Universität Wien

230164 UE Stichprobendesign, praktische Ziehungstechniken und Gewichtung (2009S)

2.00 ECTS (1.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Sa. 9.5. 9.30-12.30 AAKH EDVS1
Sa 6.6. 9.30-12.30 AAKH EDVS1

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 08.05. 10:00 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 05.06. 10:00 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Diese Lehrveranstaltung dient zur Diskussion durchwegs praktischer Fragen: Wie ziehe ich eine repräsentative Stichprobe? Warum können Ergebnisse einer Stichprobe von Bevölkerungsverteilungen abweichen ? Wie kann ich trotz einer selektiven Stichprobe unverzerrte Ergebnisse erhalten? Was bedeuten Gewichte für die Signifikanz von statistischen Tests? Studierende können in der Übung auch eigene Stichproben- oder Gewichtungsprobleme präsentieren (aus organisatorischen Gründen wird ersucht, spezielle Forschungsprobleme vor Beginn der Lehrveranstaltung mitzuteilen).

Studierende lernen unter welchen Bedingungen quantitative Erhebungen in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen durchführbar sind. Dabei wird vor allem auf Wahrscheinlichkeitsstichproben eingegangen, für welche die statistische Theorie Regeln entwickelt hat , mit denen Aussagen aus Stichprobenergebnissen für Gesamtheiten verallgemeinerbar sind. In der Praxis sind vielfältige Formen von solchen Stichproben möglich, die sich hinsichtlich der Erwartungstreue und Präzision, besonders aber auch der Kosten unterscheiden.

Nach dieser theoretischen Einführung wird gezeigt, wie unterschiedliche Stichprobendesigns sich aus einer gegebenen Auswahlgrundlage realisieren lassen. Dazu werden die Stichprobenverteilungen von Mittwerten bzw. Anteilswerten unter anderem anhand Stichproben aus anonymisierten Lohnsteuerdaten simuliert. In manchen Fällen werden Abweichungen von der Gesamtheit bewußt in Kauf genommen oder sind sogar angestrebt. Ein Beispiel wäre die Durchführung von ländervergleichenden Erhebungen, bei denen z.B. jeder EU-Mitgliedsstaat mit einer adäquaten Mindestgröße vertreten ist, unabhängig davon welchen Anteil die Population dieses Staates an der gesamten EU-Bevölkerung hat. In solchen Fällen sind die Ergebnisse verzerrt und die jeweiligen Schätzwerte müssen mittels Korrekturfaktoren (Gewichten) hochgerechnet werden.

Voraussetzung für die Teilnahme sind Grundkenntnisse in Datenerhebung und -Auswertung mit SPSS-Syntax.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kennenlernen von unterschiedlichen Stichprobendesigns; Erlernen von praktischen Kenntnissen, um eine Stichprobe eigenständig zu realisieren; Einführung in Gewichtungsverfahren sowie Erlernen der Handhabung von Gewichten in der Datenauswertung mit SPSS;

Prüfungsstoff

Die Übung besteht aus einer theoretischen Einführung sowie praktischen Übungen am PC, vorwiegend SPSS, einschließlich einfacher Syntax- und Makroprogrammierungen.

Literatur

Kish, L.(1965),"Survey Sampling", Wiley, New York
Demming, E. (1943), "Statistical Adjustment of Data", Dover
Kish, L (1990),"Weighting: Why When, and How?", American Statistical Association. Proceedings of the Section on Survey Research Methods, S. 121-130

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39