Universität Wien

230125 SE Lektüreseminar: Solidaritätskonzepte in Sozialtheorie und Gesellschaftspolitik (2023W)

2.00 ECTS (1.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 27 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 11.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 25.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 08.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 22.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 06.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 10.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 24.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
"Solidarität" ist ein zentraler Begriff der Soziologie. Er wird zum einen für den Zusammenhalt der Gesellschaft verwendet, zum anderen für besondere soziale Beziehungen der gegenseitigen Unterstützung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert fand er im Fach wegen seiner Uneindeutigkeit und seiner politischen Konnotationen wenig Anwendung. Das hat sich im letzten Jahrzehnt geändert, weshalb man von einer Renaissance des Begriffs in der Soziologie sprechen kann. Zugleich greift auch die öffentliche und politische Diskussion stärker als früher auf den Begriff "Solidarität" zurück. Auffallend ist dabei , dass sich im Unterschied zu früher sehr verschiedene gesellschaftspolitische Lager bis hin zur extremen Rechten des Konzepts bedienen.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Tragfähigkeit und die Verwendungsweisen von "Solidarität" in den Sozialwissenschaften zu analysieren. Es soll erarbeitet werden, wie Solidarität in verschiedenen Sozialtheorien gefasst wird und welche Erkenntnismöglichkeiten das Konzept bietet. Im Hinblick auf den öffentlichen Diskurs werden ergänzend symbolische Kämpfe um den Solidaritätsbegriff behandelt.

Methode:
In einem ersten Schritt erfolgt eine empirische Annäherung an das Thema: Die Teilnehmer*innen lesen und diskutieren die Studie "Umkämpfte Solidaritäten - Spaltungslinien in der Gegenwartsgesellschaft" (Altreiter/Flecker et al., Promedia Verlag, Wien 2019). Das Buch ist bis zur Einheit am 25. 10. zu lesen! Einige Exemplare des Buches können bei Bedarf kostenlos bei Jörg Flecker (4. Stock, Raum 405, bitte per E-Mail anmelden) abgeholt werden.
In einem zweiten Schritt werden weitere soziologische Texte zum Konzept der Solidarität diskutiert, welche die verschiedenen theoretischen Zugänge aufzeigen. Parallel dazu führen die Teilnehmer*innen eine Literaturrecherche zur aktuellen Verwendung des Konzepts "Solidarität" in Spezialgebieten der Soziologie durch.
In einem dritten Schritt bereiten die Teilnehmer*innen Präsentationen und Seminararbeiten vor. Die Präsentationen sollen einander inhaltlich ergänzen. Dabei können jeweils die theoretischen und konzeptionellen Aspekte des Themas oder aber der empirische Forschungsstand in einem spezifischen Themengebiet (soziale Klassen, industrielle Arbeitsbeziehungen, Gender, Sozialstaat, Fluchtmigration etc.) stärker gewichtet sein.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Stellungnahme zum Text "Umkämpfte Solidaritäten" bis 23. Oktober 2023
Schriftliche Lektüreprotokolle zu weiteren Texten
Schriftliche Dokumentation der Durchführung und der Ergebnisse der Literaturrecherche
Aktive Beteiligung am Erfahrungsaustausch im Seminar
Mündliche Präsentation der Seminararbeit
Abgabe der schriftlichen Seminararbeit

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung ein "Notenrelevantes Gespräch" (Plausibilitätsprüfung) der abgegebenen schriftlichen Arbeit vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Schriftliche Stellungnahmen und Dokumentation: 20%
Aktive Beteiligung am Austausch: 20%
Präsentation: 20%
Seminararbeit: 40%

Prüfungsstoff

Literatur des Seminars

Literatur

ALTREITER, Carina, FLECKER, Jörg, PAPOUSCHEK, Ulrike, SCHINDLER, Saskja und Annika SCHÖNAUER (2019). Umkämpfte Solidaritäten. Spaltungslinien in der Gegenwartsgesellschaft (Wien: Promedia Verlag).
BAYERTZ, Kurt (ed.) (1999). Solidarity (Dordrecht, Kluwer).
DALLINGER, Ursula (2009): Die Solidarität der modernen Gesellschaft (Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften).
HONDRICH, Karl Otto, KOCH-ARZBERGER, Claudia (1992): Solidarität in der modernen Gesellschaft (Frankfurt am Main, Fischer Verlag).
LESSENICH; Stephan; REDER; Michael, SÜß, Dietmar (2020). Zwischen sozialem Zusammenhalt und politischer Praxis : Die vielen Gesichter der Solidarität. In: WSI-Mitteilungen 5 (2020), 319 - 326.
SMITH Christian and Katherine SORRELL (2014). On Social Solidarity“, in JEFFRIES Vicent, ed., The Palgrave Handbook of Altruism, Morality, and Social Solidarity: Formulating a Field of Study (New York, Palgrave Macmillan: 219-47).
STJERNØ Steinar (2005). Solidarity in Europe. The History of an Idea (Cambridge, Cambridge University Press).

Weitere Literatur wird bekanntgegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 20.09.2023 16:28