Universität Wien

230076 SE Die Organisation und Regulierung von Arbeit im globalisierten Kapitalismus (2018S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 08.03. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 22.03. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 19.04. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 03.05. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 17.05. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 07.06. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 21.06. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Produktions- und Beschäftigungsverhältnisse werden zusehends betriebs- und grenzüberschreitend organisiert. Mobile und flexible Arbeitskräfte bilden ein wichtiges Standbein kontemporärer globaler Wertschöpfungsprozesse. Damit sind große Herausforderungen für die Regulierung von Arbeit und Beschäftigung verbunden – sowohl auf betrieblicher, nationalstaatlicher und supranationaler Ebene.
Die Lehrveranstaltung zielt darauf ab, die Auswirkungen betriebs- und grenzüberschreitender Re-Organisation von Wertschöpfung auf die Regulierung und soziale Absicherung von Arbeit und Beschäftigungsverhältnissen einerseits und auf die Demokratie im Betrieb und in der Arbeitswelt andererseits zu verstehen, theoretisch zu rahmen, empirisch nachzuzeichnen und mit eigenen Fragestellungen zu diskutieren. Theoretisch werden sowohl die Arbeitsprozesstheorie, Theorien industrieller Beziehungen als auch jene der globalen Wertschöpfungsketten bearbeitet.
Wir werden uns vorerst mit den Phänomenen des Offshoring und Outsourcing, also der Auslagerung von Tätigkeiten und Teilen der Produktion und Dienstleistung aus Unternehmen auseinandersetzen. Anhand von Beispielen der betriebs- und grenzüberschreitenden Restrukturierung aus dem Industrie,- Dienstleistungs- und öffentlichen Sektor wird diesem Trend empirisch nachgegangen.
Weiters wird erörtert, wie fragmentierte Wertschöpfungsprozesse sowie mobile und flexible Arbeit unter dem Gesichtspunkt der Regulierung und dem der Demokratie in der Arbeitswelt zu betrachten sind. Welche AkteurInnen spielen dabei eine Rolle für die soziale Absicherung von Beschäftigungsverhältnissen und die Gestaltung der Arbeitsbeziehungen und Arbeitsprozessen? Auf welchen (räumlichen) Ebenen und auf welchen rechtlichen Grundlagen? Wie funktioniert Kooperation und welche Konflikte entstehen zwischen den relevanten AkteurInnen?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung wird Elemente der eigenständigen Textreflexion und der vertieften Erarbeitung eines ausgewählten Themas beinhalten. Einerseits werden relevante Grundlagentexte von allen TeilnehmerInnen vorzubereiten, zusammenzufassen sowie kritisch zu kommentieren sein. Darüber hinaus soll zu jedem Lehrveranstaltungsblock eine vertiefende Auseinandersetzung mit weiterführenden Texten stattfinden, die von den TeilnehmerInnen in Referaten präsentiert werden.

Hinweis der SPL: bei Feststellung einer erschlichenen Teilleistung (Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting, etc.) muss die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet und als Antritt gezählt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung für eine positive Absolvierung ist die Lektüre und Bearbeitung der Pflichtliteratur, regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit, die gelungene Präsentation der Ergebnisse in Form eines Referats im Rahmen der Lehrveranstaltung sowie die Abgabe des ausgearbeiteten Referats. Es besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht, ein zweimaliges unentschuldigtes Fehlen ist gestattet.

Prüfungsstoff

Literatur

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Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39