230052 WS Gesellschaftsdiagnosen: Geschlecht als soziale Tat-sache (2013S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 15.02.2013 09:00 bis Mo 25.02.2013 09:00
- Anmeldung von Do 28.02.2013 09:00 bis Mo 04.03.2013 09:00
- Abmeldung bis Mi 20.03.2013 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 05.03. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 12.03. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 19.03. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 09.04. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 16.04. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 23.04. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 30.04. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 07.05. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 14.05. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 28.05. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 04.06. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 11.06. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 18.06. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Dienstag 25.06. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Das Seminar setzt sich mit sozialkonstruktivistischen Ansätzen der Geschlechtersoziologie und ihrem gesellschaftspolitischen wie theoriegeschichtlichen Hintergrund auseinander. Die Entwicklung von den programmatischen Texten konstruktivistisch argumentierender Feminist_innen der 1990er Jahre angefangen bis hin zur gegenwärtigen Kritik an ihnen durch eine materialistisch orientierte Geschlechterforschung wird in den drei Abschnitten des Seminars chronologisch nachvollzogen. Sozialkonstruktivistische Geschlechtertheorien sind als radikalisierte Fortführung der feministischen Kritik an biologisierenden Geschlechterbildern entstanden. Der dahinterstehende theoretische Grundgedanke und damit verbundene politische Impetus werden von den Seminarteilnehmer_innen in den ersten Sitzungen gemeinsam erarbeitet. Daran anschließend werden ausgewählte Theorien der Geschlechterkonstruktion und ihre jeweilige Konzeption von Geschlecht als "Klassiker" der sozialkonstruktivistischen Geschlechterforschung vertiefend behandelt. Diese stellen der Vorstellung eines unveränderbaren biologischen Geschlechtskörpers den Gedanken gegenüber, dass die Geschlechtszugehörigkeit von Personen ein Ergebnis sozialer Prozesse ist. Welche Prozesse in welcher Weise vergeschlechtlichend wirken, wird von den einzelnen Ansätzen jedoch unterschiedlich beantwortet. Abschließend geht die Lehrveranstaltung auf die (neue und alte) materialistisch orientierte Kritik an der Theorie der Geschlechterkonstruktion innerhalb der Geschlechterforschung ein.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
mündliche Mitarbeit (30%), Erstellen eines Thesenpapiers zu einem ausgewählten Text (20%), Referat (inkl. kurzer schriftlicher Ausarbeitung) ODER Hausarbeit (50%)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Anhand der Einführung in zentrale sozialkonstruktivistische Geschlechtertheorien sollen die Studierenden einen Einblick in diesen Bereich der Geschlechterforschung bekommen. Die Studierenden lernen, wissenschaftliche Texte eigenständig zu erarbeiten und zu diskutieren. Sie können Inhalte eigenständig aufbereiten und eigene Texte anfertigen.
Prüfungsstoff
eigenständige vorbereitende Textlektüre, Gruppendiskussionen, Einzel- und Gruppenreferate
Literatur
Zur Einführung: Villa, Paula (2001): Soziale Konstruktion: Wie Geschlecht gemacht wird. In: Hark, Sabine (Hrsg.): Dis/Kontinuitäten: Feministische Theorie. Opladen (Leske+Budrich), S. 17-23.Themenblock I: Die Sex-gender-Debatte und ihr gesellschaftspolitischer Hintergrund
Gildemeister, Regine/Wetterer, Angelika (1992): Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung. In: Knapp, Gudrun-Axeli/Wetterer, Angelika (Hg.): Traditionen Brüche. Entwicklungen Feministischer Theorie. Freiburg, S. 201-254.
Knapp, Gudrun-Axeli (2000): Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht. In: Becker-Schmidt, Regina/Knapp, Gudrun-Axeli: Feministische Theorien zur Einführung. Hamburg, 4., vollst. überarb. Aufl., S. 65-104.
Remplein, Heinz (1963): Die seelische Entwicklung des Menschen im Kindes- und Jugendalter. Grundlagen, Erkenntnisse und pädagogische Folgerungen der Kindes- und Jugendpsychologie. München, 11., durchgeseh. Auflage, S. 571.
Kreisky, Eva (2004): Geschlecht als politische und politikwissenschaftliche Kategorie. In: Rosenberger, Sieglinde K./Sauer, Birgit (Hg.): Politikwissenschaft und Geschlecht. Wien, S. 23-43.Themenblock II: "Klassiker" der Geschlechterkonstruktion
Bublitz, Hannelore (2002): Judith Butler zur Einführung. Hamburg, 3., vollst. überarb. Aufl., S. 21-41.
Butler, Judith (1995): Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts. Berlin, S. 9-17, 21-40.
Hagemann-White, Carol (1993): Die Konstrukteure von Geschlecht auf frischer Tat ertappen? Methodische Konsequenzen einer Einsicht. In: Feministische Studien 11, S. 68-78.
Hagemann-White, Carol (1984): Thesen zur kulturellen Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit. In: Schaeffer-Hegel, Barbara/Wartmann, Brigitte (Hg.): Mythos Frau. Berlin, S. 137-139.
Hirschauer, Stefan (1989): Die interaktive Konstruktion von Geschlechtszugehörigkeit. In: Zeitschrift für Soziologie 18, S. 100-118.
Gildemeister, Regine (2001): Die soziale Konstruktion von Geschlechtlichkeit. In: Ostner, Ilona/ Lichtblau, Klaus (Hg.): Feministische Vernunftkritik. Ansätze und Traditionen. Frankfurt a. M./New York (Orig. 1992), S. 220-239 (hier S. 51-68).
Goffman, Erving (1994): Die Interaktionsordnung. In: Knoblauch, Hubert (Hg.): Interaktion und Geschlecht. Frankfurt a. M./New York, S.
Lindemann, Gesa (1994): Die Konstruktion der Wirklichkeit und die Wirklichkeit der Konstruktion. In: Wobbe, Theresa/Lindemann, Gesa (Hg.): Denkachsen. Zur theoretischen und institutionellen Rede. Frankfurt a. M., S. 115-146.
Lindemann, Gesa (1993): Wider die Verdrängung des Leibes aus der Geschlechterkonstruktion. In: Feministische Studien 11, S. 44-54.Themenblock III: Die Kritik an der Theorie der Geschlechterkonstruktion
Duden, Barbara (1993): Die Frau ohne Unterleib: Zu Judith Butlers Entkörperung. Ein Zeitdokument. In: Feministische Studien 11 (2), S. 24-33.
Van der Tuin, Iris (2011): New feminist materialisms. In: Women's Studies International Forum, Vol.34(4), S.271-277.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
in 505: BA T2 Workshop Gesellschaftsdiagnosen
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39