Universität Wien

230153 SE Organisation und Gesundheit (2023S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 18.01.2023: Das Seminar wird voraussichtlich donnerstags ab 15 Uhr in einem Seminarraum am Oskar-Morgensternplatz stattfinden .

Donnerstag 02.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 09.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 16.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 23.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 30.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 20.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 27.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 04.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 11.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 25.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 01.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 15.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 22.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Donnerstag 29.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wir leben in einer "Gesellschaft von Organisationen" (Charles Perrow). In allen Lebensphasen spielen soziale Systeme vom Typus "Organisationen" eine wesentliche Rolle für unsere Lebensbedingungen und unsere Handlungsspielräume - und das heißt: auch für unsere Gesundheit.
Fast alle Geburten finden in Krankenhäusern statt, die große Mehrheit der Kinder macht die wichtigsten außer-familären Erfahrungen im Kontext von Kindergärten, gefolgt von mindestens 9 Jahren Schule. Viele verlassen die Sekundarschule erst nach 12 Jahren, viele schließen eine durch Universitäten oder Fachhochschulen strukturiere Phase an, und gleiten parallel dazu oder danach in eine durch Organisationen strukturierte Arbeitswelt. Auch als Konsumenten von Dienstleistungen haben wir es mit Lebenswelten zu tun, die stark durch Organisationen strukturiert sind. Auch in den späteren Phasen des Lebens spielen Organisationen eine wichtige Rolle - Krankenhäuser und die Institutionen der stationären Altenbetreuung sind nur ein Beispiel dafür.
Organisationen sind für die Gestaltung von konkreten Lebenswelten der Menschen von eminenter Bedeutung - viele Gestaltungsentscheidungen, die wichtig dafür sind, ob Lebensbedingungen gesundheitsförderlich oder krankmachend sind, werden auf der Ebene der Organisationen getroffen. (Gesundheits-) Politische Steuerungsversuche müssen mit hoher Autonomie dieser gesellschaftlichen "Meso-Ebene" rechnen.
Für die Forschung zu gesellschaftlichen Determinanten von Gesundheit und Krankheit bedeutet das, dass ein genaueres Verständnis davon, wie Organisationen mit Gesundheitsrisiken und Ressourcen umgehen, zunehmend wichtiger wird. Das ist auch für gesundheitsbezogene Interventionen relevant - zum Beispiel im Rahmen des Arbeitsschutzes, Schutzmaßnahmen für Nutzer von durch Organisationen genützten Räumen, für Gesundheitsförderung in konkreten Lebenswelten (Settings).
Auch bei der Bewältigung von Krankheiten spielen Organisationen eine immer wichtigere Rolle - in der Gesundheits- und Medizinsoziologie wird das Bild einer "Organisierten Krankenbehandlung" verwendet, um der Realität eines differenzierten, zunehmend spezialisierten und dynamisch wachsenden, in vieler Hinsicht vernetzten, aber auch intransparenten und steuerungsbedürftigen Versorgungssystems angemessener analysieren zu können.
Das Seminar wird drei inhaltliche Blöcke umfassen:
1) Der Einfluss von Organisationen auf Gesundheit und Krankheit (mit den Dimensionen physisch, psychisch, sozial): Perspektiven auf Gesundheit in der Arbeitswelt und persönliche Dienstleistungsorganisationen
2) Gesundheitsförderung in organisationalen Settings als Ansatz, der die relative Autonomie von Organisationen explizit berücksichtigt und verwendet
3) Organisationen in der Krankenbehandlung - was bedeutet es, wenn medizinische, therapeutische und pflegerische Versorgung zunehmend in formalen Organisationen und/oder in komplexen Netzwerkstrukturen erbracht werden, die im Sinne von Qualitätssicherung und Entwicklung neue und leistungsfähige Organisationsstrukturen benötigen?

Die Lehrveranstaltung zielt darauf ab, den Studierenden Forschung zum Zusammenhang von Organisation und Gesundheit in diesen Bereichen exemplarisch näherzubringen. Damit soll eine grundlegende gesundheits- und medizinsoziologische Kompetenz entwickelt bzw. vertieft werden.
• Arbeitsweise: Überblicksinputs der LV Leitung, Präsentation der TeilnehmerInnen zu vereinbarten Themen, Diskussion; schriftliche Ausarbeitung

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Regelmäßiger Teilnahme (mindestens 80%)
- Einbringen eines Beitrags aus der wissenschaftlichen Forschung in Form einer Präsentation
- Erstellung einer Seminararbeit auf Grundlage der Präsentation
Die Referate bzw. Seminararbeiten sind vorzugsweise in Zweierteams zu erarbeiten; Einzelarbeiten sind nach Absprache möglich, 3-er Team im Falle einer höheren TeilnehmerInnenzahl ausnahmsweise möglich. Die Verteilung der Aufgaben auf Teams und Termine erfolgt in den ersten Einheiten (bis spätestens 24.3.)

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Präsentation: 30 Punkte
- Seminararbeit: 50 Punkte (vorgegebener/vereinbarter Abgabetermin ist einzuhalten)
- Beteiligung in den Diskussionsphasen (Konstruktive, fachlich richtige Beiträge und Engagement bei der Besprechung der Präsentationen): 20 Punkte

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 50 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-75 Punkte
3 (befriedigend) 74 - 60 Punkte
4 (genügend) 59- 50 Punkte

Prüfungsstoff

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente LV.

Literatur

Grundlagentexte (weitere Literatur wird am Beginn der LV bekanntgegeben)
Dragano, N. 2016: Gesundheit und Arbeit. In: Richter, M. & Hurrelmann, K. (Ed.): Soziologie von Gesundheit und Krankheit. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden: 167-182.
Krajic, K., Dietscher, C., Pelikan, J., 2017. Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention - soziologisch beobachtet, in: Jungbauer-Gans, M., Kriwy, P. (Eds.), Handbuch Gesundheitssoziologie. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden, pp. 1–31. doi:10.1007/978-3-658-06477-8_10-1
Kühl, Stefan (2011): Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. VS Verlag Wiesbaden
Pelikan, Jürgen M. (2011). Zur Entwicklung eines gesundheitsfördernden Settings. In W.Dür & R. Felder-Puig (Eds.), Lehrbuch Schulische Gesundheitsförderung (pp. 63-72). Bern: Hans Huber.
Vogd, Werner, Saake, Irmhild (2008): Einleitung: Moderne Mythen der Medizin. Eine organisationssozilogische Perspektive. In:  Saake,I, Vogd, W. (Hg.) Moderne Mythen der Medizin. Studien zur organisierten Krankenbehandlung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Vogd, Werner (2011): Einleitung. In (ders.) Zur Soziologie der organisierten Krankenbehandlung. Velbrück Wissenschaft

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt bzw. mit dem Betreuer oder der Betreuerin abgesprochen wurde.

Letzte Änderung: Fr 30.06.2023 08:27