Universität Wien

230065 SE Armut und soziale Eingliederung im Kontext der europäischen Sozialpolitik (2012S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 02.03. 12:00 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Samstag 03.03. 09:30 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Freitag 25.05. 16:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Samstag 26.05. 09:30 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In reichen Gesellschaften der westlichen Welt greift eine Messung von Armutslagen anhand absoluter Standards, wie Unterernährung zu kurz. In Europa hat sich eine relative Definition von Armut durchgesetzt. Maßgeblich ist das mittlere Wohlstandsniveau einer Gesellschaft. Diese Schwelle ist zu jedem Beobachtungszeitpunkt und für jede Gesellschaft neu zu bestimmen. 2010 war das europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Es wurde Bilanz über die Lissabon Strategie gezogen und eine neue Fortschrittsstrategie für die Europäische Union erarbeitet. Im Juli 2010 haben sich Staats- und Regierungschefs auf gemeinsame Ziele durch intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum auf dem Weg zu einem Europa 2020 geeinigt. Angestrebt ist u.A. die Zahl der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten bis 2020 um 20 Millionen zu verringern. Die Mitgliedsstaaten sind gefordert, entsprechende Maßnahmen zu entwickeln um dieses Ziel zu erreichen.
Die Lehrveranstaltung führt in politische und soziologische Konzepte zu Armut und sozialer Eingliederung ein. Soziologisch ist eine rein wissenschaftliche Definition, welche Lebensbedingungen Armut bedeuten unmöglich. Armut ist eine Geltungsfrage, da sich ihr Bild in der Gesellschaft laufend wandelt. Es werden Fragen diskutiert: Wie kann Armut erfasst werden, welche Bedeutung kommt der europäischen Sozialpolitik im gesellschaftlichen Umgang mit Armut zu und was kann die Soziologie in einem Diskurs zu Armut und Armutsbekämpfung beitragen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der LV ist es ein Verständnis für Definitonen und Diskurse zu Armut zu entwickeln, sowie sozialpolitische Prozesse und Zusammenhänge im europäischen Kontext kennenzulernen. Die TeilnehmerInnen sollen im Rahmen der Lehrveranstaltung Positionstexte erarbeiten, die im Rahmen der Armutskonferenz präsentiert werden können.

Prüfungsstoff

Inputreferat. Es besteht die Möglichkeit im Rahmen der Lehrveranstaltung Positionstexte zu verschiedenen Themen in Kooperation mit der Armutskonferenz gemeinsam zu erarbeiten. Diese werden exemplarisch anhand einer jüngeren kontroversiellen Studie diskutiert. Im Rahmen einer Exkursion zu einer Sozialeinrichtung werden sozialpolitische Standards in Österreich diskutiert.

Literatur

Barlösius, Eva und Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang (2001) (Hg.), Die Armut der Gesellschaft. Opladen: Leske+Budrich.
Dietz, Berthold (1997): Soziologie der Armut. Eine Einführung. Frankfurt: Campus Verlag
Simmel, Georg, 1908: Soziologie - Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Berlin: Duncker&Humblot. (Simmel 1908) Kapitel 7: Der Arme, S 512-555
Dimmel, Nikolaus; Heitzmann, Karin; Schenk, Martin (2009) (Hg.), Handbuch Armut in Österreich. Innsbruck. Studienverlag
BMASK (2011). Armuts-und Ausgrenzungsgefährdung in Österreich. Ergebnisse aus EU-SILC 2010. Sozialpolitische Studienreihe Band 8. Wien
Eine Literaturauswahl wird in der ersten Einheit bekanntgegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: MA F Forschungsspezialisierung Sozialstruktur und soziale Integration oder MA EF Erweiterung einer gewählten Forschungsspezialisierung

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39