Universität Wien

230105 SE Wien postkolonial? - Soziologische Befragungen einer "Global City" (2020W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 16.11.2020: Auch der 09.12., für den das ursprünglich anders angekündigt war, findet ausschließlich digital statt!

  • Mittwoch 14.10. 15:00 - 18:15 Hybride Lehre
    Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 28.10. 15:00 - 18:15 Digital
  • Mittwoch 11.11. 15:00 - 18:15 Digital
  • Mittwoch 25.11. 15:00 - 18:15 Digital
  • Mittwoch 09.12. 15:00 - 18:15 Digital
  • Mittwoch 13.01. 15:00 - 20:45 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt und Ziel der Lehrveranstaltung ist es, wichtige theoretische Konzepte globalisierungskritischer, postkolonialer und migrationsbezogener Analysen auf jenen urbanen Raum und seine soziale, politische und kulturelle Geschichte und Gegenwärtigkeit rückzubeziehen, in dem wir uns bewegen (soweit es keine Ausgangsbeschränkungen gibt ;-)): nämlich auf „Wien“.
Neben der Befassung mit soziologischen Ansätzen in diesem Themenfeld sollen die Teilnehmenden eigene relevante Fragestellungen entwickeln, verschiedene Recherchestrategien und Forschungsmethoden erproben (Archivarbeit, Interviews, Medienanalyse, kritische Kartographie …) sowie sich mit Präsentationsformen wie Ausstellungen oder Stadtrundgängen auseinandersetzen. Letztgenannte werden wir vermutlich insbesondere in ihren virtuellen Formaten betrachten.
Wir werden durchgängig mitreflektieren, was die Entwicklungen der letzten Monate für einen post- und dekolonialen Zugang zu „Wien“ bedeuten: die Black-Lives-Matter-Aktivismen, die aktuellen Debatten um „Denkmalstürze“, generell die CoV-19-Politiken in der Perspektive marginalisierter/minorisierter sozialer Gruppierungen, die Verlagerung von Kommunikation und Protest in den virtuellen Raum.

Auf der Ebene des Kennenlernens und Vertiefens theoretischer Ansätze werden wir uns vor allem mit post- und dekolonialen Theoriekonzepten, mit kritischen Ansätzen der Stadt-forschung, mit verschiedenen Kolonialismus-Verständnissen und mit ausgewählten Aspekten der Migrationsforschung beschäftigen (v.a. in Form von Inputs der LV-Leiterin und Durcharbeitung von Pflichttexten und Begleitmaterialien). Dabei stehen intersektionelle, feministische und antirassistische Perspektiven im Vordergrund.

In der Konkretisierung der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen werden wir diese theoretischen Konzepte auf Fragestellungen wie etwa folgende anwenden (v.a. in Form von Seminararbeitsthemen/Gruppenarbeiten):
- Erfahrung mit Forschung „von unten“ wie beispielsweise die „Schwarze Recherchegruppe“ in Wien;
- verschiedene migrantische Initiativen und Netzwerke;
- politische Praxen von „Recht-auf-Stadt“-Initiativen in Wien;
- Erinnerungen an koloniale Einbettungen der Habsburgermonarchie;
- antikoloniale und antirassistische Proteste gegen Straßennamen und Denkmäler;
- kritische Ausstellungs- und Museumsanalysen etwa zum Naturhistorischen Museum, zum Weltmuseum, zum Heeresgeschichtlichen Museum und zum Haus der Geschichte Österreich;
- Gegenwärtigkeit von NS-Geschichte in der Stadt.
Auch hier wird durchgängig auf eine genderbewusste/feministische analytische Perspektive Gewicht gelegt. Nach Maßgabe des Interesses der LV-Teilnehmenden werden wir uns anhand der Schwerpunktthemen genauer mit verschie¬denen Vermittlungs- und Präsentationsformaten befassen, beispielsweise mit („alternativen“) Stadtführungen, Stadtplänen, Ausstellungen insbesondere auch online bzw. als Apps o.ä.

Arbeitsformen:
Es gibt, siehe „Termine“, (voraussichtlich) einige wenige Termine in Präsenz bzw. „Hybrid-Präsenz“; die meiste Zeit aber werden wir/werden Sie online und in Homelearning-Form arbeiten und kommunizieren (müssen). Die „synchronen“ Termine werden wir vor allem dazu verwenden, über Ihre – „asynchron“ erfolgte – Auseinandersetzung mit den Arbeitsmaterialien, Texten, Folien etc. zu diskutieren.
Vorgesehen sind einführende Inputs der LV-Leiterin (in Form von Online- bzw. Folien-Präsentationen). Es gibt Pflichttexte, die durchzuarbeiten sind und zu denen (zu 1-2 davon) Sie eine schriftliche Ausarbeitung erstellen müssen, sowie weitere Arbeitsmaterialien bestehend aus ergänzendem Bild- und Textmaterial. Wenn möglich, werden Sie – in Kleingruppen – auch eine „Exkursion“ in jeweils ein ausgewähltes Museum oder an einen Gedenkort im urbanen Raum machen und dazu Reflexionsfragen bearbeiten. Die Seminararbeit ist in (selbstorganisierten) Arbeitsgruppen zunächst mündlich als Work in Progress zu präsentieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche und mündliche Zwischenleistungen: schriftliche Ausarbeitung zu 1-2 der Pflichttexte; mündliche Präsentation des Seminararbeitsthemas; aktive Beteiligung an der Besprechung und Reflexion der Seminarmaterialien.
Seminararbeit als schriftliche Abschlussarbeit (in kleiner Arbeitsgruppe).

Hinweis der SPL:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen: Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vorausgesetzt werden: Aktive Beteiligung am gemeinsamen Arbeits- und Diskussionsprozess, Interesse an einer Auseinandersetzung mit vielfältigen Arbeitsformen, Bereitschaft zu selbstorganisiertem Lernen und zur Gruppenarbeit sowie regelmäßige Anwesenheit bei Präsenz- und Onlineterminen der LV.
Aufgabenstellungen und ihre Gewichtung:
schriftliche Ausarbeitung zu Pflicht-/Begleittexten 25%;
ausführliche mündliche Präsentation zur Seminararbeit 25%);
schriftliche Seminararbeit 50%.
Für einen positiven Abschluss muss jede der Aufgaben positiv erfüllt sein!

Prüfungsstoff

Pflichttexte, weitere von der LV-Leiter*in vorgegebene Arbeitsmaterialien sowie Diskussions- und Reflexionsthemen während des Semesters sind Teil der Aufgabenstellungen, Details siehe oben!; auch in der Seminararbeit soll darauf deutlich Bezug genommen werden.

Literatur

Die genaue Übersicht über die Pflichttexte steht ab Beginn der LV zur Verfügung; Tipps zur weiterführenden Lektüre werden während des Semesters je nach Bedarf zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20