Universität Wien

230103 SE Wie verändert Soziologie unser Leben? (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 05.03. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 19.03. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 09.04. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 16.04. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 23.04. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 30.04. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 14.05. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 21.05. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 28.05. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 04.06. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 11.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 6, Kolingasse 14-16, EG00
Dienstag 18.06. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 25.06. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Marx schrieb in seinem bekannten Werk Thesen über Feuerbach einen Satz, der immer noch diskutierbar ist: "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an sie zu verändern". Abgesehen von dem Kontext und den Diskussionen danach können wir als Soziolog:innen eine ähnliche Frage stellen: „Hat Soziologie Änderungen in unserem Alltagsleben verursacht?“ Wenn man über Veränderungen im Alltag spricht, denken viele in der Regel zuerst an medizinische oder technologische Meilensteine wie Impfungen oder Smartphones. Also ist es offensichtlich nicht einfach die Auswirkung der Soziologie auf unser Leben zu erkennen.
In der Tat lassen sich hier zwei Ebenen unterscheiden: Auf der Makro-Ebene kann man analysieren, welche Veränderungen von der Soziologie verursacht wurden und auf der Mikro-Ebene ist es interessant zu wissen, welche Auswirkung die Soziologie auf uns Soziolog:innen hat. Darüber hinaus wurde im Jahre 2004 eine Terminologie von Michael Burawoy vorgeschlagen. Er unterscheidet 4 Arten des soziologischen Wissens. Für uns in diesem Kurs ist die Bedeutung seiner „Public Sociology“ wichtig. Public Sociology ist ein Bereich der Soziologie, in dem Soziolog:innen und "Öffentlichkeiten" miteinander in einen Dialog treten, Informationen generieren und voneinander lernen. Man kann diesen Dialog auch als einen Teil jener Änderungen sehen, die von der Soziologie initiiert werden können.
Kurzgefasst, der Ausgangspunkt dieser Lehrveranstaltung sind die Änderungen, die von der Soziologie als einer Wissenschaft verursacht worden sind und wir gehen der Frage nach, wie die Wissenschaft die Gesellschaft beeinflusst. Deswegen befasst sich diese Lehrveranstaltung mit den Meilensteinen in der Geschichte der Soziologie und ihre Auswirkungen auf den Alltag. Darüber hinaus beschäftigen wir uns hier mit dem Thema, wie das Soziologie-Studium unser Leben verändert hat. In dieser Hinsicht ist das Seminar interaktiv und wir werden über unsere Erfahrungen als Soziolog:innen besprechen. Anschließend werden wir über „Public Sociology“ und wie Soziologie und die Öffentlichkeiten verbunden sind lernen. Darüber hinaus wird versucht, zu diskutieren, welche Rolle die Soziologie (bzw. die Soziolog:innen) im Zusammenhang mit sozialen Veränderungen spielen. Hierbei können die Ideen von Bourdieu und Elias eingehend betrachtet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Inhalte werden während des Kurses durch die Lektüre von Pflichttexten, Vorträge des Lehrveranstaltungsleiters, Gruppenarbeiten und gemeinsamen Diskussionen erarbeitet. Außerdem ist das Ziel der Lehrveranstaltung eine interaktive Erfahrung. Damit wir unser Wissen vertiefen, werden Hausaufgaben vergeben. Am Ende des Semesters müssen alle Studierenden ein kurzes Essay über das Thema der Lehrveranstaltung verfassen.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung für eine positive Beurteilung ist das Erfüllen aller Teilleistungen; nämlich das Lesen der Pflichtliteratur und das Schreiben der Hausaufgaben, Gruppenarbeit und ein Essay à ca. 10.000 Zeichen/Person.
Jede Teilleistung wird selbstständig nach einem Punktesystem von insgesamt 100 Punkten bewertet.
Gewichtung der Teilleistungen:
Aktive Mitarbeit und Teilnahme an Diskussionen (10%)
Das Lesen der Literatur und die Abgabe der Hausaufgaben (40%)
Schriftliche Abschlussarbeit (ein kurzes Essay) (50%)

Für eine positive Benotung sind insgesamt mindestens 50 Punkte erforderlich.
Notenschlüssel:
100-89 Punkte Sehr Gut (1)
88-76 Punkte Gut (2)
75-63 Punkte Befriedigend (3)
62-50 Punkte Genügend (4)
49-0 Punkte Ungenügend (5) (nicht bestanden)

Prüfungsstoff

Am Ende des Semesters findet es keine Prüfung statt, die Studierenden sind stattdessen verpflichtet ein kurzes Essay zu verfassen.

Literatur

Bourdieu, P. (1998). Homo academicus. Suhrkamp.
Bourdieu, P. (2002). Ein soziologischer Selbstversuch. Suhrkamp.
Bourdieu, P. (1962). The Algerians. Beacon Press.
Burawoy, M. (2004). For public sociology. American sociological review, 70(1), 4-28.
Burawoy. M. (2021). Public sociology?: between utopia and anti-utopia. Polity.
Burawoy, M. (2016). Sociology as a Vocation. Contemporary Sociology, 45(4), 379-393.
Carrigan, M., & Fatsis, L. (2021). The Public and their Platforms: Public Sociology in an Era of Social Media. Bristol University Press. doi:10.46692/9781529201062
Collins, R. (1992). Sociological insight?: an introduction to non-obvious sociology. Oxford Univ. Press.
Elias, N. (2004). Was ist Soziologie? (10. Aufl.). Juventa-Verl.
Eribon, D. (2016). Rückkehr nach Reims. Suhrkamp Verlag.
Feyerabend, P. (1988). Against method: Outline of an anarchistic theory of knowledge. Verso Books.
Jahoda, M., Lazarsfeld, P. F., & Zeisel, H. (1960). Die Arbeitslosen von Marienthal?: ein soziographischer Versuch mit einem Anhang zur Geschichte der Soziographie. Verl. f. Demoskopie.
Korgen, K. O. (Ed.). (2017). The Cambridge Handbook of Sociology: Volume 2: Specialty and Interdisciplinary Studies. Cambridge University Press.
Mau, S. (2019). Lütten Klein: Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Suhrkamp Verlag.
Mills, C. W.(2016) Soziologische Phantasie. Springer.
Neckel, S., Mijic, A., Von Scheve, C., & Titton, M. (2010). Sternstunden der Soziologie. Wegweisende Theoriemodelle des soziologischen Denkens. Frankfurt a. M.: Campus.
Proust, M. (2023). Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. AtheneMedia-Verlag.
Simey, & Simey, Margaret B. (1960). Charles Booth?: social scientist. Oxford Univ. Press.
Whyte, W. (1973). Street corner society?: the social structure of an Italian slum. Univ. of Chicago Press.
Wright, E. O. (2019). Linker Antikapitalismus im 21. Jahrhundert?: was es bedeutet, demokratischer Sozialist zu sein. VSA: Verlag.
Wright, E. O. (2020). Stardust to Stardust: Reflections on Living and Dying. Haymarket Books.
Wright, E. O. (2020). Envisioning real utopias. Verso Books.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: UE im BA SM Wahlmodul
in 905: UE im MA SE Soziologische Erweiterung

Letzte Änderung: Di 06.02.2024 11:46