Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
230040 SE Kein Draußen der Macht? (2015S)
Gewalt und Handlungsmacht aus feministischer Perspektive
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 09.02.2015 08:00 bis Mo 23.02.2015 08:00
- Anmeldung von Do 26.02.2015 08:00 bis So 01.03.2015 08:00
- Abmeldung bis Fr 20.03.2015 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 03.03. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock (Vorbesprechung)
- Samstag 07.03. 09:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Sonntag 19.04. 10:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 09.05. 09:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Von den Studierenden werden eine selbstständige Vorbereitung der zu lesenden Texte und eine aktive mündliche Mitarbeit erwartet. Daneben gelten folgende Möglichkeiten für den Erwerb von ECTS-Punkten: Übernahme eines Referats bzw. einer Station inkl. schriftlicher Ausarbeitung (5-6 Seiten) ODER eine kleine Seminararbeit (10-12 Seiten), Abgabe eines abstracts zu einem Text nach Wahl und eines 2-4-seitigen Essays.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Den Studierenden soll ein Überblick über die Entwicklung der feministischen Debatte um
Gewalt und Handlungsmacht von ihren Anfängen bis heute vermittelt werden. Anhand der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Theorieperspektiven lernen sie die zentralen Fragen der Theoriedebatte und ihre Bedeutung in drei ausgewählten Handlungskontexten kennen.
Gewalt und Handlungsmacht von ihren Anfängen bis heute vermittelt werden. Anhand der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Theorieperspektiven lernen sie die zentralen Fragen der Theoriedebatte und ihre Bedeutung in drei ausgewählten Handlungskontexten kennen.
Prüfungsstoff
Vortrag, Referate, Stationenlernen, Gruppendiskussion, schriftliche Arbeiten
Literatur
Millet, Kate (1971) Sexus und Herrschaft. Die Tyrannei des Mannes in unserer Gesellschaft, München, 37-40; 49-68.
Foucault, Michel (1977): Sexualität und Wahrheit Bd. 1. Frankfurt/M., 125-130, 161-190.
Butler, Judith (2006): Hass spricht. Zur Politik des Performativen. Frankfurt/M., 44-71.
Villa, Paula-Irene (2010): Subjekte und ihre Körper. Kultursoziologische Überlegungen. In: Monika
Wohlrab-Sahr (Hg.): Kultursoziologie. Paradigmen Methoden Fragestellungen, Wiesbaden, 251
274.
Ramazanoglu, Caroline/Janet Holland (2002): Feminist Methodology. Challenges and Choices. London et al., (Seiten werden noch angegeben).
McClintock, Anne (1995): Imperial Leather. Race, Cross-dressing and the Cult of Domesticity. In:
Dies., Imperial Leather: Race, Gender, and Sexuality in the Colonial Contest. Routledge, 132-180.
Rai, Shirin M./Madhok, Sumi (2012): Agency, Injury, and Transgressive Politics in Neoliberal Times. In: Signs. Journal of Women in Culture and Society, Jg. 37, Heft 3, 645-669.
Lorey, Isabel (2012): Von den Kämpfen aus: Eine Problematisierung grundlegender Kategorien. In:
Gender Initiativkolleg (Hg.): Gewalt und Handlungsmacht. Queer_Feministische Perspektiven,
Wien/Frankfurt/M., 29-40
Lugones, Maria (2003): Tactical Strategies of the Streetwalker/Estrategias tácticas de la callejera. In: Dies.: Peregrinajes/Pilgrimages. Theorizing Coalition Against Multiple Oppression. Maryland, 207-237.
Brückner, Margrit (2000): Vernetzung zwischen politischem Anspruch und professionellen Erforder-
nissen Überlegungen zur Entwicklung der autonomen deutschen Frauenbewegung. In: Lenz, Il-
se/Mae, Michiko/Klose, Karin (Hg.): Frauenbewegungen weltweit. Aufbrüche, Kontinuitäten, Verän-
derungen, 75-94.
Andrijaševic, Rutvica (2012): Sex on the Move. Gender, Subjektivität und differenzielle Inklusion und
die Respondenz von Susanne Kimm: Grenzen, Gewalt und Handlungsfähigkeit. In: Gender Initiativkolleg (Hg.): Gewalt und Handlungsmacht. Queer_Feministische Perspektiven. Frankfurt, 201-223.
Schwenken, Helen (2000): Frauen-Bewegungen in der Migration. Zur Selbstorganisierung von Mig-
rantinnen in der Bundesrepublik Deutschland. In: Lenz, Ilse/Mae, Michiko/Klose, Karin (Hg.): Frauen-
bewegungen weltweit. Aufbrüche, Kontinuitäten, Veränderungen, 133-166.
Bojadzijev, Manuela/Karakayali, Serhat/ Tsianos, Vassilis: Papers and roses. Die Autonomie der Mig-
ration und der Kampf um Rechte. http://www.kanak-attak.de/ka/text/papers.html,20.2.2014. UND:
Bojadžijev, Manuela/Karakayali, Serhat (2007): Autonomie der Migration. 10 Thesen zu einer Methode. In: Transit Migration Forschungsgruppe (Hg.): Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Rändern Europas. Bielefeld, 203-210.
Çitak, Tamar (2012): Das österreichische Gewaltschutzgesetz und Auswirkungen auf Migrantinnen als Opfer häuslicher Gewalt und die Respondenz von Kerstin Tiefenbacher: Auswege aus der Debatte um die Kulturalisierung von Gewalt. In: a.a.O., 249-262.
Dackweiler, Regina: "Wir sind der Nukleus der globalen Zivilgesellschaft" Zusammenspiel und
Wechselverhältnis der internationalen und nationalen Frauenbewegung am Beispiel des österreich-
sichen Gewaltschutzgesetzes. In: Lenz, Ilse/Mae, Michiko/Klose, Karin (Hg.): Frauenbewegungen
weltweit. Aufbrüche, Kontinuitäten, Veränderungen, 167-198.
Mies, Maria (1978): Methodische Postulate zur Frauenforschung dargestellt am Beispiel der Gewalt gegen Frauen. In: Sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis für Frauen e.V. (Hg.): Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, 41-62.
Foucault, Michel (1977): Sexualität und Wahrheit Bd. 1. Frankfurt/M., 125-130, 161-190.
Butler, Judith (2006): Hass spricht. Zur Politik des Performativen. Frankfurt/M., 44-71.
Villa, Paula-Irene (2010): Subjekte und ihre Körper. Kultursoziologische Überlegungen. In: Monika
Wohlrab-Sahr (Hg.): Kultursoziologie. Paradigmen Methoden Fragestellungen, Wiesbaden, 251
274.
Ramazanoglu, Caroline/Janet Holland (2002): Feminist Methodology. Challenges and Choices. London et al., (Seiten werden noch angegeben).
McClintock, Anne (1995): Imperial Leather. Race, Cross-dressing and the Cult of Domesticity. In:
Dies., Imperial Leather: Race, Gender, and Sexuality in the Colonial Contest. Routledge, 132-180.
Rai, Shirin M./Madhok, Sumi (2012): Agency, Injury, and Transgressive Politics in Neoliberal Times. In: Signs. Journal of Women in Culture and Society, Jg. 37, Heft 3, 645-669.
Lorey, Isabel (2012): Von den Kämpfen aus: Eine Problematisierung grundlegender Kategorien. In:
Gender Initiativkolleg (Hg.): Gewalt und Handlungsmacht. Queer_Feministische Perspektiven,
Wien/Frankfurt/M., 29-40
Lugones, Maria (2003): Tactical Strategies of the Streetwalker/Estrategias tácticas de la callejera. In: Dies.: Peregrinajes/Pilgrimages. Theorizing Coalition Against Multiple Oppression. Maryland, 207-237.
Brückner, Margrit (2000): Vernetzung zwischen politischem Anspruch und professionellen Erforder-
nissen Überlegungen zur Entwicklung der autonomen deutschen Frauenbewegung. In: Lenz, Il-
se/Mae, Michiko/Klose, Karin (Hg.): Frauenbewegungen weltweit. Aufbrüche, Kontinuitäten, Verän-
derungen, 75-94.
Andrijaševic, Rutvica (2012): Sex on the Move. Gender, Subjektivität und differenzielle Inklusion und
die Respondenz von Susanne Kimm: Grenzen, Gewalt und Handlungsfähigkeit. In: Gender Initiativkolleg (Hg.): Gewalt und Handlungsmacht. Queer_Feministische Perspektiven. Frankfurt, 201-223.
Schwenken, Helen (2000): Frauen-Bewegungen in der Migration. Zur Selbstorganisierung von Mig-
rantinnen in der Bundesrepublik Deutschland. In: Lenz, Ilse/Mae, Michiko/Klose, Karin (Hg.): Frauen-
bewegungen weltweit. Aufbrüche, Kontinuitäten, Veränderungen, 133-166.
Bojadzijev, Manuela/Karakayali, Serhat/ Tsianos, Vassilis: Papers and roses. Die Autonomie der Mig-
ration und der Kampf um Rechte. http://www.kanak-attak.de/ka/text/papers.html,20.2.2014. UND:
Bojadžijev, Manuela/Karakayali, Serhat (2007): Autonomie der Migration. 10 Thesen zu einer Methode. In: Transit Migration Forschungsgruppe (Hg.): Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Rändern Europas. Bielefeld, 203-210.
Çitak, Tamar (2012): Das österreichische Gewaltschutzgesetz und Auswirkungen auf Migrantinnen als Opfer häuslicher Gewalt und die Respondenz von Kerstin Tiefenbacher: Auswege aus der Debatte um die Kulturalisierung von Gewalt. In: a.a.O., 249-262.
Dackweiler, Regina: "Wir sind der Nukleus der globalen Zivilgesellschaft" Zusammenspiel und
Wechselverhältnis der internationalen und nationalen Frauenbewegung am Beispiel des österreich-
sichen Gewaltschutzgesetzes. In: Lenz, Ilse/Mae, Michiko/Klose, Karin (Hg.): Frauenbewegungen
weltweit. Aufbrüche, Kontinuitäten, Veränderungen, 167-198.
Mies, Maria (1978): Methodische Postulate zur Frauenforschung dargestellt am Beispiel der Gewalt gegen Frauen. In: Sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis für Frauen e.V. (Hg.): Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, 41-62.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
in 505: BA T2 SE Ausgewählte Paradigmen
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39
auf bestehende Sinnstrukturen und Deutungsmuster in ein Spannungsfeld von Begrenzung und Ermöglichung eingelassen. Ausgehend von der Annahme, dass subjektive wie kollektive Widerstandspotenziale sich nicht ohne ihre Einbettung in soziale und symbolische Strukturen denken lassen, fragt das Seminar nach emanzipatorischen Möglichkeiten innerhalb vergeschlechtlicher und rassialisierter Gewaltverhältnisse. Im Fokus des Seminars steht ein Abwägen zwischen struktur- und handlungstheoretischen Zugängen zu Gewalt und Handlungsmacht in ihrem jeweiligen Entstehungskontext. In einem ersten Themenblock wird das Spannungsverhältnis von Gewalt und Handlungsmacht anhand zentraler Etappen feministischer Theoriebildung erarbeitet. Während feministische Patriarchatskritik der 60er und 70er Frauen einerseits als passive Opfer struktureller Unterdrückungsmechanismen konzipiert und andererseits als Subjekte im politischen Kampf anruft, haben Poststrukturalist_innen in den 90ern die Vorstellung eines souverän handelnden Subjekts hinterfragt und betont, dass kein Ort widerständiger Praxis außerhalb von Machtverhältnissen existiert. Der verstärkte Blick auf die Verwobenheit von Macht und Widerstand führt im Rahmen eines zeitgenössischen practical turns dazu, dass Widerständigkeit unabhängig vom Willen eines handelnden Subjekt in der Beziehung zwischen gewaltförmiger Ordnung und sozialen Praktiken verortet wird. Auf der Basis dieses Einstiegs werden im zweiten Themenblock die Schwierigkeiten des Agency-Begriffs beleuchtet. Dabei geht es um Fragen, wie: Wie lässt sich Handlungsmacht jenseits binärer Denkschemata denken? Wann wird Ambivalenz subversiv? Führen Konzepte von Handlungsmacht zwangsläufig zu essenzialisierenden Subjektbegriffen? Im abschließenden dritten Block geht es um konkrete Widerstand- und Gestaltungsformen vergeschlechtlicher und rassialisierter Gewaltverhältnisse in ausgewählten Kontexten.