Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230074 SE Praktiken der Sorge (2019S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt bzw. mit dem Betreuer oder der Betreuerin abgesprochen wurde.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 06.03. 12:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 20.03. 12:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 03.04. 12:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 08.05. 12:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 22.05. 12:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 12.06. 12:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 26.06. 12:45 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft und des damit verbundenen Anstieges an Alterskrankheiten (wie etwa Demenz) lässt sich gegenwärtig in vielen europäischen Staaten eine Krise der Pflege beobachten, die sowohl die Sphären der privaten Pflege und Fürsorge in den Familien als auch der bezahlten Pflege und Fürsorge in und durch entsprechende(n) wirtschaftliche(n) Organisationen und Institutionen (Pflegedienste, Pflege- und Altersheime, Krankenhäuser usw.) betrifft. Ausgehend von dieser Beobachtung werden in dem Seminar unterschiedliche Perspektiven eingenommen, um sich sowohl mit konstituierenden Aspekten der beobachteten Krise als auch mit zentralen sozialwissenschaftlichen Konzepten von Care sowie entsprechender Forschung zur Thematik zu beschäftigen. Das umfasst sowohl eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Begriff der Sorge als auch eine Beschäftigung mit Aspekten machtasymmetrisch verzerrter Arbeitsbeziehungen und geschlechts-, milieu- und ethnienspezifischer Ungleichheiten und beinhaltet nicht zuletzt auch die Frage nach den Möglichkeiten ihrer praxeologischen Erforschung. Diesen Überlegungen folgend stehen in dem Seminar die Zielsetzungen im Vordergrund, sich kritisch mit der diagnostizierten Krise der Pflege auseinander zu setzen sowie anhand der Beschäftigung mit einer Reihe empirischer Studien in verschiedenen sozietären Kontexten und Feldern (wie etwa der Pflege von Angehörigen in der Familie oder der Pflege und Betreuung in entsprechenden Institutionen) analytische Kriterien von Praktiken der Sorge herauszuarbeiten. Dabei werden auch persönliche Erfahrungen einer der LeiterInnen aus dem Bereich der Sterbehilfe (Hospiz) in das Seminar eingespeist.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Bewertung des Seminars erfolgt auf Basis schriftlicher Zusammenfassungen des Lesestoffs der einzelnen Sitzungen und der studentischen Präsentationen (ein Drittel) und einer individuellen schriftlichen Abschlussarbeit (zwei Drittel).

Hinweis der SPL: bei Feststellung einer erschlichenen Teilleistung (Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting, etc.) muss die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet und als Antritt gezählt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die LV wird durch Inputs seitens der Leitenden, lektürebegleitende Aufgabenbearbeitungen und Präsentationen der Studierenden sowie Arbeit in Kleingruppen und Plenumsdiskussionen gestaltet. Die aktive Teilnahme an den Diskussionen wird erwartet.

Es besteht Anwesenheitspflicht.

Prüfungsstoff

Wissenschaftliche Seminararbeit (10-12 Seiten ohne Lit.verzeichnis), die nach Absprache mit der Leitung, eine spezifische Fragestellung des Seminarthemas bearbeitet.
Oder:
Wissenschaftliche Bearbeitung von 3-4 seitens der Leitung vorgegebenen Fragestellungen, die sich auf den gesamten Lesestoff des Seminars beziehen

Literatur

Artus, I. / Peter Birke, P. /Kerber-Clasen, S. /Menz, W. (Hrsg.)(2017): Sorge-Kämpfe. Auseinandersetzungen um Arbeit in sozialen Dienstleistungen, VSA: Hamburg
Aulenbacher, B./Riegraf, B./ Theobald, H. (Hrsg) (2014): Sorge: Arbeit, Verhältnisse, Regime - Care: Work, Relations, Regimes, Soziale Welt, Sonderband, Nomos: Baden-Baden 2014.
Jonas, M./ Littig, B. /Wroblewski, A. (eds.) (2017): Methodological Reflections on Practice Oriented Theories. Dordrecht: Springer

Littig, B. (2016): Nachhaltige Zukünfte von Arbeit? Geschlechterpolitische Betrachtungen. In: Thomas Barth, Georg Jochum, Beate Littig (eds), Nachhaltige Arbeit. Soziologische Beiträge zur Neubestimmung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse, Frankfurt: Campus: 77-100

Klinger, C. (2019): Die andere Seite der Liebe. Das Prinzip Lebenssorge in der Moderne, Campus: Frankfurt

Mol, A. (2008): The Logic of Care Health and the problem of patient choice. London: Routledge.

Moser, I. (2010): Perhaps tears should not be wiped away. On quality and improvement in dementia care. In: Mol, A., Moser, I. and Pols, J. (Eds.): Care in Practice On Tinkering in Clinics, Homes and Farmes. Transcript: Bielefeld, pp. 277-300.

Pols, J., Pasveer, B., Willems, D. (2018): The particularity of dignity: relational engagement in care at the end of life. Med Health Care and Philos 21: 89-100

Taylor, J. (2010): On recognition, caring and dementia In: Mol, A., Moser, I. and Pols, J. (Eds.): Care in Practice On Tinkering in Clinics, Homes and Farmes. Transcript: Bielefeld, pp. 27-56.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39