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 07.03. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 04.04. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 09.05. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 20.06. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wenn Albert Scherr (2014) vom "Konfliktfeld sozialwissenschaftlicher Migrationsforschung" schreibt, so gilt dies für dasjenige der "Flüchtlingshilfe" analog: Nicht nur Herausforderungen im Sinne einer unberechenbaren Situation prägen das darin notwendige Handeln sondern weit reichende Widersprüchlichkeiten zwischen den unterschiedlichen Einflussgrößen zeichnen sich ab. Zum einen ist das Feld (wie kein anderes) durch öffentliche Stimmungen maßgeblich geprägt, zum anderen gelang es den zivilgesellschaftlichen Initiativen und den NPOs der Flüchtlingsarbeit in den vergangenen Dekaden immer wieder, Lobbyarbeit und Mainstreaming für das Flüchtlingsthema und dessen konstruktive Bewältigung gesamtgesellschaftlich zu erreichen. Auch hat die Zivilgesellschaft hohe Beiträge zur Umsetzung menschenrechtlicher Anforderungen seit jeher und gipfelnd im Spätsommer/Herbst des Jahres 2015 geleistet.
Gegenstand der LV sind zivilgesellschaftliche Initiativen, die maßgeblich auf "Freiwilligenarbeit" zurückgreifen. In der LV gehen wir aus von einem Begriff der Freiwilligenarbeit, wie er sich aktuell entschieden vom Begriff des "sozialen Ehrenamts" abhebt. Die Nähe von "Zivilgesellschaft" (Habermas 1996) und die "AgentInnenschaft des sozialen Wandels" (Lenz/Böhnisch/Schröer 2007) wird in der Freiwilligenarbeit mittlerweile anerkannt, weshalb die hierzugehörenden Diskurslinien zunächst theoretisch mit den Studierenden bearbeitet werden.

Weiters erheben ddie Studierendenden Fragen, Themen und Problembereiche (bspw. Probleme der Bedarfsplanung, der Öffentlichkeitsarbeit, der Finanzierung, der (Selbst-) Organisation und des Managements der Freiwilligen gleichermaßen wie die Bewältigung von solchen den öffentlichen Diskurs prägenden rechtspopulistischen Haltungen und Ressentiments (vgl. Simsa 2016:344) oder des zunehmenden Rückzugs wohlfahrtsstaatlicher Sicherung aus den genannten Bereichen, die aus Sicht der Freiwilligen bestehen. Im Weg einfacher Exkursionen, Feldbegehungen und Interviews entwickeln Studierende aus hermeneutischen Interpretationen Thesen zu den zentralen Herausforderungen, den widersprüchlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der (notwendigen) Beeinflussung des öffentlichen Mainstreams.

Basierend auf dem Migrationsbegriffs Ingrid Oswalds (2007; vgl. dazu auch Scherr 2014:4) geht es in der LV darum, die strukturell bedingten Phänomene und Perspektiven der Freiwilligenarbeit (vgl. dazu Nadai et al 2005) für die Migrationsforschung nutzbar zu machen und die Studierenden in dieses Forschungs- und Handlungsfeld erkundend einzuführen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Deutungsprotokolle (Interviews Feld), Reflexionspaper Planspiel und Single-Choice-Test zu 10 Seiten Text in Grundlagen der Migrationsforschung und Freiwilligenarbeit.

Hinweis der SPL:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen: Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1 Interview - Deutungen entwickelt (5 Seiten)
1 Reflexionspapier Planspiel
1 Single Choice Text (10 Seiten Text)

Prüfungsstoff

2 Texte (Grundlagen zur Freiwilligenarbeit & Migrationsforschung)

Literatur

Wird in der ersten Einheit bekannt gegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA A1 PR Werkstatt/Exkursion

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:21