Universität Wien

230148 SE Viertelgeschwister, Alien-Stiefeltern und "richtige" Familien: Kindliche Perspektiven auf Scheidung (2024S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 04.03. 15:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 11.03. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 08.04. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 22.04. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 06.05. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 03.06. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 17.06. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die familiensoziologische Forschung zum Thema Scheidung und Trennung hat sich bisher vor allem auf die Perspektiven von Erwachsenen konzentriert. In den letzten Jahren wurden zunehmend auch die Sichtweisen von Kindern, die selbst eine elterliche Trennung erleben oder erlebt haben, berücksichtigt. Kaum erforscht sind allerdings die Perspektiven von Kindern auf Scheidung und Trennung unabhängig von ihrem familialen Hintergrund. Das hat vor allem mit einer sich (langsam) verändernden Konzeption von Kindern zu tun: Kinder wurden lange als passive Mitglieder ihrer Familien betrachtet; erst spät wurde ihnen eine Rolle als aktiv handelnde Akteur:innen und Mitgestalter:innen des Familienlebens zugestanden.

Im Seminar beschäftigen sich die Studierenden ausgehend von dieser Sichtweise mit der Frage, wie Kinder Familien, Scheidung und Trennung sehen - unabhängig davon, ob ihre eigenen Eltern getrennt bzw. geschieden sind oder nicht. Der Fokus der Lehrveranstaltung liegt auf der Auswertung vorhandener Daten, die im Rahmen von zwei Forschungsprojekten erhoben wurden. Die Studien SMiLE ("Scheidung mit Illustrationen erforschen") und CoCa ("Concept Cartoons - Was kommt nach der Scheidung?") setzten sich zum Ziel, die Perspektiven von Kindern auf Familien, Scheidung und Trennung mit kindgerechten, ermächtigenden und partizipativen Methoden zu erforschen (Informationen siehe: https://smile.univie.ac.at/). Erhoben wurden die Perspektiven von Volksschüler:innen (3. und 4. Schulstufe) mittels der innovativen Methode der Concept Cartoons; weiters wurden unterschiedliche didaktische Methoden, Gruppendiskussionen, Einzelinterviews und Zeichnungen verwendet. Die Kinder diskutierten beispielsweise folgende Fragen: Was ist eine Familie? Warum trennen sich Eltern überhaupt? Kann man eine Ehe mit Geschenken retten? Was ist ein Halbgeschwister? Wie viel Mitspracherecht sollen Kinder bei einer Scheidung oder Trennung haben? Was sind Stiefeltern und welche Rolle haben sie in einer Familie?

Im Seminar haben Studierende die Möglichkeit, diese kindlichen Perspektiven kennenzulernen. Sie entscheiden sich für einen inhaltlichen Fokus, wählen aus unterschiedlichen Daten aus und forschen in Gruppen zu einem Thema (z.B. Trennungsgründe aus Kinderperspektive). Durch eine genaue Auseinandersetzung mit kindlichen Sichtweisen lernen Studierende aus diesen Deutungen zu Familien und erweitern ihren eigenen familiensoziologischen Blick.
Nach einer genauen Vorstellung der beiden Forschungsprojekte und des Datenkorpus diskutieren wir mögliche Forschungsthemen, Auswertungsmethoden und Analysestrategien. Die Themenfindung, Auswahl und Analyse des Materials erfolgt in Gruppen und wird laufend diskutiert und begleitet. In der letzten Einheit der Lehrveranstaltung präsentieren die Studierenden ihre Ergebnisse. Abschließend verfassen die Studierenden eine Seminararbeit in der Gruppe zu den Ergebnissen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel


- Aktive Mitarbeit
- Erstellung und Abgabe von schriftlichem Kurzkonzept, Zwischenbericht und Endbericht (Gruppenarbeit)
- Präsentation der Analyseergebnisse

Erlaubte Hilfsmittel: Wissenschaftliche Fachliteratur sowie Daten aus den Forschungsprojekten. Die Verwendung von KI-Tools (z.B. ChatGPT) zum Verfassen von Texten ist in der Lehrveranstaltung nicht erlaubt.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Aktive Mitarbeit (geht zu 20% in die Beurteilung ein)
- rechtzeitige Abgabe von schriftlichen Teilleistungen (geht zu 30% in die Beurteilung ein)
- Präsentation der Ergebnisse (10%)
- schriftliche Endbericht (40%)

Es besteht Anwesenheitspflicht. Maximal ein Seminartermin darf versäumt werden.

Jede der Teilleistungen muss erbracht werden, um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen.

Prüfungsstoff

Literatur

Zum Einlesen empfohlen (weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben):

Arránz Becker, O. (2023). Determinanten und Konsequenzen von Trennung und Scheidung. In O. Arránz Becker, K. Hank, & A. Steinbach (Eds.), Handbuch Familiensoziologie. Wiesbaden: Springer VS. 511-541.
Walper, S., Amberg, S., & Langmeyer, A. (2020). Familien mit getrennten Eltern. In J. Ecarius & A. Schierbaum (Eds.), Handbuch Familie: Gesellschaft, Familienbeziehungen und differentielle Felder. Wiesbaden: Springer VS. 1-19.
Zartler, U. (2021). Children and Parents after Separation. In N. F. Schneider & M. Kreyenfeld (Eds.), Research Handbook on the Sociology of the Family Cheltenham: Edward Elgar. 300-313.
Zartler, U., Kogler, R., & Zuccato-Doutlik, M. (2020). Kindliche Konzepte über Scheidung und Trennung. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 40(1), 81-98.
Zartler, U., Erben-Harter, S., Parisot, V., Kogler, R., & Zuccato-Doutlik, M. (2024). Concept Cartoons. Methodische Grundlagen und Umsetzung in der Familienforschung. Weinheim: Beltz Juventa.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt bzw. mit dem Betreuer oder der Betreuerin abgesprochen wurde.

Letzte Änderung: Fr 05.04.2024 12:06