Universität Wien

230121 SE Emotionssoziologie (2023S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 06.03. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 20.03. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 27.03. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 17.04. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 24.04. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 08.05. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 15.05. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 22.05. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 05.06. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 12.06. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 19.06. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Montag 26.06. 09:45 - 11:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Emotionen – als Ausdrücke unserer Gefühle sowie als Kontext der polarisierenden Diskussionen rund um gesellschaftliche Entwicklungen – nehmen eine zentrale Rolle in dem aktuellen gesellschaftspolitischen Geschehen ein. Eines wird jedoch dabei oft außer Acht gelassen: Gefühle und emotionelle Einstellungen haben strukturelle Ursachen. Diese können wir soziologisch analysieren und so nimmt sich die LV zum Ziel, die aktuelle Emotionssoziologie vorzustellen und anhand von Basistexten zu diskutieren.
Anhand von vier thematischen Blöcken werden aktuelle Theorien und Konzepte der Soziologie der Emotionen abgehandelt, sowie damit zusammenhängende methodologische Reservoirs erörtert und anhand von aktuellen Beispielen veranschaulicht.
- Zunächst werden die unterschiedlichen Verständnisse von Emotionen dargestellt – wobei dem interpretativen Verständnis der Emotionen hier Vorrang gegeben wird: im interpretativen Verständnis verleihen Emotionen Werten und Überzeugungen eine Bedeutung, wie z. B. dem konkreten Ausdruck von Angst, Freude, Ärger, Stolz, Ekel oder Wut. Durch diese Fähigkeit, Bedeutungen zu generieren, beeinflussen Emotionen unsere Identität, und bestimmen mit, wie und welche Gruppen sich in der Gesellschaft formieren; und wie sie aufeinander reagieren.
- Damit zusammenhängend, werden Emotionen auch als Elemente vom kollektiven Handeln verstanden, was einerseits für die unterschiedlichen soziologischen Verständnisse von Kollektivität zentral ist (das „wir“ Gefühl), anderseits kann damit die Dynamik der sozialen Bewegungen besser veranschaulicht werden.
- Emotionen sind nicht von der Körperlichkeit zu trennen, und eine Soziologie der Emotionen bringt auch die Frage nach Anerkennung der Emotionalität der Anderen hervor, sowie Vulnerabilität.
- Nicht zuletzt ergibt sich daraus eine Diskussion nach der Regulierung von (und mit) Emotionen: Wie reagieren gesellschaftliche Institutionen auf solche emotionale Dynamik, bzw. welche Veränderung findet statt, wenn wir die soziologischen Begriffe der Institution und Macht durch Soziologie der Emotionen betrachten.

Für jegliche Fragen zur Lehrveranstaltung wenden Sie sich bitte an:
sylvia.herzog@univie.ac.at

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Es wird eine aktive Teilnahme an der LV erwartet, sowohl mittels Referate (in Gruppen) als auch mittels Diskussionsteilnahme in der LV.

- des Weiteren wird eine Buch-Rezension erwartet
Zur Auswahl stehen folgende Bücher:
Ahmed, Sara. 2017. Living a Feminist Life. Duke University Press
Beck, Ulrich; Beck-Gernsheim, Elisabeth. 2000. Das ganz normale Chaos der Liebe. Suhrkamp
Hochschild, Arlie Russell. 2017. Fremd in ihrem Land: eine Reise ins Herz der amerikanischen Rechte. Campus Verlag.
Klein, Prummer-Lehmair, C., Schuhmacher, S., & Gockel, G. 2015. Die Entscheidung : Kapitalismus vs. Klima. S. Fischer.
Kohlenberger, Judith. 2022. Das Fluchtparadox : über unseren widersprüchlichen
Umgang mit Vertreibung und Vertriebenen. Kremayr & Scheriau.
McGoey, Linsey. 2019. The unknowers: How strategic ignorance rules the world. Zed Books Ltd.
Kullman Katja. 2022. Die singuläre Frau. Hanser.
Vargas, Schwarze, W., Marquardt, C., & Limes Verlag Verlag. 2021. Klimawandel - ein Appell (1. Auflage.). Limes.
Wehrschütz, Christian. 2022. Mein Journalistenleben zwischen Darth Vader und Jungfrau Maria.

- Außerdem eine Filmrezension
Zur Auswahl stehen folgende Filme:
Devil wears Prada (2006)
Milk (2008)
Ferien in Rom (Roman holiday) (1953)
First Man (2005)
The Englisch Patient (1996)
Kramer vs. Kramer (1979)
Moonlight (2016)
The Watermelon Woman (1996)
Close (2022)
And then we danced (2019)

- Am Ende ist ein kurze Reflexion über die LV abzugeben (3-5 Seiten)

Hinweis der SPL Soziologie: Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt. Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen. Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Achtung: Laptops sind nicht als Hilfsmittel erlaubt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es werden sowohl deutsche als auch englische Texte in der LV verwendet. Englischkenntnisse sind daher notwendig um dem Stoff der LV zur Gänze folgen zu können.
Es werden Kenntnisse der soziologischen Paradigmen erwartet, da die Soziologie der Emotionen an diese anknüpft und sie weiterentwickelt.
Die Beurteilung setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
- Referat + aktive Teilnahme (30 Punkte)
- Film und Buch-Rezension (40 Punkte)
- Abschlussreflexion (30 Punkte)

Beurteilungsmaßstab:
1: 85-100 Punkte
2: 70-84 Punkte
3: 55-69 Punkte
4: 40-54 Punkte
5: 0-39 Punkte

Prüfungsstoff

Die Texte und das in der LV vorgetragene und diskutierte.

Literatur

Die Details zur Literatur werden ebenfalls auf Moodle bekannt gegeben:

Ahmed, Sara. (2013). The Cultural Politics of Emotion. New York: Routledge.

Bargetz, Brigitte; Sauer, Birgit. (2010). Politik, Emotionen und die transformation des politischen. Eine feministisch-machtkritische perspektive. Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 39(2), 141-55.

Clough, Patricia T. (2007). Introduction. In: Clough, Patricia T.; Halley, Jean (Hg.): The Affective Turn: Theorizing the Social. Durham: Duke University Press, 1-33.

Douglas, Mary. (1991). Wie Institutionen denken. 1. Auflage, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1-20, 111 – 120. (Kapitel 1, 2, und 9)

Flam, Helena. (1999). Soziologie Der Emotionen Heute. In: Klein, Ansgar; Nullmeier, Frank (Hg.): Masse — Macht — Emotionen: Zu Einer Politischen Soziologie Der Emotionen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 179-199.

Gould, Deborah. (2004). Passionate political processes: bringing emotions back into the study of social movements. In: Goodwin, Jeff, Jasper, James M. (Hg.): Rethinking social movements: Structure, meaning, and emotion. Lanham: Rowman & Littlefield Publishers, 155-176.

Illouz, Eva. (2011). Einleitung: das Elend der Liebe. In: Illouz, Eva (Hg.): Warum Liebe weh tut: eine soziologische Erklärung. Berlin: Suhrkamp Verlag, 9-38.

Jasper, James M. (2011). Emotions and Social Movements: Twenty Years of Theory and Research. Annual Review of Sociology, 37(1), 285-303. doi:10.1146/annurev-soc-081309-150015

Koschut, Simon. (2015). Macht Der Gefühle. Zur Bedeutung von Emotionen für die sozialkonstruktivistische Diskursforschung in den IB. Zeitschrift für Internationale Beziehungen, 22(2), 7-33. http://www.jstor.org/stable/24587958.

Neckel, Sighard. (2013). Arlie Russell Hochschild: Das gekaufte Herz. Zur Kommerzialisierung der Gefühle. In: Senge, Konstanze; Schützeichel, Rainer (Hg.): Hauptwerke der Emotionssoziologie. Wiesbaden: Springer VS, 168-175.

Polletta, Francesca; Jasper, James M. (2001). Collective identity and Social movements. Annual review of Sociology, 27(1), 283-305. doi:10.1146/annurev.soc.27.1.283

Pugh, Allison J. (2013). What Good Are Interviews for Thinking About Culture? Demystifying Interpretive Analysis. American Journal of Cultural Sociology, 1(1), 42-68. doi:10.1057/ajcs.2012.4

Zelizer, Viviana A. (2006). do markets poison intimacy?. Contexts, 5(2), 33-3. doi: 10.1525/ctx.2006.5.2.33

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 10.05.2023 12:27