Universität Wien

230073 SE Qualitative Methoden: Biographieforschung (2011W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

FR 21.10.2011 11.00-12.45 Ort: Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2 1.OG;
FR 04.11.2011 14.00-19.00 Ort: Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2 1.OG;
SA 05.11.2011 10.00-16.00 Ort: Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2 1.OG;
FR 13.01.2012 14.00-19.00 Ort: Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2 1.OG;
SA 14.01.2012 10.00-16.00 Ort: Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2 1.OG

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 28 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar ist als Einführung in die biographietheoretische Perspektive sowie in die Forschungspraxis der Biographieforschung konzipiert. So soll gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet werden, welche soziologischen Fragestellungen in biographischer Form untersucht werden können, auf welchen methodologischen Zugängen das biographisch-narrative Interview aufbaut und wie sich die Auswertung biographischer Interviews gestaltet. Letzteres wird vor allem hinsichtlich der Unterschiede der erlebten und erzählten Lebensgeschichte (dem Verhältnis von Erinnern, Erleben und Erzählen) und deren Konsequenz für die Auswertung besprochen werden. Diese wird exemplarisch an einzelnen Auswertungsschritten (Biographische Daten, Feinanalyse und thematische Text- und Feldanalyse) erarbeitet werden.

Das Forschungsgebiet der Lehrveranstaltungsleiterin gestalten die inhaltliche Rahmung der Lehrveranstaltung und umfassen die Lebensgeschichten von Frauen, die während des Nationalsozialismus aufgewachsen sind. Daraus ergeben sich neben dem bereits oben beschriebenen biographietheoretischen und -praktischen Schwerpunkt die Fragen nach dem Zugang zu schwierigen Forschungsfeldern, nach der Bedeutung von Generations- und Geschlechterunterschieden in Interviews, nach möglichen spezifischen weiblichen Erzählpraktiken sowie nach dem Umgang mit tabuisierten Themen in erzählten Lebensgeschichten.

Aus diesem Grund wird im Zuge dieser Lehrveranstaltung eine grundlegende und ausführliche Interviewschulung für biographisch-narrative Interviews erfolgen, eine gemeinsame Reflexion über den Feldzugang und den jeweiligen Interviewsettings erfolgen sowie das Schreiben von Memos und Transkripten geübt werden. Die Studierenden haben die Möglichkeit Interviews in einem für sie interessanten oder neuem Forschungsfeld zu führen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Durchführen zweier biographisch-narrativer Interviews (zu zweit), Verfassen je eines Memos von einem der Interviews, Teiltranskript, Abschlussarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Erarbeitung des biographietheoretischen Forschungsansatzes ( Erzähltheorie, erlebte und erzählte Lebensgeschichte
- Erlernen und Üben biographisch-narrativer Interviews (erzählgenerierende Fragen)
- Durchführung von eigenständig geleiteten biographisch-narrativer Interviews mit anschließender Reflexion über die Interviewfühung
- Umgang mit schwierigen Interviewsettings
- Verfassen von Transkripten und Memos
- Einfühurng in die Analyse biographischer Fallrekonstruktionen

Prüfungsstoff

Aktive Mitarbeit, Textlektüre, Kleingruppenarbeit und -diskussionen, Praxisübungen zu Interviewführung und Feedback.

Literatur

Rosenthal, Gabriele (1995). Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibung, Frankfurt/New York.
Dausien, Bettina (1994). Biographieforschung als „Königinnenweg“? Überlegungen zur Relevanz biographischer Ansätze in der Frauenforschung, in: Diezinger, Angelika et al. (Hg.): Erfahrung mit Methode. Wege wissenschaftlicher Frauenforschung. Freiburg i. Br., 129-153.
Loch, Ulrike/Rosenthal, Gabriele (2002). Das narrative Interview, in: Schaeffer, D./Müller-Mundt,
G. (Hg.): Qualitative Gesundheits- und Pflegeforschung. Bern u.a., 221-232.
Schütze, Fritz (1984). Kognitive Figuren des autobiographischen Stegreiferzähens, in: Kohli, Martin/Robert, Günther (Hg.): Biographie und soziale Wirklichkeit, Stuttgart, 78-117.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: MA Methoden oder MA Erweiterung Methoden

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39