Universität Wien

230145 SE Wohnen ist mehr als Wohnen. Zur Soziologie der Wohnungsfrage (2024S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 07.03. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 14.03. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 21.03. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 11.04. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 18.04. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 25.04. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 16.05. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 23.05. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 06.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 13.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 20.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 27.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vor gut 75 Jahren veröffentliche Louis Wirth einen Artikel mit dem Titel "Wohnen als soziologisches Forschungsgebiet". Darin bezeichnet der berühmte Stadtsoziologe der Chicago School Wohnen als eine soziale Aktivität, die von drei "bedeutenden soziologischen Aspekten" geprägt sei: gesellschaftliche Werte (die die Vorstellungen von dem widerspiegeln, was als "gutes Wohnen" bezeichnet wird), Gemeinschaftsleben (das die Abhängigkeit vom Standort widerspiegelt) und öffentliche Politik (die Art und Weise, wie das Wohnen geregelt und bereitgestellt wird). Bereits Friedrich Engels hatte, 75 Jahre vor Wirth, dafür plädiert, die Lösung der Wohnungsfrage nicht der Stadtplanung, Ökonomie oder Architektur zu überlassen, sondern soziologisch, also analytisch und herrschaftskritisch zu fassen. Das Spannungsverhältnis von Alltagserfahrung (alle können mitreden, bezieht sich Wohnen doch auf ein Grundbedürfnis sowie auf eine Quelle von Identität und Zugehörigkeit) und politischer Ökonomie (die Wohnungsfrage als gesellschaftlich erzeugtes soziales Problem) ist radikal und bildet auch für die Lehrveranstaltung einen fortlaufenden Bezugspunkt. Lektüre und Diskussion einschlägiger theoretischer Schriften und empirischer Forschungen öffnen Bezüge zu Themen wie Ungleichheit und Segregation, Diskriminierung, Verteilungsgerechtigkeit oder Wohnungslosigkeit; zugleich bietet das Seminar einen Raum, eigene Erfahrungen und Praktiken des Wohnens einzuordnen und alternative Modelle (historisch und aktuell) zur Diskussion zu stellen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Teilnahme (inkl. kleinere Präsentationen und vorbereiteten Diskussionsbeiträgen), Pflichtlektüre mit schriftlichen Reflexionen, individuelle Seminararbeit zu einem im Seminar behandelten Thema

Erlaubte Hilfsmittel: Wissenschaftliche Literatur. Die Anwendung von KI (z.B ChatGPT) für die Produktion der Texte ist nicht erlaubt.

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Aktive Mitarbeit mit kleineren Präsentationen und vorbereiteten Diskussionsbeiträgen (Anteil an der Beurteilung: 30%)
- Schriftliche Reflexionen zur Pflichtlektüre (Anteil an der Beurteilung: 30%)
- Verfassen einer schriftlichen Abschlussarbeit (Einzelarbeit) (Anteil an der Beurteilung: 40%)
- Es besteht Anwesenheitspflicht. Abwesenheiten müssen plausibel begründet und rechtzeitig bekannt geben werden
- Mindestanforderung für die positive Beurteilung ist die Erfüllung aller Aufgaben gemäß den Vorgaben, sowie das Verfassen einer Abschlussarbeit am Ende des Semesters.

Prüfungsstoff

Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben

Literatur

Für den Einstieg ist die nachfolgend genannte Lektüre empfohlen. Weitere Literaturhinweise werden im Laufe des Semesters bekannt gegeben:

Engels, Friedrich. 1962 [1872/73]. Zur Wohnungsfrage. In: Karl Marx/Friedrich Engels. Werke. Band 18, Berlin: Dietz Verlag, 209-287.
Güntner, Simon, Hauser, Juma, Lehner, M. Judith, & Christoph Reinprecht (Hrsg.) (2023), The Social Dimension of Social Housing. Leipzig: Spector Books.
Häußermann, Hartmut & Walter Siebel. 1997. Soziologie des Wohnens. Eine Einführung in Wandel und Ausdifferenzierung des Wohnens. Weinheim: Juventa.
Reinprecht, Christoph. 2022. The local dimension of housing policies. In: Yuri Kazepov, Eduardo Barberis, Roberta Cucca & Elisabetta Mocca (Hrsg), Handbook of Urban Social Policies. Cheltenham: Edward Elgar, 170-186.
Wirth, Louis. 1947. Housing as a Field of Sociological Research. American Sociological Review 12 (2), 137-143.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt bzw. mit dem Betreuer oder der Betreuerin abgesprochen wurde.

Letzte Änderung: Mo 05.02.2024 15:06