Universität Wien

230143 VO+SE Gesundheit und Gender: Feministische Perspektiven in den Gesundheitswissenschaften (2010W)

6.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 15.10. 10:00 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 29.10. 10:00 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 12.11. 10:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 03.12. 09:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 21.01. 10:00 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Erkenntnisse aus den Gesundheitswissenschaften werden in Verbindung mit Ergebnissen aus der Feministischen Theorie und Praxis dargestellt.

In der LV wird "Gesundheit" als ein Ergebnis des Wirkungsgeflechts von "sex" und "gender" analysiert, welches die Lebensverläufe von Frauen und Männern beeinflusst: Fokussiert werden hierbei sowohl individuelle Auswirkungen respektive "Problematiken" als auch - auf theoretischer Ebene - die Verbindung mit neuesten Erkenntnissen aus der feministischen Theoriebildung.
Geschlechtsspezifische Dimensionen der Gesundheitswissenschaften werden ergänzt um aktuelle Erkenntnisse aus der feministischen Theoriebildung mit dem Ziel, die Bedeutungskraft geschlechtsspezifisch prägender Mann-/ Fraubilder darzustellen, zu analysieren und fruchtbar zu machen für die Entwicklung geschlechtsspezifischer Unterrichts- und Erziehungsmodelle in der Gesundheitsförderungsforschung, sowie die Miteinbeziehung ihrer weiteren Ergebnisse in die gesundheitswissenschaftliche Perspektivenbildung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. regelmäßige Anwesenheit,
2. aktive Mitarbeit/ Diskussionsbeteiligung,
3. schriftliche oder mündliche Prüfung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Beleuchtung und Definition der vielfältigen Dimensionen und Gründe für genderspezifische Unterschiede in Diagnostik, Behandlung und Therapie. Diese Fakten werden umrahmt von weiteren gesellschaftspolitischen und medizinhistorischen Einflüssen, wozu u.a. die Pathologisierung, Psychologisierung und Psychiatrisierung "kranker Weiblichkeit" zählt, welche sich in medizinischer "Conclusio" in einer erhöhten Verordnungsrate von Psychopharmaka an Frauen darstellt.
Übertragung von Erkenntnissen aus der Feministischen Theoriebildung auf frauengesundheitspolitische Inhalte, vice versa.
Neueste Erkenntnisse im Bereich der Feministischen Theoriebildung werden verbunden mit gesundheitswissenschaftlichen Analysen mit dem Ziel, deren geschlechtsspezifische Implikationen deutlich zu machen.
Die vielfältigen Wirkungsweisen der Kategorien "sex" und "gender" werden mit Fokus auf zukünftige gesundheitliche Entwicklungspotenziale analysiert und für weitere gesundheitswissenschaftliche und praktische Zugänge aufgearbeitet.

Prüfungsstoff

Vortrag, plenare Diskussionen, Kleingruppenarbeiten. Selbstständige Aufbereitung eines Teils der LV-Inhalte zur gemeinsamen Diskussion, Literatur wird bereitgestellt.

Literatur

Bereswill, Mechthild/ Meuser, Michael/ Scholz, Sylka (Hg.): Dimensionen der Kategorie Geschlecht: Der Fall Männlichkeit. Münster 2007.
Frauen beraten Frauen (Hg.): Feministische Beratung und Psychotherapie. In Anerkennung der Differenz. Gießen 2010.
Hurrelmann, Klaus/ Kolip, Petra: Geschlecht, Gesundheit und Krankheit. Männer und Frauen im Vergleich. Bern 2002.
Kolip, Petra/ Altgeld, Thomas: Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Prävention. Theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis. Weinheim und München 2006.
Kolip, Petra/ Lademann, Julia (Hg.): Frauenblicke auf das Gesundheitssystem. Frauengerechte Gesundheitsversorgung zwischen Marketing und Ignoranz. Weinheim und München 2010.
Kuhlmann, Ellen/ Kolip, Petra: Gender und Public Health. Grundlegende Orientierungen für Forschung, Praxis und Politik. Weinheim und München 2005.
Mauerer, Gerlinde (Hg.): Frauengesundheit in Theorie und Praxis. Feministische Perspektiven in den Gesundheitswissenschaften. Bielefeld 2010.
Meuser, Michael: Geschlechterverhältnisse im Wandel. Männlichkeit im Spannungsfeld von Hegemonie und Egalität. In: Lehner, Erich/ Schnabl, Christa (Hg.): Gewalt und Männlichkeit. Männerforschung Bd.1, Wien 2007, 45-66.
Scheele, Sebastian: Geschlecht, Gesundheit, Gouvernementalität. Selbstverhältnisse und Geschlechterwissen in der Männergesundheitsförderung. Sulzbach/ Taunus 2010.
Wolf, Hilde/ Endler, Margit/ Wimmer-Puchinger, Beate (Hg.): Frauen - Gesundheit - soziale Lage. Wien 2009.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: MA F Gesundheit oder MA EF Erweiterung einer gewählten Forschungsspezialisierung | in 121: Angewandte Soziologie (Praxisfelder), 3. Abschnitt

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39