230045 WA Gesellschaftsdiagnosen: Soziale Geschlechterkonstruktionen und reale Effekte (2009S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Fr 27.03. 09:00 -16:00; Fr 29.5. 09:00-13:00; 'Frauen beraten Frauen' Seitenstettengasse 5/7, 1010 Wien
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 06.03. 10:00 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 19.06. 09:00 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
- Vermittlung und Diskussion feministischer Theorien zu Gleichheit und Differenz (Irigaray 1979, 1989; Birkhan 1995; Edition Frauenhetz 1995, Knapp/Wetterer 2008),
- Vermittlung und Diskussion postmoderner theoretischer Ansätze (Butler 1991, 1995),
- Analyse der (modernen) Ökonomisierung von Lebensbereichen und ihre geschlechtsspezifischen Auswirkungen (vgl. Steger-Mauerhofer 2007),
- Analyse und Diskussion realer sozialer und geschlechtsspezifischer Unterschiede und Machtgefälle (Familie, Bildung, Pflege, ...)Theoretische Einbettung, vermittelte methodische Zugänge:
- Historische Entwicklungen in den Feministischen Theorien
- Verbindung Feministischer Theorien mit Forschungsergebnissen im Bereich Körpersoziologie und Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung
- Kritische Theorie (Horkheimer/ Adorno 1997), Fokus Kritische Analyse ökonomisch-normativer "Kräfte des Faktischen" und ihrer geschlechtsspezifischen Implikationen (Krondorfer/ Mostböck 2000, Klinger 2001).- Analyse von Ökonomie und Religion als gesellschaftlich maßgeblichen Einflusskonstanten der Vergangenheit und Gegenwart und ihrer (vor)bildgebenden Funktion,
- Darstellung und Analyse von Frauen und Männerbildern in der Körpersoziologie und Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung (Mixa 1994, Schmoll 2003, Godenzi 1993).
- Vermittlung und Diskussion postmoderner theoretischer Ansätze (Butler 1991, 1995),
- Analyse der (modernen) Ökonomisierung von Lebensbereichen und ihre geschlechtsspezifischen Auswirkungen (vgl. Steger-Mauerhofer 2007),
- Analyse und Diskussion realer sozialer und geschlechtsspezifischer Unterschiede und Machtgefälle (Familie, Bildung, Pflege, ...)Theoretische Einbettung, vermittelte methodische Zugänge:
- Historische Entwicklungen in den Feministischen Theorien
- Verbindung Feministischer Theorien mit Forschungsergebnissen im Bereich Körpersoziologie und Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung
- Kritische Theorie (Horkheimer/ Adorno 1997), Fokus Kritische Analyse ökonomisch-normativer "Kräfte des Faktischen" und ihrer geschlechtsspezifischen Implikationen (Krondorfer/ Mostböck 2000, Klinger 2001).- Analyse von Ökonomie und Religion als gesellschaftlich maßgeblichen Einflusskonstanten der Vergangenheit und Gegenwart und ihrer (vor)bildgebenden Funktion,
- Darstellung und Analyse von Frauen und Männerbildern in der Körpersoziologie und Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung (Mixa 1994, Schmoll 2003, Godenzi 1993).
Prüfungsstoff
Vorträge der LV- Leiterinnen: einführend und überleitend. Kleingruppenreferate der TeilnehmerInnen, Plenar- und Gruppendiskussionen
Termine / Struktur des Semesters:
Vorbesprechung, einführender Vortrag, Bildung von Kleingruppen, die selbständig weiterarbeiten (zu inhaltlichen Schwerpunkten);
Weitere Blocktermine: Peergruppenreferate zu ausgewählten Texten (aufbauend; Reader wird bereitgestellt); Vorträge der LV-Leiterinnen, plenare Diskussionen.
Zwischenbetreuung der Studierenden per Email bzw. Telefon.
Termine / Struktur des Semesters:
Vorbesprechung, einführender Vortrag, Bildung von Kleingruppen, die selbständig weiterarbeiten (zu inhaltlichen Schwerpunkten);
Weitere Blocktermine: Peergruppenreferate zu ausgewählten Texten (aufbauend; Reader wird bereitgestellt); Vorträge der LV-Leiterinnen, plenare Diskussionen.
Zwischenbetreuung der Studierenden per Email bzw. Telefon.
Literatur
Arioli, Kathrin / Cottier, Michelle / Farahmand, Patricia / Küng, Zita (Hg.innen): Wandel der Geschlechterverhältnisse durch Recht? Zürich 2008
Armutskonferenz. Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung. (Hg.in): Schande Armut. Stigmatisierung und Ausgrenzung. Dokumentation der 7. Armutskonferenz. Wien 2008
Beck-Gernsheim, Elisabeth: Das halbierte Leben: Männerwelt Beruf, Frauenwelt Familie. Frankfurt am Main 1993.
Becker-Schmidt, Regina/ Knapp, Gudrun-Axeli: Feministische Theorien. Hamburg 2000.
Braun, Christina von/ Stephan, Inge (Hg.): Gender-Studien: eine Einführung. 2., aktual. Aufl., Stuttgart (u.a.) 2006.
Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt a. M. 1991 (Gender Trouble, 1990).
Dies.: Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts, Berlin 1995 (Bodies, that Matter, 1993).
Dackweiler, Regina-Maria: Ausgegrenzt und eingemeindet: die neue Frauenbewegung im Blick der Sozialwissenschaften. Münster 1995.
Dies.: Wohlfahrtsstaatliche Geschlechterpolitik am Beispiel Österreichs: Arena eines widersprüchlich modernisierten Geschlechter-Diskurses. Opladen 2003.
Frietsch, Ute u.a. (Hg.): Geschlecht als Tabu. Orte, Dynamiken und Funktionen der De/Thematisierung von Geschlecht, Bielefeld 2008.
Haug, Frigga et al. (Hg.in): Liebesverhältnisse. Argument Berlin 2007
Hausen, Karin: Die Polarisierung der ,Geschlechtscharaktere' - eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben, 363-393, in: Conze, Werner (Hg.), Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas, Stuttgart 1976.
Knapp, Gudrun-Axeli/ Wetterer, Angelika (Hg.): TraditionenBrüche. Entwicklungen feministischer Theorie. Freiburg 1992.
Knapp, Gudrun-Axeli/ Wetterer Angelika (Hg.): Soziale Verortung der Geschlechter, 3. Auflage, Münster 2008.
Krondorfer, Birge/ Mostböck, Carina (Hg.): Frauen und Ökonomie. Oder: Geld essen Kritik auf. Wien 2000.
Mauerer, Gerlinde: Medeas Erbe: Kindsmord und Mutterideal. Feministische Theorie Bd. 43, Wien 2002
Schipfer, Rudolf Karl: Familien in Zahlen 2007. Statistische Informationen zu Familien in
Schwarz, Gerhard: Die "Heilige Ordnung" der Männer: patriarchalische Hierarchie und Gruppendynamik. 3., überarb. Aufl., Wiesbaden 2001.
Steger-Mauerhofer, Hildegard: Halbe/halbe!: Utopie Geschlechterdemokratie? Zur partnerschaftlichen Teilung der Versorgungsarbeit in Österreich. Wien 2007.
Wetterer, Angelika (Hg.): Profession und Geschlecht. Über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Frankfurt a. M./New York 1992.
Wetterer, Angelika: Rhetorische Modernisierung: Das Verschwinden der Ungleichheit aus dem zeitgenössischen Differenzwissen. In: Knapp / Wetterer (Hg.): Achsen der Differenz II, Münster 2003, S. 286 - 319.
Wetterer, Angelika: Gender-Expertise, feministische Kritik und Alltagswissen. Gleichstellungspolitik im Spannungsfeld unterschiedlicher Spielarten von Geschlechterwissen. In: Krondorfer, Birge (Hg.): Gender im Mainstream. Kritische Perspektiven. Ein Lesebuch. Wien 2007.
Zehetner, Bettina: "Postmoderne Identitäten in schwindsüchtigen Körpern". Vom Nutzen und Nachteil des Poststrukturalismus für den Feminismus. In: Weg und Ziel Nr. 5/ 1999.
Armutskonferenz. Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung. (Hg.in): Schande Armut. Stigmatisierung und Ausgrenzung. Dokumentation der 7. Armutskonferenz. Wien 2008
Beck-Gernsheim, Elisabeth: Das halbierte Leben: Männerwelt Beruf, Frauenwelt Familie. Frankfurt am Main 1993.
Becker-Schmidt, Regina/ Knapp, Gudrun-Axeli: Feministische Theorien. Hamburg 2000.
Braun, Christina von/ Stephan, Inge (Hg.): Gender-Studien: eine Einführung. 2., aktual. Aufl., Stuttgart (u.a.) 2006.
Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt a. M. 1991 (Gender Trouble, 1990).
Dies.: Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts, Berlin 1995 (Bodies, that Matter, 1993).
Dackweiler, Regina-Maria: Ausgegrenzt und eingemeindet: die neue Frauenbewegung im Blick der Sozialwissenschaften. Münster 1995.
Dies.: Wohlfahrtsstaatliche Geschlechterpolitik am Beispiel Österreichs: Arena eines widersprüchlich modernisierten Geschlechter-Diskurses. Opladen 2003.
Frietsch, Ute u.a. (Hg.): Geschlecht als Tabu. Orte, Dynamiken und Funktionen der De/Thematisierung von Geschlecht, Bielefeld 2008.
Haug, Frigga et al. (Hg.in): Liebesverhältnisse. Argument Berlin 2007
Hausen, Karin: Die Polarisierung der ,Geschlechtscharaktere' - eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben, 363-393, in: Conze, Werner (Hg.), Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas, Stuttgart 1976.
Knapp, Gudrun-Axeli/ Wetterer, Angelika (Hg.): TraditionenBrüche. Entwicklungen feministischer Theorie. Freiburg 1992.
Knapp, Gudrun-Axeli/ Wetterer Angelika (Hg.): Soziale Verortung der Geschlechter, 3. Auflage, Münster 2008.
Krondorfer, Birge/ Mostböck, Carina (Hg.): Frauen und Ökonomie. Oder: Geld essen Kritik auf. Wien 2000.
Mauerer, Gerlinde: Medeas Erbe: Kindsmord und Mutterideal. Feministische Theorie Bd. 43, Wien 2002
Schipfer, Rudolf Karl: Familien in Zahlen 2007. Statistische Informationen zu Familien in
Schwarz, Gerhard: Die "Heilige Ordnung" der Männer: patriarchalische Hierarchie und Gruppendynamik. 3., überarb. Aufl., Wiesbaden 2001.
Steger-Mauerhofer, Hildegard: Halbe/halbe!: Utopie Geschlechterdemokratie? Zur partnerschaftlichen Teilung der Versorgungsarbeit in Österreich. Wien 2007.
Wetterer, Angelika (Hg.): Profession und Geschlecht. Über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Frankfurt a. M./New York 1992.
Wetterer, Angelika: Rhetorische Modernisierung: Das Verschwinden der Ungleichheit aus dem zeitgenössischen Differenzwissen. In: Knapp / Wetterer (Hg.): Achsen der Differenz II, Münster 2003, S. 286 - 319.
Wetterer, Angelika: Gender-Expertise, feministische Kritik und Alltagswissen. Gleichstellungspolitik im Spannungsfeld unterschiedlicher Spielarten von Geschlechterwissen. In: Krondorfer, Birge (Hg.): Gender im Mainstream. Kritische Perspektiven. Ein Lesebuch. Wien 2007.
Zehetner, Bettina: "Postmoderne Identitäten in schwindsüchtigen Körpern". Vom Nutzen und Nachteil des Poststrukturalismus für den Feminismus. In: Weg und Ziel Nr. 5/ 1999.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39
Ziel des angeboteten Seminars in Feministischer Theorie ist es, jene nachhaltigen Effekte und Auswirkungen des Geschlechterverhältnisses im Realen zu untersuchen, welche die Aufrechterhaltung von theoretisch "überkommenen" Rollenstereotypen bis dato ermöglichen bzw. deren Perpetuierung befördern.
Die soziologische Erforschung von Familienbildern ebenso wie von Mann- und Fraubildern (Beck-Gernsheim 1993, 2000) wird mit sozialen, ökonomischen und medialen Analysen in Bezug gesetzt (Krondorfer/ Mostböck 2000, Schipfer 2007, Dorer/ Geiger 2002). Ein Hauptfokus gilt hierbei einer Analyse der Effekte der Ökonomisierung nahezu aller Lebensbereiche: diese wird als Einflussfaktor auf und "Garant" für die Perpetuierung traditioneller Rollenbilder analysiert (thematische Hauptbezugspunkte in der Diskussion der LV: Bildung, Reproduktion, Gesundheit, Pflege, Armut und Armutsgefährdung durch prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse).
Die Analyse und Diskussion der Möglichkeit einer Aufrechterhaltung sozialer geschlechtsspezifischer Machtgefälle bei gleichzeitiger theoretischer Auflösung geschlechtlicher Ungleichheit wird mit theoretischen Arbeiten und Ergebnissen aus der Frauen- und Geschlechterforschung zu "Gleichheit und Differenz" und postmodernen theoretischen Ansätzen (Butler 1991, 1995; Zehetner 1999) in Bezug gesetzt.