Universität Wien

230150 WS Gesellschaftsdiagnosen: "Professionelle Hilfe in der Gegenwartsgesellschaft" (2010W)

Formen, Felder und Widersprüche von Fürsorge, Pflege und Erziehung

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

beschränkte TeilnehmerInnenzahl; maximal 40

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 08.10. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 15.10. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 22.10. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 29.10. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 05.11. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 12.11. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 19.11. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 26.11. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 03.12. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 04.12. 09:00 - 13:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Samstag 04.12. 13:00 - 14:30 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Freitag 14.01. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 21.01. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 28.01. 11:15 - 12:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Einkommenspolarisierungen und gesellschaftliche Spaltungen der Gegenwartsgesellschaft bedingen einen Wandel genauso wie eine zunehmende Bedeutung der Bereiche öffentlicher Fürsorge, Pflege und Erziehung. in Gestalt von professionellen personenbezogenen Hilfen. Auch kennzeichnen widersprüchliche Entwicklungs- und Debattenstränge (so zum Beispiel Akademisierungs- und Professionalisierungstendenzen gleichermaßen wie Deprofessionalisierungserscheinungen) das im öffentlichen Diskurs vorherrschende Verständnis dieser Hilfen. Insofern bilden die Fragen nach
der sozialtheoretischen Begründung professioneller Hilfe, den sozialhistorischen Wurzeln unterschiedlicher Felder und Berufe und den Schwierigkeiten in der begrifflichen Abgrenzung zu anderen verwandten Interaktionsformen die Kernelemente der gegenständlichen Auseinandersetzung.
Die Beschäftigung mit dem widersprüchlichen Hilfe-Begriff, mit rollentheoretischen und symbolisch-interaktionistischen Fragen professioneller Hilfe sowie mit unterschiedlichen soziologischen (u. a. humanwissenschaftlichen Perspektiven, beispielsweise die Care-Perspektive, der Capability-Approach, div. Gerechtigkeitstheorien u. a.) auf das professionelle Helfen ist auch deswegen von zentraler Bedeutung, da ja gerade die Soziologie seit ihrer Entwicklung zur akademischen Disziplin wichtiges Deutungswissen für psychosozial helfende Professionen bereitstellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Lesen der Pflichttexte & Beteiligung an der LV und im Online-Forum, Verfassen schriftlicher Rezensionen zu Grundlagentexten oder zur Schwerpunktliteratur.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vermitteln zentraler sozialtheoretischer Begründungen von sozialer Hilfe, Anwendung theoretischen Wissens auf illustrative Felddaten, Entwickeln erster soziologischer Interpretationen und Fragestellungen

Prüfungsstoff

Einführende Inputs der Lehrenden zu jedem Thema sowie die zu lesenden Grundlagentexte in die Formen, Felder und Diskurse der Hilfe werden auch unter Rückgriff auf Felddaten (Gutachtliche Stellungnahmen, amtliche Protokolle, Sozial- und Pflegeanamnesen) illustriert und in Referaten (der Studierenden) präsentiert.
Eine vertiefende Auseinandersetzung der Studierenden mit den Themen kann nicht nur in Gestalt von Referaten sondern auch in felderkundenden Kleinübungen bestehen.

Literatur

Abbott, Andrew (2007): The System of Professions. An Essay on the Division of Expert Labor. Chicago and London
Abbels, Heinz (2007): Interaktion, Identität, Präsentation. Kleine Einführung in interpretative Theorien der Soziologie. 4. Aufl. Wiesbaden
Amann, Anton (1983): Lebenslage und Sozialarbeit. Elemente zu einer Soziologie von Hilfe und Kontrolle. Heft 7. Berlin
Biller-Andorno, Nikola (2001): Gerechtigkeit und Fürsorge. Zur Möglichkeit einer integrativen Medizinethik. Frankfurt am Main.
Castel, Robert. (1983): Von der Gefährlichkeit zum Risiko. In: Wambach, Max (Hrsg.): Der Mensch als Risiko. Zur Logik von Prävention und Früherkennung. Frankfurt am Main
Deneuline, Severine (2006): The Capability Approach and the Praxis von Development. New York
Garett, Paul Michael (2007): The Relevance of Bourdieu for Social Work. A Reflection on Obstacles and Omissions. Journal of Social Work 2007; 7; 355-380
Hahn, Alois, Willems, Herbert (1983): Schuld und Bekenntnis in Beichte und Therapie. In: Bergmann, Jörg (Hg.): Religion und Kultur. Opladen. 309-330
Lemke, Thomas (1997): Eine Kritik der politischen Vernunft. Foucaults Analyse der modernen Gouvernementalität. Berlin, Hamburg. 195 – 219
Leßmann, Ortrud (2009): Konzeption und Erfassung von Armut. Vergleich des Lebenslage-Ansatzes mit Sen's Capability-Ansatz. Berlin
Kühne, Stephan: "Institutionalisierung der Online-Beratung - das Ende der Pionierphase", In: e-beratungsjournal.net - Fachzeitschrift für Online-Beratung und computervermittelte Kommunikation, 5. Jahrgang, Heft 2, Oktober 20
Mayer, Hanna (2007): Pflegeforschung anwenden. Elemente und Basiswissen für Studium und Weiterbildung. Wien
Neckel, Sighard (2000): Die Macht der Unterscheidung. Essays zur Kultursoziologie der modernen Gesellschaft. Frankfurt am Main.
Otto, Hans-Uwe; Ziegler, Holger (2010): Der Capabilites-Ansatz als neue Orientierung in der Erziehungswissenschaft. http://www.vs-verlag.de/freebook/978-3-531-15671-2_v.pdf vom 1.8.2010, 10:30
Sachße, Christian; Tennstedt; Florian, 1998: Geschichte der Armenfürsorge in Deutschland. Band 1: Vom Spätmittelalter bis zum 1. Weltkrieg. 2. Auflage. Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz.
Stichweh, Rudolf, 2000: Professionen im System der modernen Gesellschaft. In: Merten, Roland (Hg.): Systemtheorie sozialer Arbeit. Neue Ansätze und veränderte Perspektiven. Opladen. 29 - 38
Reinprecht, Christoph (2009) : Soziale Ungleichheit: Konzeptuelle Perspektiven. In: Dimmel, Nikolaus, Heitzmann, Karin; Schenk, Martin (Hrsg.): Handbuch Armut in Österreich, Innsbruck. 26 - 37,
Rose, Nikolas. (2000): Tod des Sozialen? Eine Neubestimmung der Grenzen des Regierens. In: Bröckling, Ullrich (Hg.): Gouvernementalität der Gegenwart. Studien zur Ökonomisierung. des Sozialen. Frankfurt am Main, 327-339
Eine genaue Literaturliste wird am Beginn der LV ausgegeben


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA T2 Gesellschaftsdiagnosen | in 613: freies Wahlfach | in 121: freies Wahlfach

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:23