Universität Wien

230181 UE Qualitative Erhebungsmethoden: Schwerpunkt forschungsethische Dimensionen (2024S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 06.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 20.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 17.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 22.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 05.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
Mittwoch 19.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Welche Auswirkungen könnte eine qualitative Erhebung auf die beforschten Personen haben? Dieser Frage müssen sich Forscher*innen im Sinne des Forschungsfeldes, ihres eigenen Interesses und nicht zuletzt auch im Hinblick auf Ethikkommissionen stellen. Spezifische Felder und Themen der qualitativen Sozialforschung verlangen eine Auseinandersetzung mit den möglichen Auswirkungen der Erhebung auf das Feld. Am Beispiel von kritischen “at risk” Untersuchungsfeldern (traumatisierte Menschen, Opfer von Gewalt, Patient*innen von Psychotherapie, gewaltbereite Jugendliche) soll in dieser Lehrveranstaltung ein Bewusstsein für die Rolle der / des Forscher*in innerhalb der Erhebung erarbeitet werden. Wie können Retraumatisierungen in der Erhebungssituation verhindert werden? Am Beispiel des narrativen Interviews und des Leitfaden gestützen Interviews sollen die ethischen und praktischen Faktoren beleuchtet werden, um so die Integrität des Feldes bei der Durchführung gewährleisten zu können.
Methoden: Input-Vorträge der LV-Leiterin, praktische Übungen, Präsentation und Diskussion von Analyseergebnissen
Ziele:
• Ethische Überlegungen im Rahmen eines Forschungsvorhabens beantworten können.
• Ausgewählte Interview- und Auswertungsverfahren kennen und praktisch anwenden können.
• Methodenwahl und -anwendung verstehen und kritisch hinterfragen können.
• Mit praktischen Herausforderungen und schwierigen Situationen im Forschungsfeld umgehen
können.
Studierende der BA-Studies sollten für dieses Seminar in ihren Studium schon fortgeschritten sein bzw. schon praktische empirische Vorkenntnisse mitbringen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungsbeurteilung erfolgt zu 50% aus der aktiven Mitarbeit im Rahmen der Lehrveranstaltung und zu 50% aus der schriftlichen Abschlussarbeit.

Aktive Mitarbeit insgesamt 50 Punkte):
Jede der folgenden Teilleistungen wird eigenständig bewertet:
3 Gruppenreferate zu je 10 Punkten (insgesamt 30 Punkte). In die Benotung der Gruppenreferate wird die Umsetzung der Gruppenaufgaben, die Qualität des eigenen und gemeinsamen Vortrags und die Reflexion der eigenen Gruppenarbeit mit einbezogen. Eine Abwesenheit wirkt sich negativ auf die Benotung des Kurzreferats aus.
Diskussionsteilnahme im Plenum und Mitarbeit in der Gruppe ( 20 Punkte). In die Benotung der Mitarbeit fließt das Ausmaß der aktiven Mitarbeit und das Ausmaß an Wortmeldungen im Plenum ein. Eine Abwesenheit wirkt sich negativ auf die Benotung der Mitarbeit in der Gruppe und im Plenum aus.

Schriftliche Abschlussarbeit (50 Punkte): In die Benotung der schriftlichen Abschlussarbeit fließen folgende Faktoren ein: Abgabe einer eigenständigen schriftlichen Arbeit; Inhaltliche und schriftliche Qualität und Vertiefung der Umsetzung der einzelnen Kapitel der schriftlichen Arbeit (werden detailliert in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben); Qualität der eigenständigen Auseinandersetzung mit den diskutierten Inhalten und deren Reflexion; Quellendichte; Schreibstil; Umsetzung des wissenschaftlichen Standards zur Zitation von Quellen.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht, Studierende dürfen einmal unentschuldigt fehlen.
- Die Gruppenpräsentationen sind verpflichtend zu halten. Mindestanforderung für die Kurzreferate: Anwesenheit und ein eigenständiger Beitrag im Gruppenreferat, Mitarbeit bei den Gruppenaufgaben. Mindestanforderung für die Beteiligung in den Diskussionsphasen: Aktive Mitarbeit und Wortmeldungen im Plenum. Eine Abwesenheit wirkt sich negativ auf die Benotung der Mitarbeit in der Gruppe und im Plenum aus.
- Seminararbeit: Mindestanforderung an die schriftliche Abschlussarbeit: Abgabe einer eigenständigen schriftlichen Arbeit. Gemeinsame Gruppenarbeiten werden nicht angenommen. Bearbeitung der einzelnen Fragen, die in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben werden und eine eigene Reflexion. Zitation von mindestens 3 Quellen, Mindestumfang der Arbeit: 10 Seiten, Font 11, 1,5 Zeilenabstand.Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Seminararbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.

Beurteilungsmaßstab:
- Gruppen (kurz )Präsentationen: 30 Punkte
- Seminararbeit: 50 Punkte (vorgegebener/vereinbarter Abgabetermin ist einzuhalten)
- Beteiligung in den Diskussionsphasen (Konstruktive, fachlich richtige Beiträge und
Engagement bei der Besprechung der Präsentationen): 20 Punkte

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Literatur


Irini Siouti, Tina Spies, Elisabeth Tuider, Hella von Unger, Erol Yildiz (Hrsg.)(2022)
Othering in der postmigrantischen Gesellschaft. Herausforderungen und Konsequenzen für die Forschungspraxis, Bielefeld: transcript Verlag,

Gahleitner, Silke Birgitta Schmitt, Rudolf & Gerlich, Katharina (Hrsg.) (2014) Qualitative und quantitative Forschungsmethoden für EinsteigerInnen aus den Arbeitsfeldern Beratung, Psychotherapie und Supervision, Coburg: ZKS – Verlag

Gahleitner, Silke-Birgitta (2002) Research in interpersonal violence – a constant balancing act. In Mechthild Kiegelmann (Hrsg.): The role of the researcher in qualitative psychology, Schwangau: Ingeborg Huber

Miethe, Ingrid/ Riemann, Gerhard (2007) Mehr Fragen als Antworten – Überlegungen zu einem selbstkritischen Umgang mit forschungsethischen Problemstellungen, In: Giebeler, Cornelia/ Goblirsch, Martina/ Fischer, Wolfram/ Miethe, Ingrid/ Riemann, Gerhard (Hrsg.) Fallverstehen und Fallstudien. Interdisziplinäre Beiträge zur rekonstruktiven Sozialarbeitsforschung, Leverkusen: Barbara Budrich

Von Unger, Hella, Narimari, Petra & M’ Bayo, Rosaline (Hrsg.)( 2014) Forschungsethik in der qualitativen Forschung. Reflexivität, Perspektiven, Positionen. Wiesbaden: Springer

Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 22.02.2024 12:26