Universität Wien

230097 VO+SE Demographischer Wandel, Pflege und geschlechtsspezifische Analysen (2011S)

6.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 04.03. 09:30 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 15.04. 09:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 06.05. 09:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 20.05. 09:30 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 27.06. 09:30 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Einer Erhöhung des Frauenanteils am (in der Segmentierung und insgesamt kleiner werdenden) Erwerbsarbeitsmarkt, welche bis dato mit sogenannten ,Lücken' in der Abdeckung von privat und unentgeltlich geleisteter Versorgungsarbeit in Verbindung steht (da diese gemäß einem traditionellen weiblichen Rollenbild oftmals und in höherem Ausmaß von Frauen geleistet wurde und wird), werden im Seminar Modelle diskutiert, die per se ungeschlechtlich definierte Vorstellungen einer Zweiheit von erwachsenen Erwerbsarbeitenden adult worker) und erwachsenen Versorgungsarbeit leistenden Menschen (adult carer) in den Blick nehmen (vgl. u.a. Dackweiler 2006, Dackweiler/ SChäfer 2010). Am Beispiel der Ökonomisierung von Pflegearbeit sowie basierend auf soziologischen Analysen zu privat und unentgeltlich geleisteter Versorgungsarbeit am informellen Sektor (vgl. Amann 2004) wird analysiert, wie notwendige gesellschaftliche Versorgungsarbeit (Fokus Pflege) hinreichend verteilt werden kann, wenn traditionelle geschlechtsspezifische Rollenbilder im Umbruch sind.
Insbesondere Pflegearbeit, Kinderbetreuung und Reinigungsarbeiten sind in westlichen Industriestaaten Sektoren, die in hohem Maße von Migrantinnen und Migranten geleistet werden. Im Seminar wird eine geschlechtsunspezifische Verteilung von (Versorgungs)Arbeit in den Blick genommen, welche von einer Ersetzung der Frau durch die Frau vermittels Kaufkraft abweicht (vgl. Mauerer 2006, Treusch-Dieter 2007).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

kontinuierliche Anwesenheit, Textpräsentationen; schriftliche Abschlussarbeit oder mündliche Prüfung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Verbindung ökonomischer und genderspezifischer Analysen - mit Fokus auf Studien und Analysen zu institutionell und informell geleisteter Pflege- und Versorgungsarbeit in Österreich.

Prüfungsstoff

Vorträge der LV-Leitung: einführend und überleitend. Peergruppenarbeiten der Studierenden während des Seminars, Plenar- und Kleingruppendiskussionen.
Einzelarbeitsaufgaben zwischen den Blockterminen; Zwischenbetreuung der Studierenden per Email; schriftliche Abschlussarbeit oder mündliche Prüfung.

Literatur

Amann, Anton (2004): Die großen Alterslügen. Generationenkrieg, Pflegechaos, Fortschrittsbremse? Wien/ Köln/Weimar.
Bauer, Annemarie/ Gröning, Katharina (Hg.) (2008): Geschlecht, Gerechtigkeit und demographischer Wandel, Frankfurt a. Main.
Berger, Peter A./ Kahlert, Heike (Hg.) (2006): Der demographische Wandel. Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt/ New York.
Dackweiler, Regina-Maria/ Schäfer, Reinhild (Hg.) (2010): Wohlfahrtsstaatlichkeit und Geschlechterverhältnisse aus feministischer Perspektive. Münster.
Danneberg, Bärbel: Alter Vogel, flieg! Tagebuch einer pflegenden Tochter, Wien.
Degener, Ursula/ Rosenzweig, Beate (Hg.) (2006): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit. Feministische Analysen und Perspektiven. Wiesbaden.
Deutmayer, Melanie (2006): Belastungen und Bewältigungsstrategien von erwachsenen Töchtern in der häuslichen Pflege von körperlich und geistig kranken Müttern und Vätern (Dissertation), Augsburg. http://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/volltexte/2008/737/pdf/Dissertation_Deutmeyer.pdf
Fabris, Verena/ Mauerer, Gerlinde (2009): Altersspezifische Erörterung der Themen Gender und Gesundheit. In: bm:ask (Hg.). Soziale Lage, Gender, Gesundheit. Tagungsband zur Veranstaltung vom 28.10.2008, http://www.fem.at/FEM/files/BMSK_Tagungsband.pdf: S. 37-44.
Löw, Martina/ Mathes, Bettina (Hg.) (2005): Schlüsselwerke der Geschlechterforschung. Wiesbaden.
Löw, Martina (2009): Geschlecht und Macht. Analysen zum Spannungsfeld von Arbeit, Bildung und Familie. Wiesbaden.
Mauerer, Gerlinde (2006): Unter aller Kritik und über alle Maße: die Mutter, in: Gesine Palmer (Hg.): Mutterkonzepte/ Motherhood. Figurationen. Gender Literatur Kultur. 01/06:. Köln u.a.: 87-102.
Treusch-Dieter, Gerburg: Die Abschaffung der Arbeit. Von den Zumutungen der ,modernen Dienstleistung'. In: Krondorfer, Birge (Hg.): Gender im Mainstream? Kritische Perspektiven. Ein Lesebuch. Wien 2007: 68-77.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: MA F Gerontologie, Generationen und Familie oder MA EF Erweiterung einer gewählten Forschungsspezialisierung | in 121: Angewandte Soziologie (Praxisfelder), 3. Abschnitt

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39