230048 FPR Forschungspraktikum 2: Soziale Selektion an den Schnittstellen des Bildungssystems (2012W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 14.09.2012 10:00 bis Mo 24.09.2012 10:00
- Anmeldung von Do 27.09.2012 10:00 bis So 30.09.2012 10:00
- Anmeldung von Fr 05.10.2012 10:00 bis So 07.10.2012 10:00
- Abmeldung bis Sa 20.10.2012 23:59
Details
max. 32 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 01.10. 17:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 08.10. 18:15 - 21:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 22.10. 18:15 - 21:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 10.11. 09:30 - 17:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
- Montag 10.12. 18:15 - 21:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 07.01. 18:15 - 21:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 26.01. 09:30 - 17:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Bewertung von: Mitarbeit, 2 Präsentationen, Vorbereitungen auf die nächsten LV-Einheiten, Entwicklung von Fragestellung und methodischem Konzept, Durchführung und Auswertung von Probeinterviews.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Planung und Durchführung eines eigenständigen qualitativen Forschungsprojektes.
Erwerb von Grundkenntnissen über bildungssoziologische Fragestellungen.
Erwerb von Grundkenntnissen über bildungssoziologische Fragestellungen.
Prüfungsstoff
Qualitative Methoden, v.a. leitfadengestützte oder narrative Interviews.
Literatur
Paul Willis (1979), Spaß am Widerstand. Gegenkultur in der Arbeiterschule, Frankfurt: Syndikat, 9-83. Online unter: http://www.equi.at/material/Paul_Willis_Spass_am_Widerst.pdf
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
in 505: Ba A3 Forschungspraktikum 2
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39
Während also die strukturellen Ergebnisse dieser Selektionsprozesse weitgehend bekannt sind, sind es die dahinter liegenden Ursachen nur bedingt. Erkenntnisse auf einer Mikroebene sind hierzulande dünn gesät bis nicht vorhanden. Erklärungen operieren mit Konzepten wie "Bildungsnähe/Bildungsferne", wenn es um Ursachen für die gesellschaftliche Reproduktion des Bildungssystems und entsprechende Selektionsprozesse geht. Häufig wird über elterliche Ausgaben für Nachhilfe "bewiesen", dass sich bildungsnahe Schichten stärker für die Bildungserfolge ihrer Kinder interessieren. Bildungsaspiration von Jugendlichen bzw. die Bildungsaspiration, die Eltern für ihre Kinder hegen, als Forschungsgegenstand auf einer Mikroebene wird hingegen weithin vernachlässigt. Gerade diese Mikroebene ist der Gegenstand im Forschungspraktikum.
Nachdem in der vorangegangenen Lehrveranstaltung zum Thema „Selektion im Bildungssystem“ (Forschungslabor 2010/2011) der Fokus auf den Übergang von der Volksschule in eine nachfolgende Schule gelegt wurde, konzentrieren wir uns im aktuellen Forschungspraktikum auf den (erfolgten) Übertritt in Hauptschulen. Dabei geht es um Bildungswegentscheidungen aus der Perspektive von Eltern (ev. auch LehrerInnen) von SchülerInnen, die die erste Klasse einer Hauptschule besuchen. Wie ist aus ihrer Sicht der Übergang in die Hauptschule abgelaufen und wie deuten sie ihn? Welcher Bildungsweg schwebt ihnen für ihre Kinder vor und warum? Welche Bildungswege haben sie selbst durchlaufen? Worin liegen die Motive für die angestrebten Bildungswege der Kinder begründet? Welche Ängste sind mit der Bildungswahl für die Kinder verbunden? Diese und andere Fragen sind Gegenstand des Forschungspraktikums, wobei zu ihrer Beantwortung unterschiedliche qualitative Forschungsmethoden zur Anwendung kommen.
Das Ziel dieser zweisemestrigen Lehrveranstaltung ist die komplette Planung und Durchführung eines Forschungsprojektes in Kleingruppen (inkl. Verfassen eines Forschungsberichtes). Ziel des 1. Semesters ist die Ausarbeitung der inhaltlichen Fragestellung, die Entwicklung eines methodischen Konzeptes, die Erstellung der Erhebungswerkzeuge (z.B. Leitfaden) sowie die Durchführung von Probeinterviews.
Von jeder Gruppe werden zudem eine inhaltliche und eine methodische Präsentation erwartet. Zwischen den Terminen sind jeweils eigenständig Vorbereitungen bis zur nächsten Lehrveranstaltung durchzuführen.
Anwesenheit in der 1. Einheit und an den drei Blockterminen ist jedenfalls erforderlich. Die eigentliche Feldphase findet zwischen den Semestern von Mitte Juni bis September statt, wobei sich die Erhebungen nicht nur auf den Raum Wien konzentrieren müssen. Die Analysen werden schwerpunktmäßig im folgenden Wintersemester vorgenommen, daher sollte eine Teilnahme in diesem Semester zumindest angestrebt werden.
Zur Vorbereitung wird dringend der erste Teil des Buches "Spaß am Widerstand" von Paul Willis empfohlen (s.u.). Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.