230090 SE Soziale Arbeit in gesellschaftlichen Transformationsprozessen (2015S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 09.02.2015 08:00 bis Mo 23.02.2015 08:00
- Anmeldung von Do 26.02.2015 08:00 bis So 01.03.2015 08:00
- Abmeldung bis Fr 20.03.2015 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
zusätzlicher Exkursions/Seminartermin am 2.7.2015 am IRKS, Museumstrasse 5/12, 1070 Wien
- Donnerstag 05.03. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 19.03. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 26.03. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 16.04. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 23.04. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 30.04. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 07.05. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 21.05. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 28.05. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 29.05. 16:15 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 11.06. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 25.06. 18:15 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Donnerstag 02.07. 18:15 - 20:00 extern
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Entwicklung der Sozialen Arbeit von der Armenfürsorge zur organisationsförmig erbrachten und sich professionalisierenden Hilfe steht in direktem Zusammenhang mit der Herausbildung des modernen Wohlfahrtsstaates. Diese enge Verknüpfung impliziert, dass dort stattfindende Restrukturierungsprozesse ("Krise des Wohlfahrtsstaates") auch Auswirkungen auf die Soziale Arbeit selbst haben. Dass mit der "Erosion des Sozialen", die spätestens seit Beginn der 1980er und verstärkt seit Ende der 90er Jahre beobachtet wird, aber keineswegs eine Erosion der Sozialen Arbeit verbunden ist, zeigt die Tatsache der breiten Aufrechterhaltung und Ausdifferenzierung sozialer Dienstleistungsstrukturen.Die aktuelle Krisendiagnose des Wohlfahrtsstaates läuft folglich nicht einfach auf die generelle Infragestellung und Reduktion wohlfahrtsstaatlicher (und mit ihr sozialarbeiterischer) Leistungen hinaus, sondern auf deren Umgestaltung im Geiste veränderter Denkweisen bzw. Rationalitätsannahmen. In der Sozialen Arbeit kommen sie in Entwicklungen hin zu einer aktivierenden Sozialen Arbeit, zur Erhöhung von Kontroll- und Zwangselementen in der Sozialen Arbeit, zur Responsibilisierung, Risiko- und Präventionsorientierung in sozialarbeiterischen Maßnahmen und insbesondere auch in Ökonomisierungstendenzen in der Sozialen Arbeit zum Ausdruck.Neben mit wohlfahrtsstaatlichen Neuformierungen einhergehenden Transformationen der Sozialen Arbeit ändern sich deren Angebote und Maßnahmen auch in Reaktion auf gesellschaftliche Krisen und die Transformation sozialer Probleme. Es geht hierbei also nicht um die "Institution Soziale Arbeit in der Krise", sondern um "Soziale Arbeit in gesellschaftlichen Krisen" bzw. Veränderungen. Exemplarisch seien steigende Migration, erhöhte Arbeitslosigkeit, Zunahme städtischer Lebensweisen oder demographischer Wandel ("alternde Gesellschaft") genannt.Zusätzlich wirken noch andere gesellschaftliche Veränderungen auf die Soziale Arbeit ein, etwa ein allgemeiner Bedeutungsverlust der Strukturform "Profession" in der Folge der Ausbildung einer Wissensgesellschaft sowie die zunehmende Bedeutung der Organisationsebene. Beides läuft dem seit Anfang des 20. Jahrhunderts andauernden Professionalisierungsprojekt der Sozialen Arbeit diametral entgegen. Zugleich ist diese Berufsgruppe selbst Teil des Verwissenschaftlichungsprozesses von Berufen, wie in der Akademisierung der Ausbildung oder in der Forderung nach evidenzbasierter Praxis zum Ausdruck kommt. Hier sind folglich komplexe, mehrdeutige und tendenziell paradoxe Prozesse der Professionalisierung und Deprofessionalisierung zugleich im Gange.Die Lehrveranstaltung macht den Zusammenhang von Sozialer Arbeit und aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozessen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zum Thema. Die Zusammenhänge bzw. Wechselwirkungen werden auf einer Makroebene, Mesoebene (hier insbesondere mit Fokus auf die Organisationsebene) und auf einer Mikroebene, auf der u.a. die Interaktionen zwischen SozialarbeiterInnen und KlientInnen in den Blick rücken, beleuchtet.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Siehe LV-Methoden
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Gemeinsame Diskussion ausgewählter Schlüsseltexte zum inhaltlichen Schwerpunkt des Seminars; selbständige vertiefende und erweiternde Auseinandersetzung mit ausgewählten Fragestellungen, mündliche Präsentation (Referat), aktive Mitarbeit in der Lehrveranstaltung, schriftliche Seminararbeit
Literatur
Bommes, Michael/Scherr, Albert, 2012: Soziologie der Sozialen Arbeit. Eine Einführung in Formen und Funktionen organisierter Hilfe. 2., vollst. überarb. Aufl., Weinheim/Basel: Beltz Juventa.
Dahlvik, Julia/Reinprecht, Christoph, 2014: Zirkulation von Vulnerabilität. Wie in Hausbesuchen der Altenpflege soziale Unsicherheit erzeugt und bewältigt wird. In: ÖZS 39(4), S. 307-323.
Groenemeyer, Axel/Kessl, Fabian, 2013: Die "neue Almosenökonomie" - ein neues System der Armutshilfe? In: Böllert, Karin/Alfert, Nicole/Humme, Mark (Hg.): Soziale Arbeit in der Krise. Wiesbaden: Springer VS, S. 17-34.
Kessl, Fabian, 2013: Soziale Arbeit in der Transformation des Sozialen: Eine Ortsbestimmung. Wiesbaden: Springer VS.
Lindenau, Mathias, 2012: Prävention als Form sibyllinischer Weissagung. Das Beispiel der Suchtprävention. In: Lindenau, Mathias/Meier Kressig, Marcel (Hg.): Zwischen Sicherheitserwartung und Risikoerfahrung. Vom Umgang mit einem gesellschaftlichen Paradoxon in der Sozialen Arbeit. Bielefeld: Transcript, S. 325-350.
Maeder, Christoph/Nadai, Eva, 2005: Arbeit am Sozialen. Die Armen im Visier aktivierender Sozialarbeit. In: Imhof, Kurt/Eberle, Thomas S. (Hg.): Triumph und Elend des Neoliberalismus. Zürich: Seismo, S. 184-197.
Mayrhofer, Hemma, 2014: Krise des Widerspruchsmanagement? Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit aus neoinstitutionalistischer Theorieperspektive. In: ÖZS 39(4), S. 281-305.
Mayrhofer, Hemma/Pilgram, Arno, 2014: Soziale Arbeit in gesellschaftlichen Transformationsprozessen. In: ÖZS 39(4), S. 257-262.
Nadai, Eva/Sommerfeld, Peter/Bühlmann, Felix/Krattinger, Barbara, 2005: Fürsorgliche Verstrickung. Soziale Arbeit zwischen Profession und Freiwilligenarbeit. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Scherr, Albert, 2014: Gesellschaftliche Krisen und ihre Folgen für die Soziale Arbeit. In: ÖZS 39(4), S. 263-279.
Ziegler, Holger/Scherr, Albert, 2013: Hilfe statt Strafe? Zur Bedeutung punitiver Orientierungen in der Sozialen Arbeit. In: Soziale Probleme 24(1), S. 118-135.
Dahlvik, Julia/Reinprecht, Christoph, 2014: Zirkulation von Vulnerabilität. Wie in Hausbesuchen der Altenpflege soziale Unsicherheit erzeugt und bewältigt wird. In: ÖZS 39(4), S. 307-323.
Groenemeyer, Axel/Kessl, Fabian, 2013: Die "neue Almosenökonomie" - ein neues System der Armutshilfe? In: Böllert, Karin/Alfert, Nicole/Humme, Mark (Hg.): Soziale Arbeit in der Krise. Wiesbaden: Springer VS, S. 17-34.
Kessl, Fabian, 2013: Soziale Arbeit in der Transformation des Sozialen: Eine Ortsbestimmung. Wiesbaden: Springer VS.
Lindenau, Mathias, 2012: Prävention als Form sibyllinischer Weissagung. Das Beispiel der Suchtprävention. In: Lindenau, Mathias/Meier Kressig, Marcel (Hg.): Zwischen Sicherheitserwartung und Risikoerfahrung. Vom Umgang mit einem gesellschaftlichen Paradoxon in der Sozialen Arbeit. Bielefeld: Transcript, S. 325-350.
Maeder, Christoph/Nadai, Eva, 2005: Arbeit am Sozialen. Die Armen im Visier aktivierender Sozialarbeit. In: Imhof, Kurt/Eberle, Thomas S. (Hg.): Triumph und Elend des Neoliberalismus. Zürich: Seismo, S. 184-197.
Mayrhofer, Hemma, 2014: Krise des Widerspruchsmanagement? Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit aus neoinstitutionalistischer Theorieperspektive. In: ÖZS 39(4), S. 281-305.
Mayrhofer, Hemma/Pilgram, Arno, 2014: Soziale Arbeit in gesellschaftlichen Transformationsprozessen. In: ÖZS 39(4), S. 257-262.
Nadai, Eva/Sommerfeld, Peter/Bühlmann, Felix/Krattinger, Barbara, 2005: Fürsorgliche Verstrickung. Soziale Arbeit zwischen Profession und Freiwilligenarbeit. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Scherr, Albert, 2014: Gesellschaftliche Krisen und ihre Folgen für die Soziale Arbeit. In: ÖZS 39(4), S. 263-279.
Ziegler, Holger/Scherr, Albert, 2013: Hilfe statt Strafe? Zur Bedeutung punitiver Orientierungen in der Sozialen Arbeit. In: Soziale Probleme 24(1), S. 118-135.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Sa 16.07.2022 00:20