Universität Wien

230173 SE Messung von Armut und sozialer Ausgrenzung (2008W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den reichen Gesellschaften der westlichen Welt greift eine Messung von Armutslagen anhand absoluter Standards, wie Unterernährung zu kurz. Es hat sich eine relative Sicht der Armut in Europa durchgesetzt. Dabei erfolgt eine Orientierung am mittleren Wohlstandsniveau einer Gesellschaft, das zu jedem Beobachtungszeitpunkt neu zu bestimmen ist.
In der EU wird das Wohlstandsniveau über das verfügbare Haushaltseinkommen als indirektes Maß für den Lebensstandard erfasst. Die Armutsgefährdungsquote, gemessen über niedriges verfügbares Haushaltseinkommen, ist der zentrale Indikator mit dem die Europäischen Kommission die Fortschritte bei der Erreichung des vom Europäischen Rat von Lissabon gesteckten Zieles messen will, bis 2010 bei der Ausmerzung von Armut deutlich weiterzukommen und das Verständnis von Armut und sozialer Ausgrenzung im europäischen Rahmen zu verbessern.
Allerdings kann ein multidimensionales Phänomen wie Armut nicht durch einen eindimensionalen Indikator wie Einkommen erfasst werden. Im EU-Kontext wird Armut deshalb auch als soziale Ausgrenzung bzw. positiv im Sinne der sozialen Eingliederung diskutiert. Vergleichende Indikatoren zur sogenannten materiellen Deprivation sind noch im Entwicklungsstadium.
Soziologisch ist eine rein wissenschaftliche Definition, welche Lebensbedingungen Armut bedeuten unmöglich. Armut ist eine Geltungsfrage, da sich ihr Bild in der Gesellschaft laufend wandelt. Soziologisch sinnvolle Fragen sind aber: Was wird heute in Österreich als Armut betrachtet? Wie kann dies gemessen werden und was können verfügbare Indikatoren dazu beitragen?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Lehrveranstaltung führt in aktuelle Messkonzepte, Definitionen und theoretischen Grundlagen zur empirischen Erfassung von Armut, Deprivation und sozialer Ausgrenzung ein. Ziel ist das Verständnis für Zusammenhänge zwischen soziologischen Konzepten und der empirischen Realität im sozialpolitischen Spannungsfeld von Armut und sozialer Ausgrenzung zu vertiefen.

Prüfungsstoff

Inputreferate, Lektüre und gemeinsame Diskussion von Texten, Referate und Seminararbeit zu ausgewählten Themen

Literatur

Dietz, Berthold (1997): Soziologie der Armut. Eine Einführung. Frankfurt: Campus Verlag
Eine Literaturauswahl wird in der ersten Einheit bekanntgegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:54