Universität Wien

230121 UE Qualitative Methoden: Narratives Interview (2020S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die für 5.3.2020 und 26.3.2020 geplanten Einheiten entfallen. Ein Ersatztermin wird mit den TeilnehmerInnen in der ersten Einheit vereinbart.

Donnerstag 19.03. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 02.04. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 23.04. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 30.04. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 07.05. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 14.05. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 28.05. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 04.06. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 18.06. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 25.06. 09:00 - 10:40 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Kritik an den Voraussetzungen der Fragetechnik in Survey-Interviews und die Entwicklung von narrativen Ansätzen in der Linguistik (William Labov), der philosophischen Hermeneutik (Paul Ricoeur) und der Psychologie (Dan McAdams, Jerome Bruner) haben auch für die Soziologie einen methodischen Ansatz ermöglicht, der Erzählstile und Diskurse in den Mittelpunkt der Forschung stellt. Daneben entstanden im deutschen Sprachraum eine Reihe von Ansätzen, die narrative Techniken (narrative Interviews) sowohl für empirische Forschung als auch für die Theoriebildung nutzten (Fritz Schütze, Ulrich Oevermann, Hans-Georg Soeffner).

Biographisch orientierte Forschung, Lebensweltanalysen und die von Max Weber begründete verstehende Soziologie insgesamt erhielten damit neue empirische Perspektiven. Im Seminar sollen die theoretischen Grundlagen und empirische Anwendungsmöglichkeiten narrativer Interviews erarbeitet und erprobt werden, wie es zunächst von Fritz Schütze im Rahmen gemeindesoziologischer Feldforschung entwickelt wurde. Darauf aufbauend sollen empirische Anwendungsmöglichkeiten und die (erkenntnis-)theoretischen Voraussetzungen der Methode des narrativen Interviews geklärt, aber auch kritisch befragt werden.

Mit Blick auf das methodische Vorgehen werden die Fragetechnik des narrativen Interviews sowie verschiedene Techniken des systematischen Aufbereitens und Auswertens von Fallmaterial geübt. Dazu gehören das Erstellen von Fallübersichten, Paraphrasen, Fallrekonstruktionen und hermeneutische Analysen. Ausgehend von einer Forschungsfrage sollen die Studierenden im Seminar eigenes Fallmaterial erarbeiten, dieses auswerten und ihre Ergebnissen darstellen. Damit sollen alle Schritte eines Forschungsprozesses geübt werden und es können typische Schwierigkeiten, die in Forschungsprojekten auftretenden gemeinsam diskutiert und bewältigt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Transkript eines Interviews, Aufbereitung verschiedener Auswertungsschritte, Methodenreflexion

Hinweis der SPL:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen: Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit (max. 3 Mal Fehlen)
Abgabe aller Teilleistungen

Prüfungsstoff

Literatur

Gerhardt, U. (2010): Fall und Struktur: Grundlagen und Anwendung der Fall-Struktur-Analyse. In: Zeitschrift für Qualitative Forschung 11(1), 75-90.

Küsters, I. (2009): Narrative Interviews. Grundlagen und Anwendung, Wiesbaden: VS Verlag.

Labov, W. & Waletzky (1973): Erzählanalyse: Mündliche Versionen persönlicher Erfahrung.
In: Ihwe, J.: Literaturwissenschaft und Linguistik. Bd. 2, Frankfurt a. Main: Athenäum Fischer, 78-126.

Schütze, F. (1976): Zur Hervorlockung und Analyse von Erzählungen thematisch relevanter Geschichten im Rahmen soziologischer Feldforschung – dargestellt an einem Projekt zur Erforschung von kommunalen Machtstrukturen. In: Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hg.): Kommunikative Sozialforschung. Alltagswissen und Alltagshandeln. Gemeindemachtforschung, Polizei, Politische Erwachsenenbildung. München: Fink, 159-260.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:21