Universität Wien

230084 SE Literatur als Teil der Kultursoziologie - Eine Einführung (2016S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Mittwoch 09.03. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 16.03. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 06.04. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 13.04. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 20.04. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 27.04. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 11.05. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 18.05. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 25.05. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 01.06. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 08.06. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 15.06. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 22.06. 14:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Literatur ein Gegenstand der Soziologie? Es ist ja bekannt, wie man die Kompetenz der Soziologie über Bindestriche ausweitete. Es war wie ein imperiales Prinzip, jeden beliebigen Gegenstand mit Soziologie zu verknüpfen. Und in der langläufigen Form war man da recht erfolgreich. Literatursoziologie war wie eine Konsumerhebung praktisch umgesetzt worden. Wer liest was? Lesen gescheite Menschen auch gescheite Bücher? Somit gilt, dass der Durchschnitt sich auch mit durchschnittlichen Büchern zufrieden gibt. So hatten große Verlage großes Interesse daran, mehr übers Lesepublikum zu erfahren, wie Waschmittelkonzerne mehr über die Waschgewohnheiten wissen wollen. Das mag noch hingehen, das ebenfalls als Literatursoziologie zu begreifen: Es trifft aber nicht das Interesse der Lehrveranstaltung, nämlich "Objekte" zu analysieren, was Literatur und Dichtung "spiegelt", unter welcher Optik Einblicke frei gegeben werden. Das heißt, dass ein literarisches Produkt Gegenstand der soziologischen Analyse sein kann. Ja, da im Allgemeinen Künste geistesgegenwärtiger sind als Wissenschaften, erfahren wir in ihnen das Ausmaß der Wandlungsprozesse. Also Goethe hat mit "Reineke Fuchs" nicht nur ein "Märchen" verfasst, sondern in der Fabel auch den Untergang der alten Reichsordnung beschrieben, den Wandel von Ehre zur Verschlagenheit und Schlauheit in der Politik. Da war dann Napoleon nur noch der äußere Anstoß fürs Ende. Und Georg Lukacs hat in seiner Literatursoziologie am Beispiel des französischen Romans im 19. Jhdt. deutlich gemacht, dass inmitten der gesellschaftlichen Entwicklung zur bürgerlichen Gesellschaft die Zerstörung politischer Vernunft lauert. Vielleicht hat er übertrieben, doch es endete diese farbige Blüte im Faschismus.
Diese merkwürdige Lebensnot des modernen Menschen hat zum Beispiel Michel Houlebecq in "Elementarteilchen" besser verständlich gemacht als die teuren Shell-Studien über den Zustand deutscher Jugend. In diesem Verständnis ist Literatursoziologie die nötige Analyse angebotener Stoffe, die einige gesellschaftliche Relevanz zeigen, vielleicht in den Prognosen zuverlässiger als die Resultate einer Umfrageforschung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Seminararbeit, regelmäßige Teilnahme

1. Die TeilnehmerInnen an der Lehrveranstaltung sollen für eine Beurteilung Ihrer Leistung aus der Literatur einen Autor nach Belieben wählen, um an dessen Beispiel die soziologische Relevanz der Aussagen, Handlungen oder sozialen Verhältnisse in der Dichtung zu analysieren. Bei dieser Gelegenheit soll auch bei handelnden Personen das dahinter stehende rollentheoretische Konzept behandelt werden, wie es in der Lehrveranstaltung am Beispiel von Moliere gezeigt wurde. Dennoch werden zur Analyse vornehmlich Romane empfohlen, die durchaus auch zeitgenössische sein können.

2. Die Kandidatinnen haben für Ihre Beurteilung an Hand der Beispiele, die in der Lehrveranstaltung gebracht wurden, das Verhältnis von Dichtung und Gesellschaft zu beschreiben, wobei zu berücksichtigen ist, welche literarische Gattung besonders geeignet ist, die soziokulturellen Bedingungen zu kommentieren, zu kritisieren oder durch welche im Roman imaginierten Reformen wünschenswertere Bedingungen geschaffen werden könnten.

Prüfungsstoff

Literatur

Die relevante Literatur wird am Beginn der LV bekannt gegeben.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39