Universität Wien

230068 SE B9 Soziologie Globaler Ungleichheiten (ausgehend von Anja Weiß) (2024W)

Soziologische Theorien: Vertiefung (Seminar)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 02.10. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 09.10. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 16.10. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 30.10. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 06.11. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 13.11. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 20.11. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 27.11. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 04.12. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 08.01. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 15.01. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 22.01. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 29.01. 15:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Beschäftigung mit sozialer Ungleichheit geschieht zumeist im Rahmen und mit Bezug auf nationale Kontexte, nicht nur aber auch in der Soziologie. Aber ist dies in einer global vernetzten und wechselseitig abhängigen Welt überhaupt angemessen? Was geht dadurch verloren, wird nicht gesehen oder sogar ignoriert?

Nach Anja Weiß fällt es der sozialwissenschaftlichen theoretischen als auch empirischen Auseinandersetzung mit sozialer Ungleichheit schwer, den Nationalstaat hinter sich zu lassen, ohne auf ihn zu vergessen. Also bei Fragen von Ungleichheit den Einfluss von Staaten einerseits angemessen zu berücksichtigen, sie dabei aber andererseits auch nicht über zu bewerten, bzw. für die ganze Welt als gleich gültig im Vorhinein festzusetzen. Für ein Verständnis einer „Soziologie globaler Ungleichheiten“ (so der Titel ihres 2017 erschienenen Buchs) sei deswegen sowohl eine theoretische Neuausrichtung als auch ein angemessener empirischer Zugang notwendig, die kritisch über nationalstaatliche Grenzziehungen hinausreicht, diese allerdings in ihren Wirkungen auf und für die Menschen trotzdem nicht notwendigerweise als überholt voraussetzt.

Das Seminar widmet sich diesem Thema ausgehend von ausgewählten Texten von Anja Weiß und weiteren Autor*innen. Dabei werden ausgewählte Theorien sozialer Ungleichheiten dahingehend diskutiert und problematisiert, inwieweit sie unterschiedliche theoretische und methodische Grenzziehungen sozialer Ungleichheit auf unterschiedliche Arten und Weisen zugänglich und behandelbar machen oder auch nicht. Darüber sollen zentrale Problemstellungen, Argumente, Ansätze und Gegenkonzepte gemeinsam nachvollzogen und diskutiert werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Das Seminar lebt von der Diskussion in den Einheiten und damit von der Mitarbeit und dem Einsatz der Studierenden. Als gemeinsame Diskussionsgrundlage dienen Texte, die vom Lehrveranstaltungsleiter zur Verfügung gestellt und von allen Teilnehmer*innen im Vorhinein gelesen, bearbeitet und erschlossen werden sollen.

Das eigenständige Erarbeiten der Texte erfolgt entlang von bereitgestellten Fragen und Aufgabenstellungen, die auch über die Texte hinausgehen können z.B. weiterführende Recherchen, suchen von Beispielen. Diese Fragen und Aufgabenstellungen werden in der Einheit für die Diskussion und das Herausarbeiten der unterschiedlichen Themen, Theorien, Interpretationen und Positionen verwendet.

Die Diskussionen (in Kleingruppen) sollen von den Studierenden selbst moderiert und geleitet werden (mit Unterstützung des Lehrveranstaltungsleiters). Die Fragen werden zuerst in Kleingruppen von den Studierenden untereinander besprochen und danach offene Fragen, verschiedene Positionen und Widersprüche im Plenum präsentiert. Je nach Thema fällt dies unterschiedlich aus und reicht von Zusammenfassungen, Kurzpräsentationen, ad hoc Referaten bis hin zu Erarbeiten von empirischen Forschungskonzepten.

Um die Diskussion gut vorbereiten zu können, müssen die Fragen zu den Texten zwei Tage vor der jeweiligen Einheit (Dienstag 12:00) bearbeitet und auf Moodle hochgeladen werden.
Den Abschluss der Lehrveranstaltung bildet ein kurzer (zweiseitiger) wissenschaftlicher Essay.
Die Leistungen der Teilnehmer*innen umfassen:
- Lesen der Texte
- Schriftliches Bearbeiten der Fragen zu den Texten (ein bis zwei Seiten)
- Hochladen der Texte auf Moodle
- Anwesenheit in der Einheit (80% Anwesenheitspflicht)
- Mitarbeit in der Einheit und aktive Teilnahme an den Diskussionen sowohl in den Kleingruppen als auch im Plenum
- Übernahme einer Moderation der Kleingruppendiskussionen
- Verfassen eines wissenschaftlichen Essays
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Hinweis der SPL Soziologie:
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung ist die positive Absolvierung aller Teilleistungen erforderlich.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestvoraussetzung für einen positiven Abschluss:
- Es besteht Anwesenheitsplicht wobei zwei Termine versäumt werden dürfen.
- Es müssen zumindest zu zwölf Texten/Einheiten die gestellten Fragen zeitgerecht und vollständig beantwortet werden.
- Es muss jede:r ein bis zweimal die Kleingruppendiskussionen moderieren.
- Es muss ein abschließender wissenschaftlicher Essay zeitgerecht abgegeben werden.

Beurteilungsmaßstab:
- Qualität und zeitgerechte Abgabe der gestellten Aufgaben (Fragen bearbeitet, Diskussion geleitet) (50%)
- Mitarbeit in den Einheiten und Beteiligung an den Diskussionen (25%)
- Qualität und zeitgerechte Abgabe des abschließenden wissenschaftlichen Essays (25%)

Die schriftlichen Arbeiten unterliegen diesem Beurteilungsschlüssel:
1. Genauigkeit und Differenziertheit der Bearbeitung der Aufgaben und des gewählten Themas (25 %)
2. Erkennbare Textlogik/innerer Zusammenhang der Auseinandersetzung. Nachvollziehbarkeit der Argumente. (25 %)
3. Wird die Forschungsliteratur angemessen aufgegriffen, besprochen und eingebunden? (20 %)
4. Einhalten der Regeln wissenschaftlichen Arbeitens (Zitation, Bibliografie, gute wissenschaftliche Praxis) (20 %)
5. Formalia (Layout, Stil, Ausdruck, Grammatik, Orthografie, Zeichensetzung) (10 %)

Für eine positive Beurteilung sind mindestens 50 % erforderlich:
Sehr Gut 94 - 100 %
Gut 80 - 94 %
Befriedigend 65 - 79 %
Genügend 50 - 64 %
Nicht Genügend 0 - 49 %

Für einen positiven Abschluss müssen alle Teilleistungen positiv ausfallen und die Mindestanwesenheit erfüllt sein.

Prüfungsstoff

Literatur

Ausschnitt der verwendeten Literatur:
Boatca, Manuela. 2016. Kapital aus Staatsbürgerschaft und die globale Strukturierung des Nationalen. In Kapitalismus und Ungleichheit: die neuen Verwerfungen, Hrsg. Heinz Bude und Philipp Staab, 137-155. Frankfurt: Campus Verlag.
Boatcă, Manuela, und Claudia Rauhut. 2019. „Globale Ungleichheiten in der longue durée : Sklaverei, Kolonialismus und Reparationsforderungen“. S. 93–110 in Globale Ungleichheit Über Zusammenhänge von Kolonialismus, Arbeitsverhältnissen und Naturverbrauch., herausgegeben von M. Grandner und K. Fischer. Wien: Mandelbaum.
Brand, Ulrich, und Markus Wissen. 2017. Imperiale Lebensweise: zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus. München: oekom verlag.
Lessenich, Stephan. 2020. „Doppelmoral hält besser: Die Politik mit der Solidarität in der Externalisierungsgesellschaft“. Berliner Journal für Soziologie 30(1):113–30. doi: 10.1007/s11609-020-00410-w.
Weiß, Anja. 2004. Unterschiede, die einen Unterschied machen. Klassenlage in den theorien von Pierre Bourdieu un dNiklas Luhmann. In Bourdieu und Luhmann: ein Theorienvergleich, Hrsg. Armin Nassehi und Gerd Nollmann, 208-232. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Weiß, Anja. 2016. Globale Ungleichheiten und die Soziologie. In Kapitalismus und Ungleichheit: die neuen Verwerfungen, Hrsg. Heinz Bude und Philipp Staab, 95-14. Frankfurt: Campus Verlag.
Weiß, Anja. 2017. Soziologie globaler Ungleichheiten. Erste Auflage. Berlin: Suhrkamp.

Weitere und genaue Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Im auslaufenden Bachelorstudiengang Soziologie Äquivalent zu BA T2 SE Ausgewählte Paradigmen soziologischer Theorien.

Letzte Änderung: Fr 20.09.2024 10:46