Universität Wien

230045 SE+UE Qualitative Methoden: Rekonstruktive Sozialforschung und Dokumentarische Methode (2023W)

7.00 ECTS (3.50 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 22 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 5.12 zusätzliche Reservierung für Gruppendiskussion (kein Plenum)

  • Dienstag 03.10. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 10.10. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 17.10. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 24.10. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 07.11. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 14.11. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 21.11. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 28.11. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 05.12. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 05.12. 18:30 - 20:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 12.12. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 09.01. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 16.01. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 23.01. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 30.01. 15:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zentrum des Seminars steht die intensive (theoretische und praktische) Auseinandersetzung mit rekonstruktiven Analyseverfahren innerhalb der qualitativen Forschung. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die dokumentarische Methode gelegt, wie sie von Ralf Bohnsack in Anlehnung an Karl Mannheim zur Auswertung von v.a. Gruppendiskussionen entwickelt wurde.

Grundlegend für die Anwendung von Gruppendiskussionen ist das Konzept der „informellen Gruppenmeinung“, die nicht als Summe von Einzelmeinungen, sondern als Produkt kollektiver Interaktionen gesehen wird. Solche Gruppenmeinungen werden nicht erst in der jeweiligen Diskussionssituation erzeugt, sondern lediglich aktualisiert bzw. repräsentiert. Von besonderer Bedeutung für die Ausbildung von Gruppenmeinungen sind sogenannte „konjunktive Erfahrungsräume“; darunter werden Milieus verstanden, die sich u.a. durch generations-, geschlechts-, schicht-, bildungs- oder migrationsspezifische Gemeinsamkeiten auszeichnen. Die Konstitution konjunktiver Erfahrung ist dabei nicht an ein gruppenhaftes Zusammenleben gebunden, vielmehr entstehen gemeinsame Erfahrungshorizonte durch Gemeinsamkeiten der Sozialisationsgeschichte, Gemeinsamkeiten des Schicksals und gemeinsames biografisches Erleben. Die dokumentarische Methode zielt sodann auf die Rekonstruktion dieses milieuspezifischen (und typischerweise impliziten) Wissens.

Ziel der Lehrveranstaltung ist zum einen die Vermittlung von Methodologie und Techniken des Gruppendiskussionsverfahrens in der Tradition der Dokumentarischen Methode. Zum anderen soll die Durchführung und Auswertung von Gruppendiskussionen im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts im Bereich der Ungleichheits- bzw. Migrationsforschung praktisch erprobt werden.
Besonderes Augenmerk soll auf die Zusammensetzung der Gruppen, die Durchführung von Diskussionen sowie unterschiedliche Strategien der Datenaufbereitung und Datenauswertung gerichtet werden. Zum Abschluss gilt es die Potentiale, aber auch die Schwächen dieses Verfahrens rekonstruktiver Sozialforschung zu diskutieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit im Seminar; Präsentation u. Reflexion der laufenden empirischen Arbeit; Erstellen eines schriftlichen Berichtes.

Auseinandersetzung mit Methodenliteratur; Arbeit mit eigenem Datenmaterial; systematische Reflexion der empirischen Arbeit insbesondere in Bezug auf eine konkrete Forschungsfrage.

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung ein "Notenrelevantes Gespräch" (Plausibilitätsprüfung) der abgegebenen schriftlichen Arbeit vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für eine positive Beurteilung sind folgende Leistungen zu erbringen:

(1) Aktive Mitarbeit (systematische Reflexion der angewandten Methoden);
(2) Mündliche Präsentation eines methodologischen Textes (im Team)
(3) Organisation und Durchführung einer Gruppendiskussion (im Team)
(4) Transkription einer Gruppendiskussion (im Team)
(5) Dokumentarische Analyse einer Gruppendiskussion (im Team)
(6) Verfassen eines schriftlichen Berichts: Dokumentation und Reflexion der angewandten Methoden (im Team)

Beurteilungsmaßstab
• Präsentation 20 Punkte
• Vorbereitung und Mitarbeit im Seminar 30 Punkte
• Schriftliche Dokumentation 50 Punkte

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich

1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur zur Einführung

Bohnsack, Ralf (2000): Gruppendiskussion. In: Flick, Uwe / von Kardorff, Ernst / Steinke, Ines (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 369–384.

Bohnsack, Ralf (1997): Dokumentarische Methode. In: Hitzler, Ronald / Honer, Anne (Hg.): Sozialwissenschaftliche Hermeneutik. Eine Einführung. Opladen: Leske + Budrich, 191–212.

Bohnsack, Ralf (1999): Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Forschung. Opladen: Leske + Budrich.

Bohnsack, Ralf / Przyborski, Aglaja / Schäffer, Burkhard (Hg.) (2010): Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis. Opladen / Farmington Hills: Budrich.

Loos, Peter / Schäffer, Burkhard (2001): Das Gruppendiskussionsverfahren. Theoretische Grundlagen und empirische Anwendung. Opladen: Leske + Budrich.

Przyborski, Aglaja / Wohlrab-Sahr, Monika (2008): Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA M3 SE+UE Qualitative Methoden

Letzte Änderung: Fr 01.12.2023 15:08