230085 SE Soziologie der Emotionen (2008W)

Emotionen gelten neben Kognitionen als ein zentraler Modus der Weltaneignung. Sie sind wesentliche Bestandteile des Verhaltens, Handelns, der sozialen Interaktion und der Entstehung und Reproduktion sozialer Ordnung. Seit etwa zwei Jahrzehnten trägt die Soziologie der Emotionen dieser Bedeutung Rechnung und hat sich damit zu einem bedeutenden Feld soziologischer Forschung entwickelt. Ausgangspunkt emotionssoziologischer Überlegungen sind die Annahmen, dass Emotionen in sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhängen entstehen, durch diese tief greifend geprägt werden und wiederum bestimmte Funktionen darin erfüllen. Das Seminar bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Emotionssoziologie und über ausgewählte Emotionstheorien angrenzender Disziplinen und geht den Fragen nach, welche Prozesse der Entstehung und dem Ausdruck von Emotionen zu Grunde liegen, wie Emotionen sozial konstruiert und kulturell kodiert bzw. normiert werden und welche Funktionen Emotionen im Handeln und in der sozialen Interaktion übernehmen. Darauf aufbauend soll die Rolle von Emotionen in der Gegenwartsgesellschaft vor allem in ökonomischen, kulturellen, und organisationalen Zusammenhängen näher untersucht werden, wobei unterschiedliche Formen der Regulation von Emotionen sowie deren Einfluss auf das soziale Handeln im Vordergrund stehen werden.