230032 VO+SE Devianz und Soziale Kontrolle (2014S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von So 16.02.2014 10:00 bis Di 25.02.2014 10:00
- Anmeldung von Fr 28.02.2014 10:00 bis So 02.03.2014 10:00
- Abmeldung bis Do 20.03.2014 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Feedbacktermin für Bachelorarbeiten MI 03.12.2014 oder DO 04.12.2014
- Freitag 07.03. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 14.03. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 21.03. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 28.03. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 04.04. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 11.04. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 02.05. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 09.05. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 16.05. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 23.05. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 30.05. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 06.06. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 13.06. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 20.06. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 27.06. 08:45 - 10:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Mittwoch 03.12. 17:45 - 20:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 04.12. 19:00 - 21:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Nach 4 Vorlesungseinheiten erfolgt ein Kolloquium über den theoretischen Teil zum Devianz- und Kontrolldiskurs.
An den übrigen 5 Terminen werden "Themenkonferenzen" abgehalten:
Es werden Texte vergeben, zu denen jeweils ein Kurzreferat zu halten ist. Die ReferentInnen sollen im Anschluss an ihr Referat einige Fragen zur Diskussion stellen und (mit Unterstützung der LV-Leiter) eine Diskussion mit allen LV-TeilnehmerInnen leiten.
Nach dem Studium der theoretischen Grundlagen und nach der kritischen Diskussion im Seminar, sollte es nicht schwer fallen, eine Seminararbeit zu verfassen.
An den übrigen 5 Terminen werden "Themenkonferenzen" abgehalten:
Es werden Texte vergeben, zu denen jeweils ein Kurzreferat zu halten ist. Die ReferentInnen sollen im Anschluss an ihr Referat einige Fragen zur Diskussion stellen und (mit Unterstützung der LV-Leiter) eine Diskussion mit allen LV-TeilnehmerInnen leiten.
Nach dem Studium der theoretischen Grundlagen und nach der kritischen Diskussion im Seminar, sollte es nicht schwer fallen, eine Seminararbeit zu verfassen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Nach erfolgreichem Abschluss der Lehrveranstaltung sollen Studierende
- gesellschaftliche Normen als Grundlage für Devianz und Kontrolle erkennen können
- die wichtigsten kriminologischen Erklärungsansätze für Devianz und Kriminalität kennen
- aktuelle gesellschaftspolitische Fragen zu Kontrolltechniken anhand von soziologischen Theorien beurteilen können.
- gesellschaftliche Normen als Grundlage für Devianz und Kontrolle erkennen können
- die wichtigsten kriminologischen Erklärungsansätze für Devianz und Kriminalität kennen
- aktuelle gesellschaftspolitische Fragen zu Kontrolltechniken anhand von soziologischen Theorien beurteilen können.
Prüfungsstoff
Die Lehrveranstaltung umfasst zwei Teile: In einem ersten Teil (Vorlesungsteil) werden die großen soziologischen Paradigmen zur Diskussion über Normen, Devianz und Kontrolltechniken vorgestellt. Dabei wird besonders darauf Bedacht genommen, die einzelnen Ansätze in einem Gesamtkontext zu verorten, um den Studierenden einen guten Überblick über die verschiedenen Argumentationslinien zu geben.
Literatur
Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
in 505: BA A2 VOSE Spezielle Soziologie
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39
- Positivismus: Der prä-determinierte Täter
Neben diversen Überlegungen zum biologischen und psychologischen Positivismus befassen wir uns insbesondere mit den sozialen Ursachen für Kriminalität und den (sub-)kulturellen Bedingungen für abweichendes Verhalten. Gerade die um den Begriff Anomie kreisende Entwicklung der funktionalistischen Schule (Durkheim, Mead, Merton, Young, Messner/Rosenfeld) zeigt auf, wie sehr diese spezielle Soziologie immer auch in Wechselwirkung mit allgemeinen Theoriedebatten stand und bis heute steht. Konzepte der (Sub-)Kultur (A. Cohen, Cloward & Ohlin, D. Matza) konzentrieren sich im Gegensatz zum Funktionalismus stärker auf eine Mikroebene der Handelnden, nehmen aber auch sozialräumliche Dimensionen in den Blick (Chicago School).
- Labelling Theorie: Kriminalität ist Sache der Definition
Ansätze des interpretativen Paradigmas bzw. der Labelling-Theorie (Becker, Lemert, Sack) betrachten ebenfalls die Interaktionen abweichender und kontrollierender Individuen, gehen aber in ihren radikalisierten marxistischen, konflikttheoretischen und feministischen Spielarten wieder stärker in Richtung einer makrostrukturellen Betrachtungsweise der Gesellschaft. Kriminalität ist folglich historisch und geografisch variabel. Devianz wird als Folge von Kriminalisierungsprozessen von bestimmten sozialen Verhaltensweisen durch Instanzen der sozialen Kontrolle (Polizei, Gericht, Psychiatrie, etc.) definiert: Sind Täter gleichsam selbst Opfer eines mächtigen Kontrollregimes?
- Kontrollregimes in der Sicherheitsgesellschaft
Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltung liegt schließlich auf dem gegenwärtigen Präventionsparadigma, in dem -- vermittelt über Konzepte wie Risiko und Sicherheit --tiefgreifende Transformationen der spät- bzw. postmodernen Gesellschaften in Richtung einer "Kultur der Kontrolle" (Garland) zum Ausdruck kommen. Die Ablöse des "wohlfahrtsstaatlichen Strafens" durch Kontrolltechniken im Risikomanagement wird anhand von Tendenzen zur Privatisierung von Kontrolle (private Sicherheitsdienste) einerseits und anhand einer "Morphologie der präventiven Sicherheit" (Vorratsdatenspeicherung, Videoüberwachung, Zugangskontrollen, Sicherheitstechnologie) andererseits zu diskutieren sein.
Neben den verschiedenen "Denkschulen" geht es im interaktiven, zweiten Teil der Lehrveranstaltung zum anderen um wesentliche (und vor allem um aktuelle) Bereiche abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrollen. Zu nennen sind hier beispielsweise die Diskussion zur "elektronische Fußfessel", die "Medikalisierung" sozialer Abweichung (etwa bei Kindern und Jugendlichen in Form von neuen Diagnosen wie "Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom" oder "Störung des Sozialverhaltens", der Boom "alternativer" Konfliktregelungstechniken (Mediation, Täter-Opfer-Ausgleich), sowie neue Formen von Disziplinartechniken in öffentlichen Räumen, die durch architektonische und städtebauliche Konzepte in Wohnhausanlagen, Bahnhöfen, Shopping Malls, Bürogebäuden, Themenparks und in anderen urbanen Räumen induziert werden.