Universität Wien

230113 VO Gesundheit und Gesundheitsförderung in organisationalen Settings (2013S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

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  • Dienstag 05.03. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 12.03. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 19.03. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 09.04. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 16.04. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 23.04. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 30.04. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 07.05. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 14.05. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 28.05. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 04.06. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 11.06. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Dienstag 18.06. 13:45 - 15:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Zusammenhang von Organisation und Gesundheit ist ein Bereich, der für Soziologen von besonderem Interesse sein sollte. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Organisationen in allen Lebensbereichen an Bedeutung zu gewinnen scheinen, und das wird uns zunehmen bewusst; die Rede von einer "Gesellschaft von Organisationen" weist darauf hin. Immer mehr und vor allem immer mehr gesellschaftlich relevante - Kommunikation findet in Form von Organisationssystemen statt und eine der wichtigen Fragen in diesem Zusammenhang ist, welchen negativen oder positiven Impact diese Entwicklung auf die Gesundheit der Gesellschaftsmitglieder hat .Und auch Gesundheit gewinnt an Bedeutung; der Begriff der ;Gesundheitsgesellschaft&; wird seit einigen Jahren verwendet und auch in der Soziologie diskutiert. Die gesellschaftliche Kommunikation darüber, wie Gesundheit beeinflusst werden kann, hat stark zugenommen; sowohl in Richtung Medizin und Krankenbehandlung als auch in Richtung Prävention und Gesundheitsförderung. Gesundheitsförderung hat sich in den letzten Jahrzehnten als eigener Typ von gesundheitsbezogener Intervention ausdifferenziert, der für Soziologen von besonderem Interesse ist. In der Entwicklung und Erprobung von Gesundheitsförderung haben Sozialwissenschaftler eine prominente Rolle gespielt und Gesundheitsförderung zielt daher auf eine Verbesserung von Gesundheit primär auf dem Weg der Beeinflussung von sozialen Determinanten. Hier setzt insbesondere der Setting bzw. Lebenswelt-Ansatz der Gesundheitsförderung an sozialen Faktoren an.
Ein wichtiger Typ von Settings sind jene Lebenswelten, die stark durch Organisationen strukturiert werden, wie z.B. Betrieb, Schulen, Krankenhäuser, Altenbetreuungseinrichtungen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat seit Beginn der 1980er Jahre mit konzeptuellen Vorarbeiten, Agenda Setting z.B. durch internationalen Konferenzen und eine Reihe von (internationalen) Projekten und Netzwerken eine Entwicklung initiiert, die auf praktischer, politischer und wissenschaftlicher Ebene zur Ausdifferenzierung von stabilen Kommunikationszusammenhängen geführt haben, die soziologische Frage erzeugen, ob hier in der Gegenwartsgesellschaft ein neues gesundheitsbezogenes Funktionssystem entsteht; zusätzlich zur etablierten Medizin und ob damit ein Beitrag zur Entwicklung von so etwas wie einer "Gesundheitsgesellschaft" geleistet wird.
Im Rahmen der Lehrveranstaltung werdendie Grundlagen von Setting-bezogener Gesundheitsförderung, spezifische Forschungsergebnisse und Erfahrungen zur Diskussion gestellt.
Geplant ist die Bearbeitung folgender Aspekte,:
- erweiterter Gesundheitsbegriff und seine theoretischen Grundlagen,
- Impact von Organisationen auf Gesundheit (theoretisch und empirisch)
- Konzept des Settings;
- Organisationsbezogene Strategien der Gesundheitsförderung; Beispiele für die Umsetzung in ausgewählten Settings wie Schulen, Betrieben, Krankenhäusern und Langzeitbetreuung)
- Sozialwissenschaftliche Forschung zum Setting-Ansatz: Einbettung bzw. Funktion von Forschung in Gesundheitsförderung (z.B. Diagnosen, Evaluation, Wirkungsforschung, Aktionsforschung etc.); Designs und Methoden
- Gesundheitsförderung als Erweiterung sozialer Kontrolle? Eine Reflexion

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme, Beteiligung an der Diskussion; schriftliche Abschlussprüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Herstellung eines wissenschaftlichen Grundverständnisses des Zusammenhangs von Gesundheit und Organisation,, von Gesundheitsförderung als Intervention und des Setting-Ansatzes der Gesundheitsförderung.
Vor allem auch mit Blick auf mögliche Masterarbeiten im Bereich Gesundheit und Organisation relevant: Orientierung zum Forschungsstand zu ausgewählten Settings (insbesondere Schule. Betrieb, Krankenversorgung, Langzeitbetreuung) und zu Setting übergreifenden Aufgabenstellungen wie Konzeptualisierung, Bedarfsanalyse/Diagnose; Evaluation

Prüfungsstoff

Vortrag und Diskussion in unterschiedlichen Kommunikationsformen; Unterstützung durch Basis- und vertiefende Literatur.

Literatur

Basistexte
Hurrelmann, Klaus (2010): Gesundheitssoziologie. Eine Einführung in sozialwissenschaftliche Theorien von Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung. Weinheim und München, Juventa (7.Auflage)
PELIKAN, Jürgen M. (2007): "Gesundheitsförderung durch Organisationsentwicklung. Ein systemtheoretischer Lösungszugang.", in: Prävention und Gesundheitsförderung, 2007(2), pp. 74-81.;
Pelikan, Jürgen M. (2011). Zur Entwicklung eines gesundheitsfördernden Settings. In W.Dür & R. Felder-Puig (Eds.), Lehrbuch Schulische Gesundheitsförderung (pp. 63-72). Bern: Hans Huber.
Grossmann Ralph, Scala Klaus Gesundheit durch Projekte fördern: Ein Konzept zur Gesundheitsförderung durch Organisationsentwicklung und Projektmanagement, Juventa; 5. Auflage. (Februar 2011) (1.Auflage 1994)

Vertiefende Texte (Vorläufige Liste – Aktualisierte Liste wird im Verlauf der LV zur Verfügung gestellt!)
BARIC, Leo/CONRAD, Günter (1999): Gesundheitsförderung in Settings. Konzept, Methodik und Rechenschaftspflichtigkeit zur praktischen Anwendung des Settingsansatzes der Gesundheitsförderung. Gamburg: Verlag für Gesundheitsförderung.;
DOORIS, Mark/POLAND, Blake/KOLBE, Lloyd/DE LEEUW, Evelyne/MCCALL, Douglas S./WHARF-HIGGINS, Joan (2007): "Healthy Settings. Building Evidence for the Effectiveness of Whole System Health Promotion - Challenges and Future Directions.", in: McQueen, David V./Jones, Catherine M. [Eds.]: Global Perspectives on Health Promotion Effectiveness.; pp. 327-352. New York: Springer;
DÜR, W. Pelikan,J.M., Waldherr,K. (2010): Dealing with complexity in health and health promotion in settings: The Vienna organizational health impact and health promotion intervention model. Vienna: LBIHPR. (Working Paper LBIHPR 4.)
GREEN, Lawrence W., POLAND, Blake, ROOTMAN, Irving: The Settings Approach to Health Promotion. In: POLAND, Blake D./GREEN, Lawrence W./ROOTMAN, Irving [Eds.] (2000): Settings for Health Promotion: Linking Theory and Practice. Newbury Park: Sage Publications; p1-43
KRAJIC, K. & SCHMIDT, C. (2010). Gesundheitsförderung als Beitrag zur Entwicklung der österreichischen Long Term Care? Konzeptuelle Überlegungen und ExpertInneneinschätzungen Linz: Universität Linz.
KÜHL, Stefan (2011): Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. VS Verlag Wiesbaden
Pelikan, Jürgen M. & Wolff, Stephan (1999). Das gesundheitsfördernde Krankenhaus. Konzepte und Beispiele zur Entwicklung einer lernenden Organisation. Weinheim, München: Juventa.
Pelikan, Jürgen M. (2009): "Ausdifferenzierung von spezifischen Funktionssystemen für Krankenbehandlung und Gesundheitsförderung oder: Leben wir in der „Gesundheitsgesellschaft"?" Österreichische Zeitschrift für Soziologie (34)2: 28-47.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: MA F Gesundheit und Organisation

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39