Universität Wien

230043 SE+UE Qualitative Methoden: Einführung in die soziologische Biographieforschung (2024S)

7.00 ECTS (3.50 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 06.03. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 13.03. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 20.03. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 10.04. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 17.04. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 24.04. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 15.05. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 22.05. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 29.05. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 05.06. 13:15 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 12.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 19.06. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 26.06. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar ist als Einführung in die biographietheoretische Perspektive sowie in die Forschungspraxis der sozialkonstruktivistischen Biographieforschung konzipiert. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen wird anhand von Vorträgen durch die Lehrende, Kurzpräsentationen der Kleingruppen und gemeinsamen Diskussionen erarbeitet, welche soziologischen Fragestellungen in biographischer Form untersucht werden können und auf welchen methodologischen Zugängen das biographisch-narrative Interview aufbaut.

In der ersten Phase der LV liegt der Schwerpunkt neben dem methodologischen Zugang auf einer grundlegenden und ausführlichen Interviewschulung. Der Feldzugang und die jeweiligen Interviewsettings werden gemeinsam reflektiert, sowie das Schreiben von Memos und Transkripten geübt. Die Studierenden haben die Möglichkeit, Interviews in einem für sie interessanten Forschungsfeld zu führen. Zuvor werden gemeinsam forschungsethische Fragen diskutiert.

In der zweiten Phase wird anhand eines Interviewtranskripts erarbeitet, wie biographisch-narrative Interviews in biographischen Fallrekonstruktionen nach Rosenthal ausgewertet werden. Dabei wird die Frage nach dem methodologischen und methodischen Unterschied von erlebter und erzählter Lebensgeschichte (dem Verhältnis von Erinnern, Erleben und Erzählen) und die sich daraus für die Auswertung ergebenden Konsequenzen, diskutiert. Es folgt eine exemplarische biographische Fallrekonstruktion, in der die einzelnen Auswertungsschritte mit den Teilnehmer*innen geübt werden. Diese zweite Phase dient als erster Einblick in biographische Fallrekonstruktionen.

- Erarbeitung des biographietheoretischen Forschungsansatzes (Erzähltheorie, erlebte und erzählte Lebensgeschichte)
- Erlernen und Üben biographisch-narrativer Interviews (erzählgenerierende Fragen)
- Durchführung von eigenständig geleiteten biographisch-narrativen Interviews mit anschließender Reflexion über die Interviewführung
- Umgang mit schwierigen Interviewsettings und Auseinandersetzung mit Forschungsethik
- Verfassen von Transkripten und Memos
- Erste Einblicke in die Analyse biographischer Fallrekonstruktionen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit (sowohl bei Plenumsdiskussionen als auch in Kleingruppen), Textlektüre Aufbereitung in Form einer Kurzpräsentation (schriftlich und mündlich) und Exzerpten, Kleingruppenarbeit und -diskussionen, Teilnahme an den Übungen; Durchführen eines biographisch-narrativen Interviews, Teilnahme an Auswertungsgruppen (im Seminar und zweimal außerhalb der Lehrveranstaltung), Verfassen eines Interview-Memos, kurzes Teiltranskript, gesammeltes Feedback der LV-Leiterinnen auf Memo und Interviewführung; Abschlussarbeit: überarbeitetes Memo + zwei verschriftliche Auswertungen

-----
Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive Mitarbeit & Teilnahme an den Praxisübungen in der Lehrveranstaltung sowie außerhalb: 10 Punkte;
Textlektüre & Exzerpt: 10 Punkte;
Durchführung eines biographisch-narrativen Interview und Memoabgabe/Teiltranskript: 35 Punkte
Seminararbeit: 45 Punkte

Mindestpunktezahl: 60

1 (sehr gut) 100 – 90 Punkte
2 (gut) 89 – 81 Punkte
3 (befriedigend) 80 – 71 Punkte
4 (genügend) 70 - 61 Punkte
5 (nicht genügend) 60 – 0 Punkte

Es besteht Anwesenheitspflicht, ein zweimaliges Fehlen ist gestattet.
Die Anwesenheit bei den Interviewschulungen (März-Einheiten) ist Basis für die LV-Teilnahme.

Prüfungsstoff

Literatur

Alheit, Peter (1990). Alltag und Biographie. Studien zur gesellschaftlichen Konstitution biographischer Perspektiven, Erw. Neuaufl. Bremen.

Fischer-Rosenthal, Wolfram / Rosenthal, Gabriele (1997). Warum Biographieanalyse und wie man sie macht, in: Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie, 17 Jg., H.4, 405-427.

Hoffmann-Riem, Christa (1980). Die Sozialforschung in der interpretativen Soziologie – Der Datengewinn. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 32, 339-372.

Loch, Ulrike / Rosenthal, Gabriele (2002). Das narrative Interview, in: Schaeffer, D. / Müller-Mundt, G. (Hg.): Qualitative Gesundheits- und Pflegeforschung. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle: Hans Huber Verlag, 221-232.

Lutz, Helma / Schiebel, Martina / Tuider, Elisabeth (Hrsg.) (2018): Handbuch Biographieforschung. Wiesbaden: Springer Verlag.

Reichertz, Jo (2005). Abduktion, Deduktion, Induktion in der qualitativen Forschung, in: Flick, Uwe et al.: Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Reinbeck b. Hamburg, 276-285.

Rosenthal, Gabriele (1995). Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibung. Frankfurt/New York, 70-98.

Rosenthal, Gabriele (2005). Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung. Weinheim und München: Juventa Verlag, (Kap. 2).

Schütze, Fritz (1984). Kognitive Figuren des autobiographischen Stegreiferzählens, in: Kohli, Martin / Robert, Günther (Hg.): Biographie und soziale Wirklichkeit. Stuttgart, 78-117.

Völter, Bettina / Dausien, Bettina / Lutz, Helma / Rosenthal, Gabriele (Hrsg.) (2005): Biographieforschung im Diskurs, Wiesbaden.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA M3 SE und UE Qualitative Methoden

Letzte Änderung: Sa 02.03.2024 20:06