Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230109 SE M3 Lektüreseminar: Moderne Soziologie aus Wien (2025W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

    Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

    • Montag 13.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
    • Montag 27.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
    • Montag 10.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
    • Montag 24.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
    • Montag 15.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
    • Montag 19.01. 13:15 - 16:30 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre

    Information

    Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

    Bis in die 1930er Jahre war Wien eine Hauptstadt der Wissenschaft, eine „city of ideas“ (Richard Cockett). Noch in den 1930er Jahren, als in Deutschland die Nationalsozialisten die Macht übernommen hatten, entwickelten sich in und außerhalb der Universitäten rege Diskussionen über die Grundlagen der modernen, methodologisch begründeten Soziologie. In den Seminaren des Juristen Hans Kelsen und des Ökonomen Ludwig von Mises, aber auch in den Debatten des Wiener Kreises um Otto Neurath entwickelten sich Ideen um die streng wissenschaftliche Begründung der Soziologie, die zu diesem Zeitpunkt in Österreich noch nicht als Fach institutionalisiert war. Alfred Schütz, Felix Kaufmann oder Erich Voegelin, die alle mit der Wiener Universität eher am Rand verbunden waren, gelang in der Auseinandersetzung mit Max Weber und Georg Simmel, die Weiterführung dieser Gedanken vor dem Hintergrund der modernen Phänomenologie bzw. des nun heftig einsetzenden Modernisierungsprozesses in Österreich. In der Auseinandersetzung mit den Folgen der Modernisierung konnten Paul Lazarsfeld und dessen Mitarbeiter:innen (Marie Jahoda, Hans Zeisel) die theoretische Begriffsarbeit in empirische Forschung umsetzen und wurden damit zu Pionieren empirischer Sozialforschung.

    Für diesen Zusammenhang müssen die historischen und politischen Verhältnisse mitbedacht werden. Österreich war auf dem Weg zu einer modernen Gesellschaft, die sich nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie schnell, aber auch krisen- und konflikthaft entwickelte und die sich bald in einem autoritären Zuschnitt verfestigte.

    Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

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    Hinweis der SPL Soziologie:
    Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
    Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
    Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
    Alle Teilleistungen müssen erbracht werden.
    Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
    Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
    Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
    Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
    Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
    Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

    Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

    Aktive Teilnahme in Form von Präsentationen und Diskussionen (60 %)
    Seminararbeit (40 %)

    Prüfungsstoff

    Präsentation
    Seminararbeit

    Literatur

    Fleck, Christian. 1990. Rund um „Marienthal“. Von den Anfängen der Soziologie in Österreich bis zu ihrer Vertreibung. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik.

    Helling, I. (1988). Strömungen des methodologischen Individualismus – Alfred Schütz, Felix Kaufmann und der Mises-Kreis. In J. Langer (Hrsg.), Geschichte der österreichischen Soziologie. Konstituierung, Entwicklung und europäische Bezüge (S. 185-201). Wien: Verlag für Gesellschaftskritik.

    Knoll, Reinhold, Majce, Gerhard, Weiss, Hilde und Wieser, Georg. 1983. „Der österreichische Beitrag zur Soziologie der Jahrhundertwende bis 1938“, S. 59–101, in Soziologie in Deutschland und Österreich 1918–1945: Materialien zur Entwicklung, Emigration und Wirkungsgeschichte, hrsg. v. R. Lepsius. Opladen: Westdeutscher Verlag (KZfSS, Sonderheft 23).

    Langer, Karl. 1988. Geschichte Der österreichischen Soziologie. Konstituierung, Entwicklung und europäische Bezüge. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik.

    Louis, Barbara. 2018. Zur Entwicklung der Latent Structure Analysis von Paul F. Lazarsfeld. Wien: Universität Wien (=IfS Working Paper 03/2018), doi: 10.25365/phaidra.79.

    Mikl-Horke, G. (2016). Zur Geschichte und Besonderheit österreichischer Soziologieansätze. In G. Bohmann/K.-M. Brunner/M. Lueger (Hrsg.), Strukturwandel der Soziologie? (S. 203–225). Baden-Baden: Nomos.

    Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

    Letzte Änderung: Fr 27.06.2025 00:02