Universität Wien

230146 SE Urban Care und soziale Ungleichheit (2023S)

Fremde / * / LGBTQ / * prekäre Wohnviertel / * / Caring und Materialitäten

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 10.03. 13:15 - 16:30 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 24.03. 13:15 - 16:30 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 21.04. 13:15 - 16:30 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 05.05. 13:15 - 16:30 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 19.05. 13:15 - 16:30 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 26.05. 13:15 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 30.06. 13:15 - 16:30 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der internationalen Stadtforschung werden seit einigen Jahren verstärkt empirische Forschungen betrieben, die einen expliziten Bezug zu den Konzepten „Care“ oder „Caring“ aufweisen, die vor allem in der feministischen Forschung als Schlüsselbegriffe thematisiert werden. Dabei geht es keineswegs um den genuinen Aktivitätsbereich des Sorgens etwa im Pflegebereich oder der Kindererziehung. Vielmehr wird der Fokus auf die Fragen gerichtet, inwiefern die Stadträume selbst Merkmale aufweisen, die einer freien Entfaltung eines sorgsamen Umgangs mit sich und anderen ermöglichen oder begrenzen, wie Praxen des Caring beschaffen sind und in welchem Zusammenhang sie zu sozialer Ungleichheit stehen. Ziele des Seminars sind, die grundlegenden theoretischen Aspekte der Schlüsselbegriffe dieser Forschungsperspektive und die Vielfalt gesellschaftlicher Phänomene, die mithilfe dieser Perspektive in der Forschung adressiert wird, herauszuarbeiten und kritisch vor dem Hintergrund von Ansätzen sozialer Ungleichheit zu diskutieren. Im Anschluss an die Thematisierung zentraler theoretischer Ansätze und Konzepte der Ungleichheitsforschung (Grusky) und der Forschung zu Care (Tronto, Mol und andere) stehen deshalb empirische Studien, die Caring-Aktivitäten gegenüber, zusammen mit oder von Fremden, Geflüchteten oder Mitgliedern von LGBTQ-Communities thematisieren oder Caring-Aktivitäten im Zusammenhang mit prekärem Wohnen, heruntergekommenen Wohnvierteln, Gentrifizierungsprozessen und in Bezug auf Materialitäten fokussieren.
Die LV wird durch Inputs seitens des Lehrenden und der Studierenden, Präsentationen der Studierenden, Arbeit in Kleingruppen sowie Plenumsdiskussionen gestaltet. Die Unterrichtssprache ist deutsch.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit im Verlauf der Sitzungen, Seminararbeit, Abgabe von kurzen Zusammenfassungen oder mind maps zur Seminarliteratur.

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
-Anwesenheitspflicht, Studierende dürfen zwei Sitzungen unentschuldigt fehlen.
-selbständige Beantwortung textbezogener Fragestellungen, -Gruppenarbeit, -aktive Beteiligung in den Sitzungen,
-Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Seminararbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.

Beurteilungsmaßstab:
-kurze Textzusammenfassungen oder mindmaps zur Seminarliteratur: max. 28 Punkte
-Seminararbeit: max. 44 Punkte (vorgegebener/vereinbarter Abgabetermin ist einzuhalten)
-Beteiligung in den Diskussionsphasen (Konstruktive, fachlich richtige Beiträge und Engagement bei der Besprechung der Präsentationen): max. 28 Punkte
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 100-91 Punkte
2 (gut) 90-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

mindestens die im Seminar behandelt Literatur

Literatur

Auswahl:
Blonk, Laurine, Margo Trappenburg, Femmianne Bredewold (2022): ‚I can’t just go up to a person to ask what‘s going on.‘ How Dutch urbanites‘ accounts of non-engagement enhance our understanding of urban care. Urban Studies 59(6): 1185-1201.
Bowlby, Sophie (2012): Recognising the time-space dimensions of care: caringscapes and carescapes. Environment and Planning A 44: 2101-2118.
Catungal, John Paul, Benjamin Klassen, Robert Ablenas, Sandy Lambert, Sarah Chown, Nathan Lachowsky (2021): Organising care and community in the era of ‘gay disease’: Gay community responses to HIV/AIDS and the production of differentiated care geographies in Vancouver. Urban Studies 58(7): 1346-1363.
Grusky, David B. (2001): The Past, Present, and Future of Social Inequality. 3-51. In: Grusky, David B. (ed.): Social Stratification: Class, Race, and Gender in Sociological Perspective. Boulder: Westview.
Huey, Laura, Thomas Kemple (2007): ‘Let the Streets Take Care of Themselves`: Making Sociological and Common Sense of ‘Skid Row’. Urban Studies 44(12): 2305-2319.
Kullman, Kim (2014): Children, urban care, and everyday pavements. Environment and Planning A 46: 2864-2880.
Lancione, Michele (2014): Assemblages of care and the analysis of public policies on homelessness in Turin, Italy. City 18(1): 25-40.
Mol, Annemarie, A. Hardon (2021): Caring: A fluid concept for adaptable engagements. pp. 185-205; in: J. Bowen; N. Dodier (eds.): Pragmatic inquiry: Critical concepts for social sciences. Routledge: London.
Power, Emma R. (2019): Assembling the capacity to care: Caring-with precarious housing. Trans. Int. Br. Geogr. 44: 763-777.
Power, Emma R. (2022): Shadow care infrastructures: Sustaining life in post-welfare cities. Progress in Human Geography 46(5): 1165-1184.
Rishbeth, Clare, Ben Rogaly (2018): Sitting outside: Conviviality, self-care and the design of benches in urban public space. Trans. Inst. Br. Geogr. 43: 284-298.
Sánchez, Isabel Gutièrrez (2022): Dwelling as politics: An emancipatory praxis of/through care and space in everyday life. EPD: Society and Space 0(0) : 1-18.
Tronto, Joan C. (2013): Caring Democracy – Markets, Equility, and Justice. New York University Press: New York.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt.

Letzte Änderung: Di 21.02.2023 18:29