Universität Wien

230145 SE Soziologie der Krise und der Statusängste (2023S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 01.03. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 08.03. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 15.03. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 22.03. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 29.03. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 19.04. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 26.04. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 03.05. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 10.05. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 17.05. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 24.05. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 31.05. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 14.06. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 21.06. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 28.06. 08:00 - 09:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Mit welchen soziologischen Konzepten und Diagnosen können wir gegenwärtige krisenhafte Veränderungen – Prozesse wie Automatisierung, Deindustrialisierung, pandemiebedingte Arbeitsmarktschocks, Energiekrise und Klimakrise – systematisch fassen? Das Seminar nähert sich dem Problem, wie Personen und unterschiedliche Gruppen in der Gesellschaft solche krisenhafte Frakturen wahrnehmen und mit ihnen umgehen, aus kultur- und ungleichheitssoziologischer Perspektive. Im Kontext von krisenhaften Umbrüchen lautet dabei eine zentrale Frage, welche sozialen und ökonomischen Erfahrungen von Personen und Personengruppen kollektiv gemacht (oder imaginiert) werden und als solche auch kollektiv repräsentiert, narrativiert, und zur Grundlage sozialen Handelns erhoben werden. Dabei spielt Temporalität, im Sinne einer Dynamik von Erfahrungen und Erwartungen, eine zentrale Rolle.
Das Seminar zielt auf die Verknüpfung von Makro- und Mikroebenen der Betrachtung und Analyse. Zu diesem Zweck vereint es unterschiedliche Konzepte und Ansätze: Theorien aus dem Bereich der historisch orientierten Sozialwissenschaft (moral economy und cleavage Theorien) und Theorien und Modelle von sozialem Status und symbolichen Grenzziehungen (Pierre Bourdieu, Cecilia Ridgeway, Michèle Lamont), sowie auch zeitsoziologische und kultursoziologische Perspektiven auf Moral, Verlust und Nostalgie. Im Seminar werden auch zentrale Akteure der Mobilisierung von Gefühlen rund um Statusangst und -verlust (insbesondere rechtspopulistische Parteien) und ihre Strategien mit Blick auf die neuere empirische Forschung dazu aufgegriffen.
Studierende erlernen die Kompetenz, verschiedene Stränge der Literatur miteinander zu verknüpfen. Mit diesen konzeptionellen Werkzeugen sollen Studierende eine eigenständige Forschungsfrage entwickeln und im Seminar verfolgen. Die Methoden umfassen gemeinsame Diskussionen, Präsentationen im Seminar, Feedback von Studierenden zu den Forschungsfragen von anderen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Aktive Mitarbeit und regelmäßige Teilnahme
• Lektüre der Texte/Textausschnitte
• Präsentation eines Forschungsthemas in der Gruppe
• Vorstellung der eigenen Forschungsfrage in einer Sitzung Ende Mai
• Abgabe einer Seminararbeit am Ende der Lehrveranstaltung

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht. Für eine positive Beurteilung sind neben der regelmäßigen und aktiven Beteiligung an den Sitzungen folgende Teilleistungen zu erbringen:
• Vorbereitung und Diskussion der Seminarliteratur (20%)
• Präsentation eines Forschungsthemas in der Gruppe (20%)
• Vorstellung der Forschungsfrage für die Seminararbeit (10%)
• Seminararbeit (50%) zu den im Seminar besprochenen Themen. Die genauen inhaltlichen und formalen Anforderungen der Arbeit werden in der LV bekannt gegeben.

Prüfungsstoff

Pflichttexte des Kurses
Inhalte der Diskussionen im Kurs
Die genaue Basislektüre zur Vorbereitung der jeweiligen Sitzungen wird im Seminar bekannt gegeben.

Literatur

Elliot, R. (2019). The Sociology of Climate Change as a Sociology of Loss, European Journal of Sociology 58 (3), 301-337
Gest, J., Reny, T., & Mayer, J. (2018). Roots of the radical right: Nostalgic deprivation in the United States and Britain. Comparative Political Studies 51(13), 1694–1171.
Hochschild, A. R. (2016). Strangers in their own land: Anger and mourning on the American Right. New York: The New Press.
Kriesi, H., Kitschelt, H., Beramendi, P., Häusermann, S. (Hrsg.) (2015). The Politics of Advanced Capitalism. Cambridge: Cambridge University Press (Auszüge).
Lamont, M. (2000). The Dignity of Working Men: Morality and the Boundaries of Race, Class, and Immigration. Cambridge: Harvard University Press (Auszüge).
Norris, P., und Inglehart, R. (2019). Cultural Backlash. Trump, Brexit, and Authoritarian Populism New York: Cambridge University Press (Auszüge).
Ridgeway, C. (2019). Status: Why is Everywhere. Why does it matter? New York: Russell Sage Foundation (Auszüge).
Tavory, I. und Wagner-Pacifici, R. (2022). Climate Change as an Event. Poetics 93.
Thompson, E.P. (1963). The Making of the English Working Class. New York: Vintage (Auszüge).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt.

Letzte Änderung: Di 21.02.2023 18:29