Universität Wien

230130 UK Wie sozial ist wissenschaftliches Wissen? (2015W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 22.10. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 29.10. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 05.11. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 12.11. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 19.11. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 26.11. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 03.12. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 10.12. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 17.12. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 07.01. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 21.01. 11:40 - 13:40 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Oft erscheint wissenschaftliches Wissen als Gegensatz zu Alltagswissen. Es bietet scheinbar die Möglichkeit, die 'Wahrheit' über die Welt zu erfahren. Unsere Gesellschaft setzt immer mehr auf solch 'objektives Wissen', um wichtige kollektive und individuelle Entscheidungen zu treffen. Soziale Prozesse der Wissensproduktion und damit einhergehende Unsicherheiten und Kontroversen werden oftmals 'unsichtbar' gemacht. Der Wissenschaftsphilosoph Ludwik Fleck hat sich schon vor über 70 Jahren mit der Frage befasst, wie wissenschaftliches Wissen sozial erzeugt wird und warum sich manche Erkenntnisse gegenüber anderen durchsetzen. In diesem einführenden Universitätskurs wollen wir Wissen und Fakten unters Mikroskop legen und dabei Wissensproduktion als sozialen Prozessen wieder sichtbar machen.
Wir setzen uns dabei unter anderem mit der Frage auseinander, inwiefern wissenschaftliches Wissen die 'Wahrheit' über unsere 'Wirklichkeit' liefern kann, beziehungsweise welche Wahrheit(en) dabei erzeugt werden. Dabei wollen wir auch die Unterscheidung von wissenschaftlichem und nicht-wissenschaftlichem Wissen hinterfragen. Im Zentrum des Kurses stehen weiters wissenschaftliche Kontroversen oder Unsicherheiten in Erkenntnisprozessen wie sie bspw. beim Thema Klimawandel diskutiert werden. Dabei werden in den Texten und Diskussionen im Kurs die sozialen Einflussfaktoren und gesellschaftliche Ordnungen (wie bspw. Geschlechterverhältnisse) diskutiert, welche dazu führen, dass sich manches Wissen gegenüber anderem durchsetzt. Unter anderem mit Hilfe von ethnographischen Laborstudien, sowie Forschung zu Zukunftsvorstellungen bzw. 'Verheißungen' der Wissenschaft, möchte das UK einen Blick darauf werfen, wie wissenschaftliches Wissen auch immer Teil und Produkt von sozialen Prozessen ist. Dabei wollen wir näher betrachten, wie wissenschaftliches Wissen und Tatsachen auf die Gesellschaft einwirken, diese verändern und aber auch von dieser verändert und geformt werden. Gegenwärtige Konzepte der Wissenschafts- und Technikforschung werden durch Inputs des Lehrveranstaltungsleiters vorgestellt und ausgewählte wissenschaftliche Texte zum Thema gelesen und diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen für die positive Beurteilung sind durchgehende Anwesenheit, aktive Teilnahme an den Diskussionen, Lesen der Pflichttexte zu den Lehrveranstaltungseinheiten, pünktliche Abgabe der Arbeitsaufgaben I und II sowie der Abschlussaufgabe: Stellungnahme zu einer wissenschaftlichen Kontroverse.
Zusammensetzung der Gesamtnote
25% Teilnahme an den Diskussionen in den Lehrveranstaltungseinheiten
30% Arbeitsaufgaben I und II; Inhalt und Aufbau der Texte, pünktliche Abgabe und ordentliches Layout
45% Abschlussaufgabe
Jede Teilleistung wird selbstständig bewertet. Anwesenheit, Pünktlichkeit in der Abgabe von Leistungen und die Einhaltung akademischer Standards werden vorausgesetzt, können sich aber im Fall der Nicht-Einhaltung negativ auf die Gesamtnote auswirken. Zum Erreichen einer positiven Note muss der gewichtete Durchschnitt der Teilnoten größer oder gleich 4,5 sein.
Anwesenheit
Es herrscht Anwesenheitspflicht. Es dürfen höchstens zwei Seminareinheiten (4h) versäumt werden. Darüber hinaus gehende Abwesenheiten können bis zu einer Gesamtsumme von maximal 8 Stunden durch mit der Lehrveranstaltungsleitung zu vereinbarende Zusatzleistungen und/oder Berücksichtigungen in der Note (Punktabzug) ausgeglichen werden. Die Entscheidung darüber trifft die Lehrveranstaltungsleitung.
Bei Abwesenheiten von mehr als acht Stunden, oder falls die Lehrveranstaltungsleitung bei Abwesenheiten über vier Stunden einem Ausgleich nicht zustimmt, kann die Lehrveranstaltung nicht mehr positiv absolviert werden und ist negativ zu beurteilen. Eine Ausnahme von dieser Regelung ist zu gewähren falls auf Seiten des/der Studierenden ein wesentlicher und unvorhersehbarer Grund für die Nicht-Teilnahme vorliegt. Dieser ist durch den Studierenden/die Studierende glaubhaft nachzuweisen. Bei Vorliegen eines solchen Grundes wird der/die Studierende ohne Note vom Kurs abgemeldet. Die Entscheidung darüber trifft der für das Erweiterungscurriculum zuständige Vize-Studienprogrammleiter.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Fleck, L. (1980 [1935]). Erkenntnistheoretische Folgerungen aus der vorgebrachten Geschichte eines Begriffes. In Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache (S. 31-70). Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Daston, L. (2001). Die Kultur der wissenschaftlichen Objektivität. In M. Hagner (Hrsg.), Ansichten der Wissenschaftsgeschichte. (S. 137-158). Frankfurt/Main: Fischer.
Knorr-Cetina, K. (2002): Was ist ein Labor? In Wissenskulturen. Ein Vergleich naturwissenschaftlicher Wissensformen (S. 45-67). Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Collins, H. & Pinch, T. (2001) 'ACT UP'. Heilmethoden gegen AIDS und der Laie als Fachmann. In Der Golem der Technologie (S. 169-202). Berlin: Berlin Verlag.
Collins, H., & Pinch, T. (1999). Der Keim des Anstoßes: Louis Pasteur und die Ursprünge des Lebens. In Der Golem der Forschung (S. 101-114). Berlin: Berlin Verlag.
Lachmund, J. (1996) Die Erfindung des ärztlichen Gehörs. Zur historischen Soziologie der stethoskopischen Untersuchung. In C. Borck (Hrsg.) Anatomien medizinischer Erkenntnis (S. 55-85). Frankfurt/Main: Fischer.
Schiebinger, L. (1993). Der Unterschied geht tiefer: Die wissenschaftliche Suche nach dem Unterschied zwischen den Geschlechtern. In Schöne Geister. Frauen in den Anfängen der modernen Wissenschaft (S. 268-297). Stuttgart: Klett-Cotta.
Rose, N. (2012) Demokratie in den heutigen Biowissenschaften. In M. Hagner (Hrsg.) Wissenschaft und Demokratie. Berlin: Suhrkamp Verlag.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39