Universität Wien

230134 UE Spezielle multivariate Analyseverfahren in den Sozialwissenschaften (2023W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 22 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 16.10.2023: die Einheiten am 4.12.2023 und 29.01.2024 werden verlängert angeboten.

Montag 09.10. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 16.10. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 23.10. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 30.10. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 06.11. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 13.11. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 20.11. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 27.11. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 04.12. 13:15 - 16:30 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 11.12. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 08.01. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 15.01. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 22.01. 13:15 - 15:15 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33
Montag 29.01. 13:15 - 16:30 Class Room 4 ZID UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-O1-33

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt der Lehrveranstaltung ist eine Einführung in 1) eine Reihe zentraler multivariater statistischer Auswertungsverfahren, 2) die Anwendung mit der freien Statistiksoftware R und 3) die wissenschaftliche reproduzierbare Arbeitsweise bei der Analyse und Berichtserstellung.

Multivariate Verfahren sind speziell für die Analyse von Daten aus nicht-experimentellen Untersuchungen unerlässlich und fester Bestandteil der quantitativ-statistischen sozialwissenschaftlichen Werkzeugkiste. Komplexe soziale Phänomene lassen sich nicht einfach messen und und erklären. Entsprechend braucht es bei der Erhebung mehrere Indikatoren um diese zu erheben und bei der Analyse mehrerer/vieler aus theoretischer Sicht erklärender Merkmale. Multivariate Verfahren können zur Messung von Phänomenen eingesetzt werden: Mittels explorativer Faktorenanalyse kann eine Menge korrelierender Indikatoren auf eine kleinere Anzahl von Faktoren verdichtet werden, was z.B. bei der Messung komplexer Phänomene mittels mehrerer Indikatoren genützt wird. In multiplen Regressionsmodellen kann untersucht werden, wie sich mehrere Einflussgrößen auf die Variation einer bestimmten abhängigen Größe auswirken. Die Effekte der einzelnen erklärenden Variablen werden dabei gemeinsam und kontrolliert für den Einfluss der jeweils anderen Variablen im Modell geschätzt und getestet. Die Wahl des Regressionsverfahrens ist u.a. vom Skalenniveau und der Verteilung des zu erklärenden Merkmals abhängig, wobei sich auf Seiten der erklärenden Merkmale alle Skalenniveaus in die Modelle integrieren lassen und auch auch komplexe Interaktionen zwischen Merkmalen modelliert werden können.

Durch die Anwendung von Statistiksoftware ist es sehr einfach zu Ergebnissen zu kommen - allerdings: um gültige Ergebnisse zu erhalten und diese auch korrekt interpretieren und berichten zu können, benötigen die AnwenderInnen fundiertes Wissen über die Idee, die Einsatzmöglichkeiten, die Voraussetzungen und die Rechen- und Funktionsweise der Verfahren, sowie über die Interpretierbarkeit und Interpretation der Ergebnisse, die möglichen Aussagen (und die Aussagereichweite), und jene Teile der Analyse und der Ergebnisse, die zu berichten sind, damit die KollegInnen der scientific community die Qualität der Untersuchung einschätzen können.

In der LV wird eine Auswahl multivariater Analyseverfahren besprochen und praktisch angewendet. Der Schwerpunkt der LV liegt auf regressionsanalytischen Verfahren (lineare, logistische Regression), deren Grundlagen und deren praktischer Anwendung. Behandelt werden weiters Hauptkomponenten- und Faktorenanalyse, sowie Reliabilitätsanalysen für die Skalierung.

Datengrundlage sind unterschiedliche, für wissenschaftliche Zwecke frei verfügbare Datensätze wie z.B. der European Social Survey (ESS). Um die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse sicherzustellen wird, wie in der (guten) wissenschaftlichen Praxis üblich, nicht mit Maus und Menü, sondern mittels Programmierung gearbeitet: so erfolgt der Vortrag anhand von Beispielen, die per Programmcode ausgeführt werden, und bei den Übungsaufgaben ist auch der entsprechende Programmcode abzugeben. Die Einführung in diese Arbeitsweise ist Inhalt der ersten Einheiten. Die praktische Arbeit erfolgt mit der Statistiksoftware R, die als Programmiersprache sehr flexibel ist und eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Programmen aufweist, aber auch einen etwas höheren Einarbeitungsaufwand. Die Benutzung wird im Laufe der LV an Beispielen erklärt und in Übungen und im Selbststudium außerhalb der LV-Einheiten vertieft.

Ziel der LV ist es, die TeilnehmerInnen in die Lage zu versetzen zu einer Fragestellung das jeweils passende Verfahren auszuwählen, korrekt und nachvollziehbar anzuwenden, und die Ergebnisse inhaltlich und formal korrekt sowie hinreichend genau zu berichten. Die TeilnehmerInnen sollen nach der LV auch in der Lage sein, die Anwendung und die Ergebnisse der vorgestellten Verfahren in der Fachliteratur kritisch zu beurteilen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die LV Einheiten gliedern sich jeweils in einen Vorlesungs-/Diskussionsteil, in dem die Inhalte besprochen werden und einen Übungsteil, in dem das Besprochene praktisch umgesetzt wird. Zwischen den LV-Einheiten sind vorgegebene Übungsbeispiele aus- und Literatur sowie andere Inhalte (z.B. Videos) durchzuarbeiten. Die TeilnehmerInnen sollten in der Lage sein, die ausgearbeiteten Übungsbeispiele in der LV zu präsentieren und Fragen zur Literatur zu beantworten oder zu stellen. Eine der Übungen, die Anwendung der behandelten Verfahren auf eine selbst zu entwickelnde Fragestellung, erstreckt sich über das Semester und ist in einer Gruppe zu bearbeiten.

Zur Mitte und zum Ende des Semesters gibt es jeweils eine schriftliche Wiederholung mit theoretischen Fragen und praktischen Beispielen (z.B. Berechnungen, Interpretation von Ergebnissen). In die Benotung fließt sowohl die Leistung bei den schriftlichen Wiederholungen, als auch die Beurteilung der Übungsbeispiele ein.

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung ein "Notenrelevantes Gespräch" (Plausibilitätsprüfung) der abgegebenen schriftlichen Arbeit vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für die Beurteilung werden die
Ergebnisse der Übungsbeispiele (Gewicht: 40%) und
der schriftl. Wiederholungen (60%) herangezogen.

Die Übungsbeispiele sind pünktlich zu den jeweils angegebenen Fristen abzugeben. Für eine positive Benotung sind Übungsbeispiele und schriftliche Wiederholungen jeweils in Summe positiv zu absolvieren, d.h. es muss jeweils zumindest die Hälfte der möglichen Punkte erreicht werden.
Weiters sind für eine positive Beurteilung maximal zwei Fehltermine zulässig.

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff sind alle vermittelten und in den Übungen und der vorgegebenen Literatur erarbeiteten Inhalte, die Anwendung der vorgestellten Verfahren, inkl. Prüfung der Voraussetzungen, der Berechnung und der technisch-statistischen und inhaltlichen Interpretation der Ergebnisse.

Literatur

- Wickham, Cetinkaya-Rundel, Grolemund R for Data Science. https://r4ds.hadley.nz/
- Sauer (2019) Moderne Datenanalyse mit R. Wiesbaden: Springer Gabler https://www.springer.com/de/book/9783658215866
- Urban, Mayerl (2018) Regressionsanalyse: Theorie, Technik und Anwendung. 5. Aufl. Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss. https://www.springer.com/de/book/9783658019143
- Behnke (2015) Logistische Regressionsanalyse. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden http://link.springer.com/10.1007/978-3-658-05082-5
- Backhaus et al. (2016) Multivariate Analysemethoden: Eine anwendungsorientierte Einführung (14. Aufl.), Berlin: Springer Gabler, http://www.springer.com/de/book/9783662460757
- Windzio (2013) Regressionsmodelle für Zustände und Ereignisse. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden http://link.springer.com/10.1007/978-3-531-18852-2
weitere Literatur wird in der LV bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: Ausschließlich für das Pflichtmodul MA M Methoden

Letzte Änderung: Mo 16.10.2023 14:47